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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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riesiges Grab und legte
Skelette frei, die eine feinziselierte Bronzesäule bewachten.
Und abermals hing über ausgedehnten Reisfeldern die grausige
Wolke und verlor sich über der Weite des Landes.
    Aus dem Dunkel schoben sich kleine Inseln hervor, eine
abwechslungsreiche Kette von steilen und flachen Ufern hinter
Korallenriffen, Küstenabschnitte aus weißem Korallensand,
Bäume, die auf hohen, skelettartigen Wurzeln im Brackwasser
standen.
    Eine andere Bildfolge: Inseln oder Küsten unter der Sonne
jener »GleicherLinie«, die beide Polhemisphären
voneinander trennte. Aber eine gänzliche andere Art der
Vegetation ließ uns erkennen, daß es sich um Land und
Meer zwischen den zwei Großkontinenten im Westen handelte.
Irgendwo in der lodernden Pracht von Orchideen und anderen großen
und farbenprächtigen Blüten schob sich für unsere
Augen ein phallisch aufgebauter Götze aus bleichem Stein hervor;
eine ineinander verrenkte und verflochtene Anzahl einzelner
Fabelwesen, eines über dem anderen.
    Das Projektil, sagte lakonisch der Extrasinn.
    Ich hatte es geahnt. Wieder sahen wir unsere AXT, die sich einen
Urwaldfluß hochkämpfte, mit gleichmäßigem Takt
aller Riemen und dem Deck voller Bewaffneter. Wir ruderten im
Halbdunkel unter einer Wolke einer Flußinsel entgegen, einem
wilden Durcheinander von umgestürzten Bäumen und
phantastisch wuchernden Ranken. Braunhäutige Geschöpfe mit
lackschwarzem Haar, die Körper mit Lehm und Asche und Erdfarben
bemalt, turnten um einen versteinerten Urwaldriesen ohne Krone im
Zentrum des Eilands. Es schien uns allen, als ob ein stinkender Hauch
aus der Illusion über den Wellen zu uns heranwehte. Ganz langsam
färbte sich die Illusion heller, ihre Einzelheiten wurden
durchsichtiger und verblaßten, und schließlich schob sich
aus dem Meer der oberste Rand einer riesigen, schmerzend gelben
Sonnenscheibe hoch.
    In der Stille unserer verwirrten Gedanken hallte das schauerliche
Gelächter von ES wider.
    Es war, tatsächlich, der wirkliche Sonnenaufgang. Für
uns der erste seit mehreren Tagen.
    Ocir-Khensos Arm hob sich. Wir alle folgten schweigend dieser
Bewegung. Die Finger des Mondrobots deuteten auf den Seeadler, der in
geringer Höhe schwebte und dann, mit den mächtigen Flügeln
schlagend, auffordernd schreiend hinter dem Felskap verschwand.
    »Dort scheint etwas zu sein. Feinde?« fragte
Ptah-Sokar mit krächzender Stimme und kalkweißem Gesicht.
    »Wir sehen nach!« schrie Tabarna. Er erreichte damit,
daß nicht nur er sich selbst aus der Starre löste. Im
zunehmenden Licht der Sonne rannten die Männer über den
Hang des Hügels, blieben einen Moment auf dem Kamm stehen und
liefen mit Schreien der Überraschung auf der anderen Seite
hinunter. Ocir kam zu uns, winkte uns und ging mit uns zusammen durch
das knietiefe Wasser, zwischen den einzelnen Felsbrocken des Strandes
hindurch ums Kap herum.
    Einige Augenblicke lang sah ich verblüfft auf die Krüge,
Ballen, Kästen und Rollen, die in einem Haufen im Sand standen
und lagen. An den Krügen perlte noch der Tau des Morgens. Die
Mannschaft stand im Halbkreis darum, die Männer lachten, johlten
und stießen einander in die Seiten, und zwei von ihnen öffneten
einen Krug.
    »ES«, sagte ich leise. »Wieder einmal ES.«
    Der Seeadler hüpfte ungelenk und schwerfällig den Hang
abwärts, schlug mit den mächtigen Schwingen und schwang
sich über den gelb überströmten Strand, hinterließ
einen schwarzen Schatten und gewann mit kraftvollen Flügelschlägen
schnell Höhe. Ich war sicher, daß wir ihn nicht das
letztemal gesehen hatten.
    ES hat an alles gedacht. Du wirst jede Art von wichtigen Vorräten
und viel Ausrüstung finden können, flüsterte der
Logiksektor.
    Wie üblich war dies eine zutreffende Feststellung.

3.
    Obwohl jeder von uns tief im Bann der zurückliegenden
Ereignisse stand, obwohl Ocir und ich unzählige Fragen
beantworteten, nahmen uns das Bordleben und die vielen Arbeiten
ununterbrochen in Anspruch. Sa'Valer und Mah-Dhana wechselten sich am
Ruder ab. Wir hatten einen kalten, aber stetigen Ostwind; in diesen
Breiten wehte er meist im Winter, wie uns die Phönizier
erklärten. An diesem Morgen, etwa eine ganze Tagesfahrt von der
ersten Meerenge entfernt, kam Nebel auf.
    Ocir sagte leise zu Ptah und mir:
    »Nebel! Das hat etwas zu bedeuten. Ich denke, du solltest
den Männern erklären, Gebie. Atlan, was sie erwartet.«
    Ich warf ihm einen Blick voller Befremden zu und grinste kurz.
    »Zu oft hast du am

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