PR TB 228 Die Weltraummenschen
wenn
wir die Wiege unter Kontrolle bekommen."
Gemeinsam mit Jongolar Vloot ging er das Rund der Halle ab, um den
Schaden zu begutachten. Als er zu St. Felix zurückkehrte, hatte
sich seine Miene verdüstert.
„Die Steuereinrichtungen sind unbrauchbar", erklärte
Merlin. „Da ist nichts mehr zu machen. Es bliebe noch der
Versuch, direkt an den Triebwerken etwas zu versuchen. Ich habe aber
keinen Hinweis darauf, wo sich der eigentliche Antrieb in diesem
labyrinthartigen, verrückten Schiff befindet. Außerdem ist
die Zeit zu knapp, und es fehlt ein internes Kommunikationsnetz. Es
müssen Wahnsinnige gewesen sein, die die Wiege aus allen
möglichen Teilen zusammengeschustert haben."
„Also ist es aus", stellte Foster St. Felix fest.
„Vielleicht sollten wir versuchen, einfach wieder in den
Weltraum zu gehen."
„Ich glaube nicht, daß das etwas nützen würde."
Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. „Unsere
Eigengeschwindigkeit in bezug auf diesen Planeten würden wir
beibehalten. Der Absturz wäre also auch dann unvermeidlich. Da
die Strahlung der fernen Quelle hier nicht existiert, haben wir auch
keine Möglichkeit, uns in eine andere Richtung beschleunigen zu
lassen."
„Einen Augenblick." Jongolar Vloot baute sich vor Prof
Merlin auf. „Einer der Männer, die zu meiner Gruppe
stießen, will einen Gleiter entdeckt haben. Er behauptet, es
handle sich um ein Modell aus einer Galaxis, in der die SOL früher
einmal war. Wenn der Gleiter flugtauglich ist, könnten wir damit
dieses LabyrinthSchiff verlassen."
„Ein Gleiter?" sinnierte St. Felix. „Das wäre
ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind 320 Buhrlos. Und wir
dürfen die Tenderanen nicht vergessen. Das sind bestimmt noch
einmal 100 Leute. Außerdem - wohin sollten wir fliegen?"
Statt einer Antwort drehte sich Merlin um und blickte auf den
Bildschirm.
„Das System - ich nenne die Sonne in Anbetracht unserer Lage
SOS - hat mehrere Planeten. Vielleicht ist einer bewohnt."
Er wartete keine Antwort ab, sondern bat die Positronik um Hilfe
bei einer Untersuchung des SOS-Systems. Diese gab sofort ihre
Anweisungen an die Tenderanen. Merlin entnahm daraus, daß es
etwas Ähnliches wie eine Ortungsanlage an Bord der Wiege geben
mußte.
„Was sollen wir auf einem Planeten?" meinte Vloot
dumpf. „Wir sind nicht für ein solches Leben geschaffen."
„Hilfe erhalten", lautete Merlins knappe Antwort,
während er beobachtete, was für Anzeigen auf dem Bildschirm
erschienen. Der KARAM übertrug die Symbole in die Sprache der
Menschen.
„So übel sieht das gar nicht aus", stellte der
Astrotechniker dann fest. „Der vierte Planet - ich nenne ihn
Interrupt - scheint tatsächlich alle Anzeichen für eine
intelligente Lebensform zu beherbergen. Auch Nummer 5 macht keinen
schlechten Eindruck. Allerdings ist es dort wohl ziemlich kühl.
Alle anderen Welten kommen für uns nicht in Frage."
Er wandte sich an Jongolar. „Laß den Gleiter suchen.
Und prüfe, wie man mit ihm in den Weltraum gelangen kann. Die
Positronik weiß nichts darüber."
Vloot nahm sich den jungen Mann, der das Wynger-Fahrzeug gesehen
hatte, und dazu zwei weitere Buhrlos. Zu viert machten sie sich auf
den Weg. „Die Zeit drängt", rief Prof Merlin ihnen
nach.
Fünf Stunden später waren Jongolar Vloot und seine
Begleiter immer noch nicht zurück. Foster St. Felix und Prof
Merlin weilten noch immer in der zentralen Halle, wo sich inzwischen
fast alle 320 Buhrlos eingefunden hatten. Noch waren ein paar
Suchtrupps unterwegs, die zugleich die nähere Umgebung des
Zentralraums überprüften.
Der Wissenschaftler hatte seine Feststellungen über das
SOS-System abgeschlossen. Es stand fest, daß man nur auf der
vierten Welt Interrupt Hilfe finden könnte.
Die meisten Buhrlos verhielten sich ruhig und abwartend. Sie
vertrauten auf die Männer, die sie führten.
Nur eine kleine Gruppe, an deren Spitze Arana Mesnor stand, sorgte
für Unruhe. Die Buhrlofrau hatte ein Dutzend anderer
Weltraummenschen um sich geschart. Sie alle behaupteten hartnäckig,
man solle versuchen, die fünfte Welt anzufliegen, obwohl die
Auswertungen ergeben hatten, daß dort kein intelligentes Leben
existieren konnte. Arana hatte sogar einen Namen für diesen
Planeten festgelegt. Sie hatte ihn Helma genannt, was bei einigen
Gläsernen Verwunderung hervorrief.
Helma Buhrlo war sozusagen die Urmutter der Weltraummenschen. Sie
hatte das erste Kind auf der SOL geboren, das mit der glasartigen
verdickten Haut zur Welt
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