PR TB 228 Die Weltraummenschen
absolut
ebenmäßig. An einem schmalen Kranz dicht unter der Spitze
waren Lichter zu erkennen. Der Boden des Kegels saß auf der
Oberseite des Tenderanenschiffs.
„Phantastisch", entfuhr es Prof Merlin. „Sie
haben wirklich unsere Brüder und Schwestern vor dem Absturz
bewahrt."
Auch jetzt zeigte sich auf dem ganzen Landefeld keiner der
Roboter. Der Verbund aus dem Kegelschiff und der Wiege glitt immer
näher heran. Die Buhrlos standen im Halbkreis und blickten
gespannt auf den gut 500 mal 500 Meter großen, unförmigen
Kasten. Das Kegelschiff an der Oberseite war jetzt völlig
verdeckt. Es machte sich im Verhältnis zu der Wiege relativ
klein aus, und doch mußte es es sein, das die Gläsernen
und die Tenderanen auf sicheren Boden brachte.
Das Würfelschiff wurde auf der Landebahn genau dort
abgesetzt, wo die sechs Weltraummenschen in ihrem Sperrkreis standen.
Es fuhr keine Landebeine aus, sondern wurde direkt auf der harten
Fläche abgestellt.
Crust wollte loseilen, aber er prallte erneut gegen das
unsichtbare Hindernis. Die Wiege war nur noch wenige Meter mit ihrer
kantigen Außenfläche von ihm entfernt.
Die Buhrlos waren von dem plötzlichen Auftauchen des Schiffes
so gebannt, daß sie beinahe nicht bemerkt hätten, wie sich
das Kegelschiff von der Spitze löste. Es schwebte lautlos zur
Seite und gewann schnell an Höhe. Minuten später war es
hinter dem Horizont verschwunden.
Es dauerte nicht lange, da öffnete sich an der den Buhrlos
zugewandten Seite eine Schleuse. Prof Merlin erkannte Foster St.
Felix, Arana Mesnor und die beiden tenderanischen Kommandanten. Er
winkte heftig.
Hinter dem Buhrloführer kamen weitere Gläserne ins
Freie.
Crust bemerkte, daß die unsichtbare Sperre plötzlich
zur Seite wich. Eine genaue Untersuchung ergab wenig später, daß
sich der Kreis auf einhundert Meter ausgedehnt hatte und somit die
Schleuse der Wiege einschloß.
Die Begrüßung fiel kurz aus, denn es gab von beiden
Seiten viel zu berichten. Die Tenderanen versorgten die
Weltraummenschen von Interrupt mit Nahrungsmitteln aus ihren
Vorräten. Sie schleppten auch Beleuchtungskörper herbei,
denn die Nacht brach herein.
Drei Stunden später saßen St. Felix und seine
wichtigsten Helfer noch immer vor dem Würfelschiff auf
behelfsmäßig aufgebauten Sitzgelegenheiten. Jeder hatte
erfahren, was die anderen erlebt hatten.
Schlauer war man dadurch nicht geworden, obwohl sich die
Weltraummenschen nun in einem Punkt sicher waren. So seltsam sich
auch die Roboter von Interrupt benahmen, sie nur konnten es gewesen
sein, die die Wiege vor der Vernichtung gerettet hatten.
Die unsichtbare Absperrung blieb auch weiterhin bestehen, und von
den Bewohnern von Interrupt ließ sich niemand bei den
Geretteten blicken.
Foster St. Felix war nach einem kurzen Schlaf am nächsten
Morgen schon früh auf den Beinen. Er schickte seine Leute aus,
um die Wiege von außen zu inspizieren. Der alte Buhrlo hatte
die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das Schiff wieder steuerfähig
zu machen. So kletterten die Gläsernen über die Buckel und
Ausbeulungen des Schiffes hoch. Auch ein paar Tenderanen beteiligten
sich unter den Anweisungen von 'Moblydan-Y daran. Der
Fortschrittliche beherrschte inzwischen die Grundzüge der
Sprache der Menschen.
St. Felix fühlte sich für diese Aufgabe zu alt. Er
beobachtete das Treiben gemeinsam mit Prof Merlin und Jongolar Vloot,
der alle Ergebnisse auf einer Schiefertafel notierte, die ihm
Flyderan-C gegeben hatte.
Den jungen Gläsernen, der zu ihnen trat und der zunächst
nichts sagte, beachteten sie kaum. Das Thema drehte sich in erster
Linie um das rätselhafte Verhalten der Wesen von Interrupt und
in zweiter Linie um die eigene Zukunft.
„Wir können nur versuchen", erklärte St.
Felix, „den einmal eingeschlagenen Weg wieder aufzufinden und
fortzusetzen. Egal, was dieses Wesen auf Helma den Kindern erzählt
hat, wir müssen den Strahl der fernen Quelle finden und in ihm
unsere Bestimmung suchen."
Der alte Weltraummensch stutzte einen Moment, denn instinktiv
hatte er einen Gedanken aufgefaßt, der überhaupt nicht zu
seinen Leuten paßte. Jemand beschäftigte sich mit
Überlegungen, die St. Felix nur als andersartig bezeichnen
konnte. Er glaubte für einen Augenblick, daß ihm sein
Gehirn einen Streich gespielt hatte.
„Nach meiner Theorie erwarten die Interrupter etwas
Bestimmtes von uns", sagte Merlin. „Nur so kann ich ihre
abwartende Haltung deuten."
„Natürlich erwarten sie etwas." Es war
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