PR TB 228 Die Weltraummenschen
Kinder
faßten sich an. Ohne sich zu verabreden, dachten sie gemeinsam
an die Wiege der Tenderanen und wünschten sich, jetzt wieder
dort zu sein.
Aber nichts geschah.
Sie gingen langsam hinaus aus dem Kristallberg in die Sandwüste.
Die Sonne SOS stand schon hoch am Himmel. Sie hatten nicht bemerkt,
wie schnell die Zeit in der Höhle vergangen war.
Wieder faßten sie sich fest an und wünschten sich
zurück zu den Angehörigen ihres Volkes.
„So geht es nicht", resignierte Pier. Furcht kam in ihm
auf, und als er Galdix und Urania ins Gesicht sah, stellte er fest,
daß es diesen nicht anders ging.
„Da!" Das Mädchen zeigte auf die Stelle, an der
sie am Vortag auf Helma erschienen waren.
Die drei Bruchstücke der Eierschale, die das Wesen in dem
Kristallberg als Raumkugel bezeichnet hatte, existierten nicht mehr.
Eine dünne Schicht aus grauem Staub bedeckte den rosafarbenen
Sand und zeugte davon, daß hier einmal etwas anderes gewesen
war.
„Fast möchte ich glauben, es ist gestorben",
sinnierte Pier.
Sie stapften durch den Sand und den grauen Staub.
„Ich verstehe das alles nicht." Galdix' Stimme klang
ängstlich. „Es ist alles so fremd und unheimlich. Ich
möchte..."
Er brach ohne erkennbaren Grund ab.
„Wir sind verloren", meinte Urania und brach in Tränen
aus.
Sie hockten sich in den Sand und starrten sich schweigend an.
Die Stunden vergingen, ohne daß etwas geschah. Die Kinder
spürten den Hunger nicht, der in ihnen tobte. Sie waren nun
wieder völlig frei in ihren Gedanken und lebten mit der Furcht
vor dem Unbekannten.
Als die Sonne SOS sich dem Horizont zuneigte, fiel ein Schatten
über die drei.
Pier blickte zuerst auf. Er glaubte zu träumen, aber wenige
Meter von ihnen entfernt stand ein Mann. Ohne Zweifel war es ein
Solaner, wenn ihm seine Sinne nicht etwas vorgaukelten. Der
Gesichtsausdruck des schmächtigen Mannes wirkte etwas
fremdartig. Die Stirn war leicht nach vorn gewölbt, und der Mann
war kaum größer als Pier.
Er blickte die drei Kinder aus den geschlitzten Augen schweigend
an.
„Wer... wer bist du?" stammelte Pier. Auch Galdix und
Urania starrten den Fremden an.
„Ich lebe in UNS", sagte der Mann mit einem
merkwürdigen Akzent. „UNS ist ES, und ihr dürft euch
nicht aufteilen."
„Entweder bin ich verrückt", sagte Galdix
respektlos. „Oder der."
„Nennt mich Tako", erklärte der Fremde. „Das
war der Name des Mannes, der ich früher einmal war. Und jetzt
kommt. Ihr wart drei Tage auf diesem einsamen Planeten. Ihr müßt
zurück zu den anderen."
„Das hört sich vernünftig an", meinte Pier.
„Ich gebe zu, ich bin reichlich verwirrt."
Tako lächelte leicht. „Das verschollene Fragment des
früheren Viren-Imperiums. Es wollte etwas Gutes tun, aber es hat
die falschen Partner getroffen."
„Du kennst das verschollene Fragment?" staunte Pier.
„Es war harmlos, neutral und gutmütig", entgegnete
Tako und kam auf die Kinder zu. „Es hat euch mit seiner
Erzählerei verwirrt. Aber es hat nicht gelogen. Nur hat es nicht
bedacht, daß alle Buhrlos zusammenbleiben müssen. Nur dann
kann die harte Komponente gerettet werden. Kommt!"
Die Kinder stellten sich neben Tako, der seine Arme um ihre Körper
schlang.
Dann verschwand die Umgebung des lebensfeindlichen Planeten.
8.
Die Stunden flössen trag dahin, ohne daß etwas geschah.
Die Metallwesen, in denen Merlin Roboter vermutet hatte, ließen
sich nicht mehr blicken. Auch draußen auf dem Landefeld hatten
sie sich nach einer Inspektion des Raumgleiters wieder zerstreut.
Jongolar Vloot war auf der Liege eingeschlafen. Merlin ging
grübelnd in dem kleinen Raum auf und ab. Er sagte kein Wort und
reagierte auch nicht auf Crusts Fragen, was er denn so falsch gemacht
hätte.
Es gab keine Möglichkeit, die verstrichene Zeit zu
kontrollieren. Die Sonne SOS stand so, daß man sie nicht direkt
beobachten konnte. Außerdem hatte sich der Himmel bewölkt.
Prof Merlin konnte nicht einmal einen Schatten erkennen.
„Wir müssen etwas tun", drängte Crust.
„Vielleicht hilft brüllen oder schreien. Wenn nichts
geschieht, stürzen unsere Leute auf die Dunkelwelt."
Vloot räkelte sich und schlug die Augen auf. „Ich
schätze, es ist schon zu spät. Wir waren eine Zeitlang
unterwegs. Und hier auf dieser verrückten Roboterwelt sind wir
auch schon viele Stunden. Was meinst du, Prof?"
„Ich meine gar nichts", antwortete der Wissenschaftler.
„Ich versuche eine Lösung zu finden. Vielleicht haben wir
etwas
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