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PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stelle, an
der Langion und Kenkvor sich befanden, gehörte zu einem mit
felsigen Hügeln bevölkerten Grenzstreifen, der nach Osten
hin in die große Ebene überging. Die Schlucht, in der sich
Marqutsons Versteck befand, lag nur wenige Kilometer entfernt.
    Auf der Kuppe eines Hügels erschien ein finsterer Schatten.
Langion erstarrte mitten in der Bewegung. Er strengte das Gehör
an und erfaßte durch das stete Sausen des Windes hindurch die
charakteristischen Geräusche eines Triebwerks.
    Narr, der er gewesen war! Warum hatte er nicht drinnen in der
Höhle bleiben können? Er wandte langsam und vorsichtig den
Kopf - jede schnelle Bewegung
    erregte Aufmerksamkeit! - und schätzte den Abstand zur
Höhlenmündung. Mehr als zwanzig Meter. Das war kein Ausweg.
    Er blieb stehen und rührte sich nicht. Seine einzige Chance
bestand darin, daß sie den IR-Sucher nicht eingeschaltet hatten
oder in eine andere Richtung peilten. Als droben auf der Hügelkuppe
ein Scheinwerfer aufflammte und das Geräusch des Triebwerks
lauter wurde, wußte er, daß er verloren hatte.
    Er rannte über den verharschten Schnee, so rasch ihn die Füße
trugen. Der Scheinwerfer stach hinter ihm her, aber bislang hatte er
ihn kein einzigesmal getroffen. Er schlug Haken und entfernte sich
dabei immer weiter von der Höhle. Seine hastigen Schritte
verursachten knirschende, knarrende Geräusche, die Nenkvor
unbedingt hören mußte. Hoffentlich war er klug genug, in
Deckung zu bleiben. Sein Schneeanzug würde ihm nichts nützen,
wenn er unter dem dunklen Halbrund der Höhlenmündung
erschien.
    Das surrende Geräusch des Triebwerks übertönte
jetzt mühelos das Sausen des Windes. Der Lichtkegel des
Scheinwerfers schoß hierhin und dorthin durch das milchige
Dämmerlicht der Nacht. Langion hielt auf eine Gruppe von Felsen
zu, die durch schmale, schartenähnliche Engpässe
voneinander getrennt waren. Dorthinein würden sie ihm mit dem
Fahrzeug nicht folgen können. Wenn sie aussteigen und zu Fuß
hinter ihm herkommen mußten, hatte er noch eine Chance.
    Die Müdigkeit war vollends überwunden. Die Kraft der
Verzweiflung beflügelte seine Schritte. Von der geringen
Schwerkraft unterstützt, überwand er mit jedem Schritt eine
Distanz von vier Metern. Er hatte sich sein Ziel ausgesucht - eine
Scharte, in der der von grobkörnigem Geröll bedeckte
Untergrund steil nach oben führte.
    „Nicht dort hinein! Weiter nach rechts!“
    Er war so überrascht, daß er strauchelte. Wer sprach
da? Er raffte sich mühsam auf und wurde von der Lichtbahn des
Scheinwerfers gestreift. Der grellweiße Lichtkegel wanderte
noch ein paar Schritte weiter, hielt an und kehrte zurück. Sie
hatten ihn gesehen!
    Er schnellte sich nach rechts, wie ihn die geheimnisvolle Stimme
geheißen hatte. Er wußte nicht, warum er ihr folgte. Er
verlor Zeit. Er hätte längst in dem Spalt verschwunden sein
können. Der Scheinwerfer hatte ihn verloren. Statt dessen
knallte die fauchende Glutbahn eines Strahlschusses durch die Nacht,
traf nur wenige Schritte neben ihm auf das vereiste Gestein und
verspritzte glühende Felssplitter nach allen Richtungen. Hell
und zornig summte das Triebwerk des Schwebers.
    „Jetzt nach links!“
    Es war keine Stimme. Ein Gedankenimpuls war in seinem Bewußtsein
materialisiert. Er sah auf und entdeckte eine finstere Spalte zu
seiner Linken. Der Schatten des Schwebers hing nur wenige Meter
entfernt in der Luft wie der Umriß eines Riesenvogels, der sich
auf seine Beute zu stürzen drohte.
    Langion warf sich herum und verschwand im Dunkel des Felsenrisses.
Er hörte Stimmen.
    „Dorthin! Er geht uns durch die Lappen! Setz das Ding ab -
wir müssen zu Fuß hinter ihm her!“
    Langion stand dicht an die eisige Felswand gepreßt. Die
Lungen pumpten voller Verzweiflung. Die kalte Luft stach ihn in
Rachen und Kehle. Das Summen des Triebwerks wurde leiser, als der
Schweber zur Landung ansetzte.
    Ein knirschendes Krachen drang in die Finsternis des Verstecks.
Der Motor heulte jäh auf. Ein wilder, verzweifelter Schrei
gellte durch die Nacht. Poltern und Dröhnen
    erschütterte den Boden. Der Schrei erstarb; das Geheul des
Triebwerks verging in einem schrillen Mißton.
    Dann war es ruhig. Eine Wolke aus pulvrigem Schnee wirbelte
geräuschlos in den Spalt herein. Langion löste sich von der
vereisten Wand und tat hinaus ins Freie. Fassungslos vor Staunen nahm
er den unglaublichen Anblick in sich auf.
    Ein Wunder hatte ihn gerettet.
    Da, wo der Schweber hatte landen wollen, war

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