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PR TB 223 Der Waffenhandler

PR TB 223 Der Waffenhandler

Titel: PR TB 223 Der Waffenhandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen.
    Vorsichtig kroch er weiter voran, bis er das Ohr an das weitgehend
aufgelöste Verbindungsstück legen konnte. Er hörte es
rascheln. Dann lachte jemand leise.
    Ob sie wissen, daß ich hier bin? fragte er sich. Haben sie
mich schon bemerkt, und warten sie nur darauf, daß ich den Kopf
durch die Öffnung stecke?
    Minutenlang verharrte er auf der Stelle, ohne daß etwas
geschah. Auch der andere schien sich nicht zu bewegen.
    Dann aber klangen erneut Stimmen auf, und ein Mann lachte.
Werkzeuge klapperten, Schritte ertönten und eine Tür fiel
ins Schloß.
    Kennon bedauerte, daß er den Einsatz gewagt hatte, ohne
sorgfältige Vorbereitungen zu treffen, so wie er es sonst
machte. Normalerweise rüstete er sich mit raffiniertester
Technik aus, wenn er Derartiges wagte. So hätte er
beispielsweise auf jeden Fall einen Individualtaster mitgenommen, mit
dessen Hilfe er hätte feststellen können, ob die Männer
den Raum neben ihm wirklich verlassen hatten, oder ob sie nur so
getan hatten, tatsächlich aber darauf lauerten, daß er
sich zeigte.
    Er ließ einige Minuten verstreichen und entfernte dann die
Platte. Erleichtert atmete er auf. In dem Raum dahinter war es
dunkel, aber keinerlei Geräusche wiesen darauf hin, daß
dort noch jemand war.
    Er kroch durch die Öffnung und tastete sich bis zur Tür
vor. Sie ließ sich mühelos öffnen. Dahinter lag ein
Gang, von dem mehrere Türen abzweigten. Die Wände waren
hellgrau gestrichen. An einem etwas längeren Abschnitt hingen
mehrere Bilder, die Landschaften von Semon zeigten.
    Kennon säuberte seine Kleidung von dem Staub, der an ihm
haften geblieben war, klemmte sich die Papiere unter den Arm und ging
los. Der Gang bog ab und führte in einen langgestreckten Raum,
in dem mehrere Sesselgruppen und Tische standen. An den vier Wänden
leuchteten strategische Zeichnungen, wie sie von Militärs
verwendet wurden, um die Bewegungen der Waffensysteme darzustellen.
Auf einem der Tische lagen Akten.
    Der Kosmokriminalist zögerte keine Sekunde. Er ging zu ihm
hin.
    In diesem Moment heulten Alarmsirenen auf.
    Die schrillen Töne schienen sich dem Terraner ins Mark zu
schneiden.
    »Achtung«, brüllte eine männliche Stimme aus
verborgenen Lautsprechern. »Veränderte Individualwerte.
Eine unbefugte Person hat sich eingeschlichen. Ergreifen Sie
Gegenmaßnahmen. Achtung. Wir haben eine veränderte
Individualstruktur. Ein Fremder hält sich im Haus auf. Ergreifen
Sie ihn.«
    Kennon nahm einige der Akten an sich und näherte sich dem
Gang, durch den er hereingekommen war. Nachdem er seinen ersten
Schrecken überwunden hatte, schien ihn nichts mehr beeindrucken
zu können. Lediglich sein heftig zuckendes linkes Lid verriet,
wie es in ihm aussah.
    Der Alarm hatte ihn vollkommen überrascht.
    Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Menschen in diesem
Gebäude mit Hilfe von Individualtastern, die ihre Werte
fortlaufend an einen Computer meldeten, überwacht wurden. Eine
solche Absicherung war nicht nur äußerst aufwendig und
kompliziert, sondern auch störanfällig.
    Aber wirksam! schoß es ihm durch den Kopf. Dir bleibt nur
der sofortige Rückzug.
    »Da ist er«, schrie jemand hinter ihm.
    Etwa vierzig Meter von ihm entfernt kamen drei Männer durch
einen anderen Eingang in den Raum, den er gerade verlassen wollte.
Einer von ihnen zeigte auf ihn.
    »Los. Den schnappen wir uns«, forderte ein anderer.
    Kennon rannte los.
    Er war noch keine fünf Meter weit gekommen, als sich seine
Fuße ineinander verfingen. Er stolperte und stürzte der
Länge nach hin. Die erbeuteten Akten flogen in hohem Bogen zur
Seite. Er sprang auf und blickte über die Schulter zurück.
Die drei Männer kamen beängstigend schnell heran, so daß
ihm keine Zeit mehr blieb, die Akten aufzunehmen. Er packte lediglich
die Papiere, die er aus der Pressezentrale mitgebracht hatte, da sie
ihn verraten hätten, wenn sie in falsche Hände geraten
waren. Dann flüchtete er weiter.
    Seine Beine wurden bleischwer, und obwohl die Luft in diesem Haus
durch künstliche Klimatisierung besser war als nebenan, meinte
er, ersticken zu müssen. Ihm war, als komme er überhaupt
nicht voran, als gleite der Boden unter ihm weg, so als laufe er eine
Fahrtreppe in falscher Richtung hoch.
    Er hörte die Stimmen seiner Verfolger und das Heulen der
Sirene, und ihm wurde plötzlich mit aller Deutlichkeit bewußt,
daß ihn der Tod erwartete, wenn er nicht entkam.
    Von einer Macht, die künstlich Krisen schuf und Kriege
entfesselte, um

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