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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können warum, daß es sehr viel mehr werden."
    Arm in Arm gingen wir hinunter zum Wasser. Wir zogen uns aus und
schwammen in dem herrlich kühlen kleinen See hin und her und
fühlten, wie der Druck von uns abfiel, wie wir uns entspannten
und entkrampften, wie unsere Körper auf einander zudrängten,
wie jede Zelle nach Zärtlichkeit dürstete. Wir küßten
uns atemlos im Wasser und liebten uns auf dem heißen Sand. Es
war so: ich kannte Charis lange und sehr genau, es schien, als würden
wir uns an unendlich viele Gesten, Worte und Empfindungen erinnern.
    Die Erinnerungen, die wir zweifellos teilten, waren verschüttet.
Aber nicht so tief, als daß wir nicht ahnten, daß es sie
gab. Wir wurden müde, schliefen zehn Atemzüge lang oder
eine Stunde, umarmten uns leidenschaftlich, schwammen wieder und
schliefen, als die Freunde kamen, im kühlen Schatten der
tiefhängenden Äste, zugedeckt nur mit unseren Träumen
und leichten Tüchern. Unser nächstes Ziel lag bei Tyros,
aber dort schwebte keine Wolke über der Hafenstadt.
    Die Gefahr lag an anderer Stelle.

9.
    Taberna mischte Sand und feingehacktes Stroh in den schmatzenden
Lehm. Ocir schleppte Steine und die schweren Körbe dieses
glitschigen Mörtels. Ptah und ich mauerten den Eingang der
Sandsteinhöhle langsam zu. Der Schweiß floß in
breiten Bahnen über unsere sonnengebräunten Körper.
Nur der Gedanke an die Vorräte unter dem Heck und an die Kühle
des Flußwassers und im Innern der AXT DES MELKART ließ
uns weiterarbeiten. In der kleinen Höhle, hier im Hang eines
winzigen natürlichen Hafens, versteckten wir unser Gleiterboot.
ES hatte uns zu diesem Depot geleitet. Viele Ausrüstungsgegenstände
lagerten dort, und der Hang war so steil, daß sich sogar eine
der wenigen wilden Ziegen die Beine brechen würde. In den
feuchten Lehm steckte ich Setzlinge anspruchsloser Unkrautpflanzen,
die binnen kurzer Zeit wuchern und die letzten Spuren verwischen
würden. Endlich waren wir mit dieser harten Arbeit fertig. Wir
kletterten am Doppelseil abwärts und warfen uns in die
Brandungswellen des Binnenmeers, die viel zu niedrig waren.
    Als letzter entfernte Ocir das Seil und kam uns nach.
    Halbnackt und barfuß wuschen wir, indem wir zum Schiff
hinüberschwammen, den Schweiß, das Häcksel und den
Lehm ab und kletterten in den Schutz des ausgebreiteten Segels. Der
auflandige Wind des späten Morgens war wunderbar kühl.
    „Das", sagte Ptah voll ehrlicher Freude, „ist
schon mehr ein Abenteuer nach meinem Sinn. Krüge voller Bier und
Wein in der Bilge, der Hafen von Tyros nicht fern, die käuflichen
und die unbezahlbaren Mädchen... wirst sehen, Tabarna, jede von
ihnen ist schöner als die schwermütige Tempelpriesterin
Tursha. Warte nur."
    „Dir glaube ich nicht alles", sagte Tabarna und
baumelte mit den Beinen. „Wenn es Ocir sagt, stimmt es."
    Charis schnippte mit den Fingern und deutete auf Ocir.
    „Stimmt's, Ocir? Verspricht Ptah zuviel?"
    „Nein. Er sagt die Wahrheit. Tyros ist die schönste,
reichste und mächtigste Hafenstadt der Phönizier. Sie
können schreiben und vor allem rechnen. Sie handeln Glas,
Metallarbeiten, Sklaven und Sklavinnen, Handwerker, kurzum alles, was
sich auf Schiffen transportieren läßt und dem König
Hiram viel Gewinn bringt. Und Melkart ist ihr Gott."
    In phönizischer Kantenschrift, bei den Griechen als „Zeichen
der Phöniker" bekannt, stand der Schiffsname hinter dem
großen Auge, das alles Böse sieht. Das Auge, das an fast
jedem Schiff in diesem Meer angebracht war, funkelte und leuchtete
strahlend in edlen Metallen. Die Buchstaben AXT DES MELKART schienen
aus Gold oder Elektrum zu bestehen und waren im Zedernholz
eingelassen. Dahinter befand sich eine schwarze Axt. Diese
auffallende Kennzeichnung war an Backbord wie an Steuerbord
angebracht. Die AXT war ein herrliches, großes Schiff.
    „Und im Laderaum", sagte ich kopfschüttelnd, „sind
zwei ,Sternensäulen' festgezurrt. Immerhin - wenn unser
Herrscher nicht überzeugt wäre, daß wir dieses
Problem lösen können, würde er uns dieses kostbare
Schiff nicht in die Hand gegeben haben."
    Genau dies setzt ES voraus, bestätigte der Logiksektor. Ich
warf den schaukelnden Zellaktivator, der als schmuckloses Amulett
getarnt war, über die Schulter auf den Rücken und ließ
mir von Charis einen Becher kaltes Wasser geben. „Noch fehlt
die Mannschaft. Wir fünf können die AXT vermutlich nicht
steuern. Nicht einmal, wenn Ocir ununterbrochen schuftet."
    „Du hast recht,

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