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PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

Titel: PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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LFT.
    „Hier spricht Lech Treboner”, sprach er in das
Mikrofon, ständig bemüht, die Kontrolle über seinen
Atem zurückzugewinnen. „Ich habe eine wichtige Meldung zu
machen. Die Bewohner Arkonas sind verschwunden!” „Wieviele
Bewohner?” fragte der Mann in Prag.
    „Vermutlich alle!” stotterte der Luftaufklärer
und hustete. Er sah die Besorgnis im Gesicht des anderen.
    „Es geht Ihnen nicht gut?” fragte Prag. „Ich
verbinde Sie mit unserem Psychologen.”
    „Bleiben Sie mir mit dem Psychologen vom Hals”, schrie
Treboner aufgebracht. „Ich brauche ihn nicht. Hören Sie
zu!”
    Nervös berichtete er von seinen Beobachtungen und den
Aussagen des Wachroboters der Station. Der Beamte in Prag unterbrach
ihn.
    „Warten Sie”, sagte er, „das haben wir gleich.”
    Treboner sah ihn mit einem Mann reden, dessen Stimme er leise
hörte. Sehen konnte er ihn nicht, da er sich außerhalb des
Erfassungsbereichs des Bildschirms befand. Als der Beamte ihn wieder
ansah, war seine Stirn leicht gerunzelt.
    „Der Roboter in der Station erklärt auf unsere Anfrage,
die Station sei ordnungsgemäß besetzt”, sagte er.
„Was stimmt jetzt?”
    „Der Roboter lügt”, erklärte Treboner
heiser. „Die Station ist leer. Ich habe beim Landeanflug auch
keinen Leitstrahl erhalten.”
    „Gehen Sie nicht weg, bleiben Sie in Ihrer Maschine”,
sagte der Mann daraufhin. „Wir schicken jemanden hinauf.”
    Auf dem Schreibtisch häuften sich Berge von Akten, die ihm
alle zur Durchsicht gebracht worden waren. Fast pausenlos gingen
Angestellte in seinem Büro ein und aus, überschwemmten ihn
mit Problemen und Mitteilungen über alle möglichen
Bereiche. Viele konnte er abwimmeln, sie an seine Sekretäre oder
an die betreffenden Abteilungen verweisen, die ihm dann später
eine geraffte Form des Materials übermitteln würden. Das
wenige, was blieb, hätte ausgereicht, ihm Kopfschmerzen zu
bereiten, wenn er in der Lage gewesen wäre, welche zu empfinden.
Das Gerät an seiner Brust verhinderte es oder glich Beschwerden
umgehend aus.
    Julian Tifflor warf einen gequälten Blick zum Wandkalender
hinüber, der von den Lasten, die der Schreibtisch trug, halb
verdeckt war. Er zeigte den 14. April des Jahres l der Kosmischen
Hanse oder NGZ, somit war seit der Rückkehr Perry Rhodans und
der BASIS ein Vierteljahr vergangen. Und fast zwei Jahre war es her,
daß die Erde aus einer fremden Galaxis an ihren Platz im
Sonnensystem zurückgekehrt war. Tifflor seufzte. Zwei Jahre, und
sie standen immer noch am Anfang. Die Loowerkrise und das
Orbiterpro-blem hatten verhindert, daß Terra und seine
ehemaligen Kolonialwelten so
    wiederaufgebaut werden konnten, wie sich optische Planer das
vorgestellt hatten.
    Gedankenverloren griff der Erste Terraner nach einem der bunten
Aktendeckel. Er las die Aufschrift, aber sie kam in seinem Bewußtsein
nicht an. Er war mit seinen Überlegungen irgendwo anders.
    Einen neuen Anfang machen, hatte er damals als Prätendent des
Neuen Einsteinschen Imperiums verkündet, als er zum Unternehmen
Pilgervater aufgerufen hatte, zum großen Exodus, der die
Rückkehr nach Terra besiegelte. Die LFT war entstanden, die Liga
Freier Terraner. Sie war eine Nachfolgeorganisation der Gesellschaft,
wie sie auf Gäa gelebt hatte. Sie besaß keine Ähnlichkeit
mehr mit dem ehemaligen Solaren Imperium unter seinem Großministrator
Perry Rhodan. Und die LFT besaß einen Vorteil. Sie vereinte,
zumindest theoretisch, die Freizügigkeit, die schon im SI unter
den Terranern geherrscht hatte, mit jener eng zusammengewachsenen
Gemeinschaft, die unter dem Druck des Konzils in der Dunkelwolke
Provcon-Faust entstanden war. Eine freie, enge Volksgemeinschaft,
eine harmonische Synthese aus Individualismus und Kollektivismus, wie
sie sich früher nie jemand hatte erträumen lassen.
    Tifflor lächelte versonnen. Erinnerungen überschwemmten
ihn. Erinnerungen an gute alte Zeiten, an die Gründerzeit des
Imperiums, als sie darangegangen waren, heimlich das All zu
durchfliegen, immer in der Angst lebend, vom Robotregenten von Arkon
ausfindig gemacht zu werden. Er erinnerte sich an die
Auseinandersetzung mit den Springern in den frühen
Achtzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Damals war er Kadett
Tifflor gewesen, voller Abenteuer und Tatendurst. Und heute?
    Fast schien es ihm, als sei alles ein Traum, der nie Wirklichkeit
gewesen war. Zu lange schon befand er sich in der Verantwortung für
die Menschheit, zu lange war er jenen Kinderschuhen

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