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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Gouverneur diese Einladung
erheblich früher abschicken müssen, ein Mann wie er müßte
sich doch denken können, daß der Großadministrator
stets einen vollen Terminkalender hat."
    Er legte das Hypergramm zur Seite und holte eine Zigarre hervor,
doch dann stutzte er. Er nahm das Blatt noch einmal auf und las
sorgfältig nach. Dann kam ein lauter und wenig melodischer Pfiff
über seine Lippen.
    „Hoppla - da steht doch tatsächlich Nelda Jones!"
entfuhr es ihm verblüfft. „Demnach wird dieser Posten dort
nicht von einem Mann bekleidet, sondern von einer Frau. Oder sollte
es sich hier um einen Übermittlungsfehler handeln?"
    Dem war aber nicht so, darüber belehrte ihn die nächste
Folie.
    An sich hätte Carynga schon hundert Jahre nach dem Beginn der
Besiedlung das Recht gehabt, die volle Selbständigkeit im Rahmen
des Imperiums zu verlangen. Darauf hatten seine Bewohner jedoch
verzichtet, und das aus guten Gründen: der Planet besaß
nur einen für Menschen bewohnbaren Kontinent, der nur einer
Höchstzahl von einer halben Milliarde Einwohner
Lebensmöglichkeiten gab.
    Landwirtschaftlich war er zwar autark, doch auf ihm fanden sich
nicht ausreichende Mengen hochwertiger Bodenschätze. Deshalb war
man stets auf einen gewissen finanziellen Zuschuß von der Erde
angewiesen, und den bekam ein Planet nur : solange er
freiwillig in einem begrenzten Abhängigkeitsverhältnis zu
ihr verblieb. Seine führenden Politiker hatten lange überlegt
und sich dann für den Zustand der Halbautonomie entschieden, der
ihnen diese Vergünstigung erhielt.
    Nachteile für die Bevölkerung Caryngas ergaben sich
dabei nicht. Im Gegenteil, man sparte die Ausgaben für eine
eigene Raumflotte, denn im Kriegsfall wurde die Verteidigung durch
Einheiten Terras übernommen. Der Planet war lediglich dazu
verpflichtet, durch die Abstellung eines gewissen Kontingents von
Männern und Frauen zur Terranischen Flotte dazu beizutragen, und
dafür fanden sich stets genügend Freiwillige.
    Es gab eine frei gewählte Regierung, die auf dieser Welt
völlige Handlungsfreiheit besaß. Die Oberhoheit des
Solaren Imperiums wurde allein durch die Anwesenheit eines
Gouverneurs demonstriert, der zwar für die Außen- und
Verteidigungspolitik verantwortlich war, im Grunde aber nur
Repräsentationsfunktionen erfüllte. Carynga war im vollen
Sinne dieses Wortes eine unbedeutende Welt, die weitab von den
Brennpunkten des galaktischen Geschehens am Rand des Orion-Spiralarms
lag.
    Dem hatte man in Terrania-City auch nach Ablauf von zweihundert
Jahren Rechnung getragen. Von diesem Zeitpunkt ab entsandte die Erde
keinen ihrer Politiker mehr auf den Planeten, sondern ließ den
Posten des Gouverneurs durch einen seiner Bewohner besetzen. Das
ersparte ihr im Lauf der Zeit nicht unbedeutende Summen - ein Mann
von diesem Rang mußte schließlich standesgemäß
wohnen und auftreten können, bezog also auch ein entsprechendes
Gehalt. Nach jeweils zehn Jahren wurde er von einem anderen abgelöst
und ging in Pension, und deren Höhe differierte, wie bei
Staatsbeamten üblich, kaum gegenüber der seiner früheren
Bezüge.
    Die Lebenserwartung der Menschen betrug im 33. Jahrhundert mehr
als 130 Jahre, und schon aus rein optischen Gründen wurden stets
nur jüngere, dynamisch wirkende Männer zu Gouverneuren
bestimmt. Sie traten mit spätestens sechzig Jahren in den
Ruhestand und gesellten sich dem Kreis von etwa sechs Vorgängern
zu, so daß die Erde dann nicht nur einen, sondern insgesamt
sieben Gouverneure und Ex-Gouverneure zu besolden hatte...
    Und Carynga war keineswegs die einzige Welt ihrer Art. Außer
ihr gab es noch mehrere Dutzend halbautonome Planeten, bei denen man
lange ebenso verfahren hatte, was im Endeffekt Ausgaben m Höhe
von Milliarden Solar erbrachte, für die es keinerlei zählbare
Gegenleistungen gab!
    Bull nickte anerkennend, als er weiterlas und erfuhr, daß
man auf Carynga einen besseren Weg gegangen war. Die „hauseigenen"
Gouverneure wurden aus der Oberschicht des Planeten gewählt,
bekleideten ihr Amt mehr ehrenamtlich und bekamen nur die damit
verbundenen Kosten ersetzt. Dieses System funktionierte
    nun schon seit dreihundert Jahren reibungslos, und nicht nur die
Planetarier, sondern auch die Behörden des Imperiums waren
zufrieden.
    Normalerweise wechselte der Gouverneur alle fünf
Standardjahre, der vorige war jedoch mitten in seiner Amtsperiode bei
einem Unfall ums Leben gekommen. Die Regierung hatte daraufhin seine
Tochter gebeten, seine

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