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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufregung? Was ist los?« fragte ich und
hoffte, daß mir nicht jeder die Todesangst ansah. Der wütende
Versuch, dreißig Schritte weit den steinernen Pfad freizulegen,
hatte mich nur vorübergehend ablenken können.
    »Ich meine.«, begann Ocir. Er wurde unterbrochen. Fast
genau über uns ging ein unbegreiflicher Kampf in völliger
Dunkelheit vor sich. Mindestens zwei Wesen kämpften kreischend
miteinander, schlugen rasend wild um sich, fügten sich Wunden zu
und kamen immer näher, was wohl bedeutete, daß sie von Ast
zu Ast weiter herunterfielen. Ptah-Sokar holte den Scheinwerfer aus
dem Sack, den er über der Schulter trug, und leuchtete senkrecht
nach oben.
    Im Licht der Lampe sahen wir alle, wie ein Klumpen von rasend um
sich schlagenden Gliedmaßen, Flügeln, blitzenden Augen und
weißen Zähnen sich überschlug, drehte, kippte, immer
wieder gegen die Stämme und Äste schlug und dann mitten
zwischen uns auf den Stein krachte.
    Haliaet und Hanum! schrie der Logiksektor. Ich fühlte, wie
die Kraft in meinen Knien aussetzte. Krampfhaft hielt ich mich an
Ocir fest.
    Der Mondrobot bewegte sich so schnell, daß seine Bewegungen
nur noch ein wirres Muster bildeten. Er packte den Seeadler, der sich
gerade aufrichtete und seine Schwingen spreizte, und riß ihn
zur Seite. Dann trat er auf Arme und Beine des blutüberströmten
Hanum-Körpers und riß ihm das Amulett aus den Fingern.
    Tabarna trat heran, zog seinen Dolch und feuerte einen
Hochenergieblitz ab. Ocir drehte sich um und hängte mir das
Amulett um den Hals.
    Ich taumelte und flüsterte ihm zu:
    »Ist das ein Werk von.?«
    »ES hat sich nicht gemeldet. Ich empfing plötzlich die
Impulse des Adlers. Ich schilderte ihm das Problem.«
    »Wann?« röchelte ich und fühlte, wie ein
Ertrinkender den ersten Atemzug, die pulsierende Wärme des
Zellschwingungsaktivators.
    »Vor einem Vierteltag«, sagte er. »Ich merke,
wie meine Speicher und Nebenzentren sich beruhigen.«
    Ich brachte ein Lächeln zustande und erwiderte laut:
    »Ich kann dieses verdammte Ding schließlich nicht an
meiner Brustplatte festnieten. Danke. Ich bin gerettet. Erwarte keine
Freudentänze; ich bin dazu zu müde. Außerdem dreht
sich um mich alles. Es ist gut. Alles ist vorbei. Es wird nicht
wieder vorkommen.«
    Dann breitete ich die Arme aus, drehte mich einmal herum und
versuchte, meine alten und neuen Freunde anzulachen. Ich rief:
    »Ihr seht es! Der Adler hat mein Amulett zurückgebracht.
Ich fühle mich, als wäre ich neu geboren worden. Ich werde
nur noch lachen und fröhlich sein, bis wir diese Wolke
verbrennen. Wollen wir rasten? Schlafen? Den letzten Palmwein
trinken?«
    Ptah-Sokar, jener Mann, mit dem ich eine lange, ereignisreiche
Zeit verbracht hatte, sagte deutlich und im Tonfall eines
Heerführers:
    »Noch sind wir kräftig, wir alle. Noch brennen die
Fackeln. Jeder Tag vernichtet mehr vom Wald und vom Land. Bringen wir
es so schnell wie möglich hinter uns. Nur eines, Freunde aus dem
Fischerdorf! Wir vom Schiff werden lange brauchen, bis wir uns erholt
haben werden. Wir nutzen eure Gastfreundschaft bis zur letzten
Kokosnuß aus!«
    Es folgte eine Orgie von freundschaftlichen Gesten, Lärm und
Gelächter, von Geschrei und dem geglückten Versuch, die
letzten prallen Fischblasen voller Palmwein zu leeren. Mir erschien
dies wie ein Omen: Es war tatsächlich möglich, daß
aus den unzähligen Stämmen und Horden, Stadtstaaten und
Reichen, Nomaden des Meeres und solchen des festen Landes eine
einzige, zahlenmäßig gewaltige Gemeinschaft geschaffen
werden konnte. Hier war der Beweis. Der Extrasinn maulte: einer der
Beweise. Ein winziges Mosaiksteinchen.
    Auch ich fürchtete, daß der tatsächliche Fortgang
der Geschichte meine euphorische Ansicht widerlegen würde. Nein.
Ich wußte es. Wegen einer Salzkarawane überfielen
heutzutage bereits die Stadtfürsten einander. Der Seeadler
raffte sich auf und flog ins Dunkel davon.
    »Wie dem auch sei«, schloß ich meine
Überlegungen ab und streckte den Arm aus, um die
Palmwein-Fischblase zu ergreifen. »Noch einen halben Tag, und
wir haben alles geschafft.«
    »Weiter so!«
    »Gib mir die verdammte Axt.«
    »Hier! Zieht das Zeug von den Steinen!«
    Wir schufteten einen Vierteltag lang weiter. Dann machten wir eine
Pause. Und kurze Zeit darauf, als die Helligkeit eines dürftigen
Sonnenaufgangs uns half, sahen wir die Felsen, die Bäume, die
Säule und die Quellen eines Dschungelflusses. Alles war so, wie
ES die Bilder in Illusionen über

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