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PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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große Ebene erwies sich aus der Nähe als keineswegs
einheitlich flaches Gelände. Es gab Rillen und flache
Bodenwellen und hier und da einen einsamen, mit Eis gepanzerten
Felsen, der wie ein Denkmal in den blassen Himmel ragte.
    Vor einem dieser Felsen hielt der Trupp an. Langion war derart
intensiv mit dem Erlernen des Gleitschuhlaufs beschäftigt
gewesen, daß er vergessen hatte, auf die Zeit zu achten. Er
wandte sich an den Cyrglarer, den er für Nenkvor hielt - unter
den
    Masken waren sie schwer voneinander zu unterscheiden - und fragte:
„Warum halten wir hier an?“
    „Wir sind am Wohnplatz“, lautete die Antwort.
    Langion sah sich um. Die Umgebung des Felsens wirkte so öde
und eintönig wie alle anderen Abschnitte der großen Ebene.
Von einer Siedlung konnte er nichts entdecken.
    Als er sich wieder umdrehte, war in der Seite des Felsklotzes eine
schmale Öffnung entstanden. Die Cyrglarer zwängten sich
hindurch und verschwanden im Innern des Monolithen. Der, den Langion
für Nenkvor hielt, tippte ihm gegen die Schulter und machte eine
auffordernde Geste. Langion trat durch den Spalt und gelangte in
einen schmalen, finsteren Höhlenraum. Er spürte Nenkvors
Hand auf der Schulter und hörte vor sich Schritte, die sich
entfernten. Er folgte ihnen, bis Nenkvor sagte: „Vorsicht! Hier
beginnt die Treppe.“
    Langsam tastete er sich in die Tiefe. Die Stufen waren von
ungleicher Höhe und uneben. Er schrammte mehrmals mit der
Schulter die Wand entlang und schloß daraus, daß die
Treppe einen gekrümmten Verlauf besaß. Nach einer Weile
jedoch wurde es vor ihm allmählich hell. Die Neugierde
beflügelte seine Schritte. Er befand sich Dutzende von Metern
unter der Oberfläche. Woher kam das Licht?
    Von der letzten Stufe führte ein eben verlaufender Gang auf
ein hohes Portal zu, das die Quelle der Helligkeit bildete. Langion
eilte darauf zu, gefolgt von Nenkvor, der die Maske inzwischen
abgenommen hatte. Langion tat es ihm nach und spürte mit
Staunen, daß die Luft ringsum angenehm warm war.
    Er trat durch die hohe Öffnung und blieb wie angewurzelt
stehen. Das Portal war der Eingang zu einer Märchenwelt, wie er
sie auf diesem öden Eisplaneten nicht zu finden erwartet hatte.
    Heller, rötlicher Sonnenglanz fiel durch eine riesige,
gläserne Decke, die sich wenigstens vierzig Meter über ihm
befand. Er konnte die Sonne selbst nicht sehen; ein großer
Fleck mit verwaschenen Rändern deutete ihren Standort an, als
bestünde die Decke aus Milchglas.
    Von der Glasfläche herab senkten sich in steilem Winkel die
Wände der unterirdischen Höhle. Die Höhle hatte die
Form eines sich nach unten verjüngenden Kegels mit
abgeschnittener Spitze. Der Durchmesser der kreisförmigen
Fläche, auf der Langion stand, betrug dreißig Meter; die
gläserne Decke mochte doppelt so weit sein.
    In die Wände waren Terrassen gegraben worden, und auf den
Terrassenstufen grünten und blühten Tausende fremdartiger
Pflanzen und erfüllten die Luft mit einem unbeschreiblichen,
süßen Duft. Es war warm hier unten, wenigstens zwanzig
Grad, schätzte Langion. Er sah Gestalten, die sich auf den
Terrassen bewegten und mit der Kultivierung der Pflanzen
beschäftigten.
    Die unterste Terrassenstufe lag drei Meter über dem
Höhlenboden. Darunter war das gewachsene Gestein in seiner
ursprünglichen Form belassen worden. Langion erblickte eine
Reihe mannshoher Öffnungen und vermutete, daß sich
dahinter die Wohnungen der Cyrglarer befanden.
    Eine Gruppe von Eingeborenen - darunter die, mit denen er gekommen
war - stand etliche Meter entfernt und war in einer eifrigen
Unterhaltung begriffen, deren Thema er selbst war, wie zahlreiche
neugierige, aber freundliche Blicke bewiesen. Einer der Cyrglarer
trat schließlich auf ihn zu, ein hochgewachsener Mann mit
klarem Blick und buschigem Haar, und reichte ihm zum Gruß die
Hand.
    „Sei willkommen im Wohnplatz der Flachblattbauern, Fremder“,
sagte er. „Ich bin Otkod, der Ausschauhalter.“
    Langion ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie. Er
war lange nicht mehr so um Worte verlegen gewesen wie in diesem
Augenblick.
    „Du staunst“, lächelte Otkod. „Du hattest
dir unseren Wohnplatz anders vorgestellt?“
    „Ganz anders“, bekannte Langion.
    „Du wirst bei uns wohnen und erfahren, wie wir leben“,
sagte der Ausschauhalter. „Komm, ich will dir deine Unterkunft
zeigen.“
    Langion folgte ihm, noch immer ungewiß, ob er wache oder
träume. Otkod führte ihn zu einer der Öffnungen

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