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PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in der
Höhlenwand und wies hinein.
    „Sieh dich drin um und laß uns wissen, ob es dir
gefällt“, sagte er. „Später komme ich, dich zu
holen und dir den Rest der Höhle zu zeigen.“
    Langion trat ein. Die Kammer hatte rechteckigen Querschnitt und
reichte mehr als fünf Meter tief in das Muttergestein hinein. Im
Hintergrund stand ein bequem anmutendes Lager, bedeckt mit den
farbenfrohen, vielfach gemusterten Produkten einer primitiven
Webekunst. Zur Rechten befanden sich Tisch und Stühle. Der Boden
war mit Teppichen bedeckt. Es war alles so ähnlich wie in
Waikantachs Heim - nur gediegener, reicher, auf merkwürdige Art
und Weise selbstbewußter. Er spürte es an den Blicken der
Bewohner dieser Höhle und an den Einrichtungsgegenständen
seines Quartiers: hier befand er sich am Wohnort eines Volkes, das -
im Gegensatz zu den städtischen Cyrglarern - mit seiner
Heimatwelt eins geworden war.
    „Nicht wir sind die Abtrünnigen“, sagte Otkod
ernst, „sondern sie sind es.“
    Er hatte Langion aus seinem Quartier abgeholt, um ihm die übrigen
Räumlichkeiten der Höhle zu zeigen, wie versprochen. Als er
aber bemerkte, daß der Terraner vor allen Dingen Fragen hatte,
die weit über die physischen Gegebenheiten des Wohnplatzes der
Flachblattbauern hinausgingen, da führte er ihn in sein eigenes
Quartier und bewirtete ihn mit einem dampfenden, wohlschmeckenden
Getränk, das Langion alsbald die Zunge löste, so daß
es ihm leichter fiel, Fragen zu stellen, die sein Gegenüber
unter Umständen als zudringlich betrachten mochte.
    „Wir nennen sie die Unwahren“, fuhr Otkod fort. „Es
besteht keine Feindschaft zwischen ihnen und uns, aber wir gehen
einander aus dem Weg.“ Ein schmerzlicher Zug huschte über
sein Gesicht, als berühre ihn diese Lage der Dinge persönlich.
„Vor langer Zeit wohnte das gesamte Volk der Cyrglarer in den
Höhlen der Grellin, weil sie den besten Schutz gegen die
Unbilden der Witterung boten. Es ging unseren Vorfahren damals
schlecht; sie waren nur noch ein elendes Häuflein, und es ließ
sich ausrechnen, wann der letzte Cyrglarer dem Eis, der Kälte
und dem Hunger zum Opfer fallen würde.
    Da trat ein... seltsames Ereignis ein.“ Es entging Langion
nicht, daß der Ausschauhalter eine Sekunde lang stockte, als
habe er ursprünglich etwas anderes sagen wollen. „Unsere
Vorfahren entdeckten zu gleicher Zeit zwei Möglichkeiten, wie
sich die Lebensbedingungen verbessern ließen. Eine Gruppe hatte
eine Reihe von Versuchen mit primitiven Gewächshäusern
erfolgreich abgeschlossen, und eine andere war gewahr geworden, daß
man in den Tauhohlen Wohnungen und Pflanzungen anlegen konnte. Jede
Gruppe hielt die eigene Methode für die bessere. Es kam zur
Spaltung. Die Unwahren wanderten nach Süden und bauten sich dort
eine große Stadt, viel größer, als sie sie brauchten
- weil sie glaubten, daß wir unseren Fehler bald erkennen und
ihnen folgen würden.
    Es kam anders. Beide Gruppen begannen zunächst zu blühen
und zu gedeihen. Nach mehreren Jahrhunderten aber erreichten die
Unwahren ein Plateau, und seitdem ist ihre Bevölkerungszahl
ständig zurückgegangen. Die Einen-Wahren dagegen vermehrten
ihre Zahl ständig...“
    „Die Einen-Wahren?“ unterbrach ihn Langion.
    „So nennen wir uns“, lächelte Otkod. „Es
hat sich gezeigt, daß unsere Wahl die richtige war. Waikantachs
Volk wird bald ausgestorben sein, falls es ihm nicht gelingt, diese
Welt zu verlassen, wie Waikantach es plant. Die Einen-Wahren jedoch
sind stärker und kräftiger als je zuvor. Es gibt unser mehr
als hunderttausend, und eines Tages werden wir unsere Wohnplätze
überall auf Cyrglar haben.“
    Langion Brak ließ Otkods zuversichtliche Worte in sich
einsinken und verglich sie mit dem, was er von Waikantach gehört
hatte. Abgesehen davon, daß der Patriarch ihn offenbar
angelogen hatte, als er von einer „Handvoll“ Abtrünniger
sprach - welch gewaltiger Unterschied lag doch zwischen Waikantachs
resignierendem Defätismus und Otkods überzeugter Hoffnung!
    Aber war es nicht gerade der überzeugt Hoffende, dem im
Augenblick die größere Gefahr drohte? War nicht das
Gerücht, eine Handvoll Abtrünniger habe sich mit den
fremden Eindringlingen verbündet, eigens zu dem Zweck erfunden
worden, die Einen-Wahren - welch merkwürdiges Wort - in
Mißkredit zu bringen? Was hatte Psiorama im Sinn, und warum
spielte Waikantach ihr Spiel mit, indem er dieselben Lügen
vorbrachte wie Markov auch?
    Hier verbarg sich irgendwo

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