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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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was hast du heute
vor?«
    Sie reagierte, als ob er das Drehbuch geschrieben hätte. Sie
strahlte ihn an, zauberte ein zweites Glas herbei und goß beide
Gläser noch einmal voll.
    »Ich wollte heute menschliche Beziehungen pflegen«,
sagte sie. »Ich habe gemerkt, daß dies der richtige Ort
ist. Ich bin Syria.«
    Chavasse hob das Glas, grinste sie wie ein Faun an und schränkte
ein:
    »Aber noch nicht die richtige Stunde, Syria.«
    Der direkte Kommunikationskanal zwischen Atlan und dem
Unterbewußtsein der Gäa-Computer war weit offen. Chavasse
wartete nur noch darauf, daß sich der Zustand des Arkoniden
wieder stabilisierte.
    Es schien, als ob die erste große Schlacht fast gewonnen
war.

8.
    Der Weg zum Quelltempel führte durch trostlose Einöde.
Alles war dunkel und naß. Es stank. Wir tappten weiter, Schritt
um Schritt. Je näher wir den Ruinen kamen, desto langsamer
wurden wir. Und desto mehr Steine fanden wir unter der dicken Schicht
des sterbenden, stellenweise bereits toten Waldes. Der Boden hob und
senkte sich und war überall steinig oder sumpfig. Aus der
dunkelbraunen, blasenwerfenden Brühe hoben sich die Wurzeln der
Baumriesen wie die Knochen riesiger, ausgestorbener Tiere.
    Alles erschien uns hoffnungslos. Die Eingeborenen und wir Fremden
bildeten inzwischen eine einzige Gruppe, die sich in den Gedanken
festgebissen und festgekrallt hatte, die Säule Saurimedis zu
erreichen. Noch mehr als einen halben Tag! Wurde einer müde, gab
er die Axt oder den Strahler an seinen Nachbarn weiter, sank irgendwo
zu Boden und keuchte, bis ein anderer kam und ihm einen Becher Wein
zwischen die Lippen schüttete.
    Zwischen den Axthieben und dem Toben der Strahlwaffen gellten
langgezogene, harte Schreie. Außer uns lebte also doch noch
etwas in diesem sterbenden Riesenwald. Seit einiger Zeit gab es für
uns den Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht mehr - die
Helligkeitsunterschiede hier, im Herzen der Wolke, waren
geringstfügig. Ich kämpfte ununterbrochen mit mir selbst
und sah, wie die Männer die Fackeln aus unserer Ausrüstung
hochhielten; viele davon besaßen wir nicht mehr. Aber das
grelle, kalkweiß strahlende Licht erleichterte uns die Arbeit.
    Dieses Geschrei, sagte der Logiksektor irgendwann zu mir. Es hat
etwas zu bedeuten.
    Braunhäutige Männer rissen die Lianen zur Seite. Hellere
Männer gebrauchten die Werkzeuge, die kaum stumpf wurden. Vor
mir entstand, Schritt um Schritt, ein schmaler Pfad der irgendwo dort
endete, wo wir eine andere Welt verlassen hatten. Mit dem Verstand
sich etwas ausrechnen und selbst dann die Wirklichkeit erleben müssen
- es sind zwei verschiedene Dinge.
    Ich brauchte Rico-Ocir nicht mehr zu fragen.
    Er würde sich richtig verhalten, wenn dieses verfluchte Tier
wieder in unserer Nähe war. Was Schlachten und Kämpfe,
Liebesnächte und Überfälle in nachtdunklen Gassen
nicht geschafft hatten - ein neugieriger Affe schaffte es.
    Er stellte meine Existenz aufs Spiel.
    Ich spürte noch nichts; außer nagender Angst. Äußerlich
war ich noch ruhig, innerlich kämpfte ich immer wieder, in
Wellen und Schüben, gegen meine Todesfurcht an.
    Wir wateten mühsam auf den Weg zurück, nachdem wir eine
Senke aus strömendem, fast klarem Wasser durchwatet hatten.
Wieder hörte ich den gellenden Schrei. Ein Raubtier jagte rechts
von uns in den Baumkronen. Es war Nacht, und wir konnten nichts
erkennen. Die Fackeln bildeten eine Lichterkette von dreißig,
vierzig Schritt Länge. Wir hatten untereinander abgesprochen,
nicht mehr richtig zu rasten und zu schlafen, bevor wir nicht den
Tempel erreicht hatten. Weiter. Ich riß einem Eingeborenen
meine doppelschneidige Streitaxt aus der Hand, schlug ihm auf die
Schulter und löste den Mann an der Spitze ab. Hinter mir reckte
Tabarna die Fackel hoch. Ich kappte Lianen, zerschnitt Gewächse,
verwickelte mich in Ranken und schnitt mit dem Desintegratorstrahl
breite Schneisen in das Pflanzengewirr vor uns. Immer wieder krachten
riesige Netze aus Ranken und Blattwerk zu Boden.
    »Atlan! Mehr Licht! Der Seeadler.«, schrie Ocir-Khenso
mit voller Stimme. Es war wie das Geräusch eines Donnerschlags.
Ich verstand nicht. Der Mondroboter rannte herbei, schwenkte eine
Fackel. Die Männer bildeten einen Kreis um uns, drehten ratlos
die Köpfe und versuchten zu verstehen, was jetzt vorging. Ebenso
wie ich. Ich wandte mich an das einzige Wesen, das sich von der
Umgebung und den Umständen nicht bis zur völligen
Selbstaufgabe beeinflussen ließ.
    »Wozu diese

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