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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dir die Botschaft von dort
gebracht?"
    „Vier Kapitäne waren es. Alles stirbt dort. Sie sagten,
sogar die Delphine im Meer flüchten aus dem blauschimmernden
Schatten. Meine Kapitäne sind ohne Furcht, beim Baal, aber
selbst sie kamen zitternd und ohne Ladung zurück in unseren
Hafen."
    „Wir brauchen die tapfersten Männer deiner Stadt,
König", sagte Ptah-Sokar drängend. „Aber
vielleicht sollten wir dies bei einem Becher Wein besprechen? Lange
indes werden wir nicht in Tyros bleiben können. Und ich sehe
schon jetzt, daß es uns sehr leid tut."
    Der König lächelte knapp, gab einige Befehle, und hinter
dem Halbkreis seiner Bogenschützen führten die Knechte
mehrere Gespanne heran. Ocir sprach leise mit Hiram. Der König
gab seinen Gardisten den Befehl, niemanden an Bord der AXT DES
MELKART zu lassen. Schon nach wenigen Schritten konnten wir erkennen,
daß die Stadt von Tyros hell, großzügig, sauber und
geradezu auffallend klug angelegt war. Stellenweise gab es Gebäude,
die höher waren als sieben Mannsgrößen. Hinter jedem
Fenster brannten Lichter. Gerüche nach Braten, frischem Brot und
Wein durchzogen die Gassen, als wir zum höchstgelegenen Gebäude
fuhren und schließlich auf einer Terrasse vor einem
säulengeschmückten Nebenbau uns wiederfanden. Das
Zedernholz, eine unbezahlbare Kostbarkeit in Khem, war hier
allgegenwärtig; als Bretter, Balken, Bohlen und wunderbar
geschnitzte Säulen. Wir befanden uns im Zentrum der Macht, der
Schönheit und des Reichtums.
    „Wer seid ihr, daß Baal euch mit solchen Kräften
ausgestattet hat?" eröffnete der König die
Unterhaltung. Ausgesucht schöne Palastsklavinnen bedienten uns
und warfen Tabarna und Ptah-Sokar funkelnde Blicke zu.
    „Wir sind seine Kämpfer", sagte ich vorsichtig.
„Aus einem fernen Land im Osten holte er uns und rüstete
unseren König mit den Waffen gegen die Wolke aus. Wie erfuhrst
du von uns?"
    „Nacheinander hatten viele Priester des Melkarttempels und
jenes der Aschera Träume und Visionen. Sie sahen stets
dasselbe."
    Aschera-Yam, Baalat oder Ischtar - viele Namen entsprachen der
Göttin, die in Khem, dem Nilland, den Namen Isis trug. Als ich
über die Schulter Hirams blickte, sah ich, wie das Hafenfeuer
kleiner wurde. Kopfschüttelnd betrachtete der König diesen
Vorgang. Dann fuhr er fort:
    „Ich vollbrachte große Dinge, denn ich ließ
Tyros auf den zwei Felsen vor der Küste bauen. Die Mauern machen
die Stadt und den Hafen uneinnehmbar. Mein Schiff liegt im
sidonischen Hafen. Son nennen wir in unserer Sprache den neuen
Stadtteil. Wir sind zum Meer hin offen und können uns gegen das
Land wehren. Und an zweimal hundert Punkten entlang aller Küsten
handeln und tauschen wir und werden immer reicher."
    „Auch wir sind eine Frau und vier Männer, die
machtvolle Dinge hinter sich haben", erklärte Ptah
verbindlich. „Zwar hat sich das Meer zwischen euch und eure
Feinde, so es welche gibt, geschoben. Aber ebenfalls schob sich die
riesige Wolke zwischen euch und euren Verdienst. Sind deine Wesire
schon unterwegs, um die beste Mannschaft für die AXT zu suchen?"
    Leckerbissen wurden aufgetischt. Ein Wind kam von der See und
vertrieb alle Mücken und Nachtfalter, die eben noch um die
Öllampen und die lodernden Feuerschalen geflattert waren. Hiram
nickte ernst; ebenso wenig, wie er uns beeindruckt hatte, war er von
uns beeindruckt. Oder ebenso viel. Er winkte; ein Schreiber mit einer
Zederntafel, auf der Papyrusblätter lagen, kam heran und
verneigte sich.
    „Wann wollt ihr auslauten?"
    „In drei Tagen", sagte ich. „Melkart und unser
König halten noch viele Abenteuer für uns bereit. Uns
bindet ein dreifach heiliger Schwur."
    „Nun. In drei Tagen sollen die Steuermänner Sa'Valer
und Mah-Dhana bereit sein. Sie werden sich je zwölf Männer
suchen, die keine Angst davor haben, ein Jahr oder länger auf
dem Schiff zu bleiben. Sie gehorchen den Befehlen dieser Männer
und", er machte eine kurze Pause, die erkennen ließ, wie
wenig eine Frau im Rat der Männer galt, „... dieser Frau.
Geh!"
    Schweigend verbeugte sich der Schreiber wieder und verschwand
zwischen wehenden Vorhängen mit purpurnen Säumen. Charis
richtete sich im Sessel auf und straffte ihren Rücken. Ihre
Stimme war leise, aber von klirrender Schärfe, als sie höflich
einwendete:
    „Nur ich, König, weiß, wie die Sternensäule
gezielt werden muß, um die Wolke über deinen
Silberbergwerken zu vernichten. Denn sicherlich werden dir deine
Späher sagen, daß zwei

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