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PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

Titel: PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entwachsen, war
reif geworden. So reif, daß er wußte, daß niemand
mit ihm fühlen konnte. Wer wußte denn, wie es einem
Unsterblichen zumute war, der seit vielen Jahrhunderten lebte und
doch nicht älter wurde. Was ging in
    einem Menschen vor, der stündlich an Erfahrung zunahm, an
Wissen, auch an Weisheit, ohne äußerlich älter zu
werden. Er predigte ein neues Zeitalter, sprach von Menschlichkeit
und Toleranz, und mußte immer wieder erkennen, daß es
genug Menschen gab, die sich aus seinen Erkenntnissen nichts machten,
die sich einen Dreck darum scherten, was die LFT verkündete.
Auch im neuen Zeitalter der Kosmischen Hanse gab es skrupellose
Geschäftemacher, denen jedes Mittel recht war.
    Julian Tifflor lehnte sich in seinem Pneumosessel zurück. Die
weichen Luftpolster paßten sich seinen Bewegungen an und
umschlossen den Körper eng bis fast unter die Arme. Sie halfen
den müden Rücken stützen und übermittelten dem
Benutzer durch einen kräftigenden Energiestrom Wohlbefinden.
Tifflor benötigte es nicht, denn er besaß den
Zellaktivator. Aber manchmal glaubte er, daß beides zusammen,
Aktivator und Elektromassage, sein Wohlbehagen steigerten.
    Wieder warf Tifflor einen Blick in die vor ihm liegenden Akte. Ein
Name fiel ihm auf, den er kannte. War Lofty nicht einer jener
Konzernbosse, die sich durch plumpe Anbiederungsversuche die Gunst
der LFT zu verschaffen gesucht hatten? Er erinnerte sich an jene
verhängnisvollen Ereignisse, die sich in der Nachfolge der
rätselhaften Vorgänge am Felsen von Gibraltar entwickelt
hatten. Dort waren zwei Leichen entdeckt worden, die merkwürdig
vertrocknet ausgesehen hatten. Sie hatten sich später als Opfer
von Boyt Margor herausgestellt. Gleichzeitig hatte die Polizei einen
gesuchten Betrüger dingfest gemacht, einen Mann namens Wayne
Waxen, nach dem sich sogar der Vorsitzende der GAVÖK erkundigt
hatte. Waxen war längt tot, aber einer seiner heimlichen Erben
war ein Mann gewesen, der unter dem Namen Lobster Faithful Geschäfte
gemacht hatte. Zur selben Zeit war Lofty aufgetaucht, jener
dandyhafte, kleingewachsene Mann mit den duftenden Haaren, die nach
zwei Kilo Pomade rochen. Später hatte Tifflor einen Hinweis
erhalten, Lofty und Faithful seien identisch. Er hatte es dem
Konzernboß nicht beweisen können.
    Jetzt las er den Namen in der Akte. Er schlug zurück auf die
erste Seite, ging den Bericht von Anfang an durch. Er kündete
von einem Vorgang, der nach Bestechung roch und nach Meinung Tifflors
unbedingt verfolgt werden mußte. Es ging um ein Umweltprogramm,
das die LFT zur Erhaltung der Bewaldung des Atlas-Gebirges gestartet
hatte. Eigensüchtige Industrielle planten, die letzten Reste
staatlichen Bodens dort aufzukaufen und ein Industriezentrum über
das gesamte Gebirge zu errichten. Es hing alles an einer Entscheidung
des regionalen Parlaments. Bei einer Probeabstimmung, wie sie in der
Regel ein paar Wochen vor der endgültigen Entscheidung
stattfand, hatten mehrere grüne Abgeordnete für den Verkauf
und die Aufgabe des Naturgebietes gestimmt. Gegen das Votum ihrer
Wähler.
    Ein deutlicher Beweis, daß die Menschheit noch nicht soweit
ist, wie sie sein sollte, überlegte Tifflor. Oder wie er und
andere sie sich wünschten. Waren es nur die Unsterblichen, die
so große Hoffnungen in sie setzten?
    Der Aktivatorträger verneinte das. Unter den gewöhnlichen
Sterblichen, die ja den Hauptteil der Menschheit ausmachten -was
waren denn ein paar Aktivatorträger gegenüber zig
Milliarden -, gab es genug Vernünftige, die auch ohne Leute wie
ihn, Rhodan, Tekener und andere die Menschheit in eine glückliche
Zukunft führen würden.
    Tifflor dachte an sein letztes Gespräch mit Rhodan, das sie
vor wenigen Tagen geführt hatten. Erneut hatte Perry von der
Kosmischen Hanse gesprochen und dem Auftrag, den er von ES erhalten
hatte. Rhodan war von seltsamer Unrast erfüllt. Er erläuterte
Pläne, trug Ideen vor, verwarf sie wieder, brachte neue. Alle
merkten, daß er von dem, was er zu tun hatte, überzeugt
war, daß er nur noch nicht wußte, wie er es anfangen
sollte.
    Tifflor rief sich ins Gedächtnis zurück, was er aus dem
Mund seines Freundes über Seth-Apophis und die
Superintelligenzen wußte. Nur schwer konnte er sich vorstellen,
wie sich eine Superintelligenz in eine Materiequelle oder eine
Materiesenke und später zu einem Kosmokraten entwickelte. Er
akzeptierte, daß es geschah, weil ES davon
    gesprochen hatte.
    „Seth-Apophis ist ein unheimlicher

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