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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles, was er nun tut, für richtig
halten", versicherte ich ihm. Ocir ergriff ihn bei beiden Armen
und tauchte seinen Kopf in das sehr warme, schweflige Wasser.
Prustend kam Tabarna hoch und keuchte erschrocken und wütend:
    „Was soll... ist er vom Wahnsinn geschlagen?"
    „Jene kleinen Tiere in deinen Haaren und den Locken deines
Bartes", bemerkte Ptah genüßlich, „siehe, sie
sterben im reinigenden Wasser des Erdgeists. Noch ein paarmal, Ocir,
wenn ich im Namen unserer empfindlichen Nasen bitten darf!"
    Charis und ich stimmten in sein Gelächter ein. Ocir packte
Tabarna sanft, aber nachdrücklich im Nacken und unterzog ihn
einer gründlichen Kopfwäsche. Dann warf er sich den
Triefenden über die Schulter, und wir gingen schnell zu unserem
Gleiter zurück. Der Schrecken saß tief in Tabarna, aber er
verhielt sich still. Als wir wieder im Boot saßen, reichte ihm
Charis ein Tuch, und er trocknete sich schweigend ab. Ocir brachte
das Boot auf Kurs und raste in die Richtung unseres letzten
Nachtlagers. Es
    war ein zu weiter Weg dorthin, und nach genau einer Stunde hielt
der Mondrobot den Gleiter über einer dunklen Savanne an.
    „Sieh genau hin", sagte ich zu Tabarna, der beleidigt
war. „Noch achtmal wirst du dieses Feuer sehen. Unsere Reise
führt uns in viele Länder und an die Höfe vieler
stolzer und reicher Könige. Da du mit uns gehst, wirst du auch
einen Teil unserer Sitten annehmen müssen. Eine unserer
Eigenarten ist die körperliche Sauberkeit, und du wirst sie
lernen wie den Gebrauch der feurigen Strahlen aus einer Streitaxt."
    Mein Ton duldete keinen Widerspruch, und Tabarna, dem das nasse
Haargewirr am Schädel und am Hals klebte, nickte schweigend. Wir
alle stanken jetzt nach dem schwefligen Wasser.
    Dann sahen wir die Rakete.
    Zuerst nur ein undeutliches Leuchten, dann eine von innen
beleuchtete Rauchwolke, und schließlich die riesige Feuerzunge,
die das Geschoß aus dem zusammenbrechenden Bauwerk
hinausschleuderte und in die Höhe trug. Viel später erst
kam der lärmende Donner. Die letzten Wolkenbänke des
Sonnenuntergangs bildeten eine dunkelrot-schwarze Kulisse für
den Rauchschweif und die Flammen, und schließlich detonierte
das Geschoß über der Wolke und verstreute seinen
wachstumshemmenden Inhalt, der durch den Explosionsdruck in dem
Beinahevakuum über der Wolke fein verteilt wurde.
    „Elf weniger drei sind acht", stellte Ptah fest.
„Solltest du, Atlan, uns jetzt nicht bald eine Pause gönnen,
werde ich der ungehorsamste Mitstreiter, den du je hattest."
    Der Gleiter raste bereits wieder nach Nordosten. Unter der Wolke
erschienen die Sterne am Horizont, und je mehr wir uns den Wolken und
den Gewittern der Randzone näherten, desto mehr Sterne sahen
wir, und sie wurden heller und schärfer.
    Am nächsten Vormittag schälten wir uns unter den
Insektennetzen hervor. Ocir ging auf die Jagd, sammelte Früchte
und Beeren und Würzkräuter. Ich lag faul in der Sonne und
studierte die Karten. Ptah befand sich mit Tabarna im Wasser und
unterwies ihn im Gebrauch von Seife und Bürste. Später
stellte Charis einen Spiegel auf, kämmte Tabarna und schnitt
sein Haar und anschließend meines, das ich mir vor den Augen
des Kriegers dunkelbraun färbte, nicht ohne einige weiße
Strähnen darin zu lassen. Ich massierte seinen Bart mit der
Enthaarungspaste ein, deren Wirkung einige Monde lang anhielt. Charis
versorgte mit unseren Medikamenten eine Vielzahl kleinerer Wunden und
Entzündungen, und als Ptah ihm schließlich ein Paar neue
Stiefel schenkte, war seine Verwandlung vollkommen. Wir brachen in
brüllendes Gelächter aus, als er selbst im Spiegel seinen
Gesichtsausdruck sah, als er nämlich seinen Bart anfaßte
und ihn plötzlich in den Fingern hielt. Wieder war es Charis,
die seine Wut und seine Enttäuschung dämpfte, indem sie
sein Gesicht mit einer Spezialsalbe massierte und ihm versicherte, er
brauche dieses stolze Zeichen seiner Männlichkeit erst wieder,
wenn wir uns in die Nähe von Menschen begaben.
    Aber nachdem wir alle Tabarna versicherten, daß er besser
aussähe, daß er nunmehr einer von uns Mächtigen sei,
daß ihn Ptah und Ocir in dem Gebrauch all jener märchenhaften
Waffen und Ausrüstungen unterweisen würden, lachte auch er
wieder.
    Jetzt hatte er weiches, lockiges Haar bis in den Nacken. Er war
ein gutaussehender, schlanker Mann mit leicht schrägen, großen
Augen und einer scharf vorspringenden Nase. Unter dem Bart war ein
kantiges Kinn mit einem senkrechten Einschnitt

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