Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
das kann ich nicht zulassen.“ Marat seufzte. Er
unterbrach den Blickkontakt mit dem Solarmarschall und sah zu Doktors
Menchos, der die ganze Zeit über schweigend zugehört hatte.
Aber Marat hütete sich, diesen Mann zu unterschätzen. Nicht
allein wegen der Narben, die automatisch einen gewissen Respekt
abverlangten. Marat hatte sich schon immer vor Menschen und
Nichtmenschen in acht genommen, die extrem klein wirkten. Oft steckte
nichts anderes als kühle Berechnung dahinter. Maskerade, die in
entscheidenden Momenten zur unkalku-lierten Gefahr werden konnte.
    „Falls Sie beabsichtigen, noch weiter auf die Verbindung mit
dem Lordadmiral zu warten“, sagte Marat, ohne Mercant
anzusehen, „ließe es sich einrichten, in der Zwischenzeit
Cluatha einen Besuch abzustatten?“
    Da er immer noch Doktor Menchos anstarrte, schien dieser die Frage
auf sich zu beziehen.
    „Ich muß Sie leider auf die Quarantänebestimmungen
aufmerksam...“, begann er.
    Marat ließ ihn nicht ausreden. „Wir wollen nicht mit
ihm Hände schütteln, wir wollen ihn nur sehen und eventuell
über Mikro mit ihm sprechen.“
    „Sprechen scheidet aus“, erwiderte Menchos offenbar
verärgert. „Dazu ist er nicht in der Verfassung. Verkennen
Sie bitte nicht die Situation. Ich sagte, Kapitän Cluatha
stirbt!“
    Marat preßte sekundenlang die Lippen zusammen. Als ob du mir
das zweimal sagen müßtest, dachte er.
    Aber davon sagte er nichts.
    „Gut. Dann bleibt es eben beim Sehen.“
    Menchos blickte fragend zu Allan D. Mercant.
    „Einverstanden“, sagte der.
    „Worauf warten wir dann noch?“ fragte McKay und
stemmte seinen Körper aus dem Sessel.
    Menchos stellte seinen Protest ein. „Ich hoffe nur, daß
Sie diesen Entschluß nicht bereuen“, murmelte er.
    Doch keiner schien diese Worte zu hören. Hören zu
wollen.
    Und so passierte es...

4.
    „Finden Sie es nicht sehr rücksichtslos, die Leute ohne
Ankündigung mit Ihrer Leibhaftigkeit zu überfallen, Sir?“
    Die Frage, an die hochgewachsene schlanke Gestalt mit dem
silberweißen Haar gerichtet, die vor dem Instrumentenpult
hockte und die Steuerung gerade auf manuell umgestellt hatte, ließ
die Schiffszelle leicht vibrieren.
    Der Silberhaarige zuckte jedoch noch nicht einmal zusammen.
    „Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Oberst, daß Sie
das Sir gefälligst verschlucken sollen, solange wir allein sind?
Das ist ja zum Haareausraufen!“
    „Wachsen die eigentlich bei einem Aktivatorträger nach,
oder müßte man sie auf chirurgischem Weg einpflanzen?“
erkundigte sich der Prachtmensch neben Atlan scheinheilig. Noch ehe
der Arkonide antworten konnte, verfiel Melbar Kasom in ein
glucksendes Gelächter, das die Schiffssicherheit ernsthaft
gefährdete. Mit einer Körpergröße von 2,51
Metern, einer Schulterbreite von 2,13 Metern und einem Gewicht von
16,3 Zentnern (unter irdischen Schwerkraftverhältnissen
selbstverständlich) war er schon etwas Besonderes, der Riese von
Ertrus.
    „Haha“, machte Atlan. „Heute wieder mal spaßig
aufgestanden, wie?“
    „Eigentlich weniger“, erwiderte Kasom und stellte sein
Lachen ein. „Beim Frühstück in Quinto-Center erhielt
ich die Spesenabrechnung für meinen letzten Einsatz. War auch
nicht besonders toll, wenn mir die Bemerkung gestattet ist, Sir.“
    Atlans gesunde Gesichtsfarbe verfärbte sich geringfügig
in Richtung roter Zwergsonne.
    „Kasom! Oberst Kasom! Noch einmal Sir, und Sie gehen durch
die Schleuse!“
    Drei Sekunden schwieg der Umweltangepaßte beleidigt. „Sehr
wohl, Sir“, sagte er dann zerknirscht.
    Als sich das dritte Sicherheitsschott vor ihnen öffnete,
konnte Marat eine bissige Bemerkung nicht unterdrücken.
    „Sind wir hier in einer Klinik oder in einem hypermodernen
Kerker?“ fragte er zynisch.
    Menchos, der zwei Schritte voraus ging, drehte sich im Gehen um
und warf dem Weltraum-Detektiv einen eisigen Blick zu, sagte aber
nichts.
    Marat zupfte McKay an der Jacke und zwinkerte ihm verschwörerisch
zu. Mitten im Blinzeln wandte er sich jedoch abrupt von seinem
Partner ab und stieß prustend die Luft aus den Lungen.
    „Mann!“ schnappte er. „Wieviel Fässer
Alkohol hast du denn heute in dich reingeschüttet? Kein Wunder,
wenn dich ein Süchtiger belästigt hat. Wahrscheinlich
spürte er irgendwie die Seelenverwandtschaft mit dir!“
    „Ha?“ machte Roger McKay, obgleich er seinen Partner
sehr gut verstanden hatte.
    „Wann streiten Sie eigentlich zur Abwechslung mal nicht?“
mischte sich Mercant ein, dem

Weitere Kostenlose Bücher