Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
uns. Ein brennendes
Himmelsopfer wird gebracht werden.
    Nur eine Frage konnte nicht beantwortet werden. Das Orakel
schwieg. Die Vertreter der Hundert Familien erfuhren nicht, wann das
drachenäugige Schiff der Fremden kommen würde.
    ELF TAGE DANACH: Jeder Bewohner des Fischerdorfs schrie und
winkte, als wir langsam im Fluß drehten und das Schiff in die
Strömung brachten. Alle Boote der Fischer begleiteten uns. Die
AXT war voller frischer Vorräte, und wir alle wurden von
unterschiedlichen Gedanken erfüllt. Dankbarkeit gegenüber
den Fischern, Traurigkeit, daß der Aufenthalt vorbei war, ein
wenig Neugierde und dumpfe Furcht vor dem nächsten Einsatz und
die bekannte Aufregung, die uns heimsuchte, weil wir nicht wußten,
wie uns ES dieses Mal an den Ort der Wolke bringen würde.
    Wir winkten, wechselten unzählige Zurufe und Scherzworte, und
als wir auf dem großen Hauptfluß, mitten im Delta waren,
kam Nebel auf. Hinter uns lagen die Reste der Wolke; ein
atemberaubendes Schauspiel am Tageshimmel. Der Nebel wurde dichter,
und da die AXT das größte Segel hatte, wurde sie schneller
und löste sich aus dem Verband der kleineren
    Schiffe. Die Abschiedsrufe wurden leiser und hörten
schließlich auf, als wir mitten zwischen den langen
Vegetationsbänken segelten. Schließlich, als wir bereits
die Meeresluft rochen, war der Nebel so dick geworden, daß wir
vom Bug aus das Heck kaum mehr erkennen konnten. Ptah-Sokar sagte
gepreßt:
    »Das ist das Zeichen, Atlan. ES gibt wieder die Befehle.«
    »Wahrscheinlich sind wir bald auf dieser Ebene, wo die
kleinen, schwarzhaarigen Männer leben.«
    »Der Kapitän des Nebels, Atlan, wird sich dort wie ein
Riese vorkommen!« brummte Tabarna. »Seltsamer und
gefährlicher als bei den Skythen wird es schwerlich werden.«
    Wir waren bereit, ich kannte die Karten und die Aufnahmen. Zwei
Tage hielt uns der Nebel umschlossen. Als er aufriß, sahen wir
ein ganz anderes, fremdes Land. Der Strom, auf dem die AXT gegen die
Strömung segelte, war gelb von Lehm. Weite Strecken beider Ufer
waren überflutet. Vor uns, über den Gipfeln ferner Berge,
hing die fladenförmige, riesige Wolke.
    »Die Wolke!« sagte Ocir-Khenso. »Unser Weg führt
zunächst einmal stromaufwärts.«
    Aufmerksam betrachteten wir, im Bug des Schiffes stehend, die
fremdartige Umgebung. Es dehnten sich große Bambuswälder
an den Ufern aus. Auch sie waren meist überschwemmt. Auf kleinen
Anhöhen standen jene kantigen Häuser, die uns die Illusion
gezeigt hatte. In den quadratischen Feldern arbeiteten halbnackte,
gelbhäutige Menschen mit lackschwarzem Haar. Einzelne Reiter
stoben auf kleinen Pferden über schlammige Wege und entlang der
Mauern aus Bruchstein. Ein leichter Ostwind trieb alle Rauchsäulen
schräg nach Westen ab.
    Ich blickte die Höhenaufnahme mit den Entfernungslinien und
Gitterstrichen an. Der Weg des Schiffes führte etwa zwei Tage
lang flußaufwärts und dann zur Stadt Großes Shang
oder Anyang, die an zwei Seiten vom Huan-Fluß begrenzt wurde.
Natürlich hatte uns ES nicht an der Strommündung abgesetzt.
    Unsere Ruderer lehnten an den Bordwänden und versuchten, die
Beobachtungen richtig zu deuten.
    Kleine Siedlungen befanden sich meist auf Hügeln, die wie die
Rücken versunkener Riesentiere aus der Ebene hervorsahen. Wälder
schoben sich an uns vorbei, an vielen Stellen überflutet. Auch
im Wasser des gelben Flusses trieben Pflanzen und tote Tiere. Nach
einer Weile rief Badisk, einer der Ruderer:
    »Unser Wundervogel ist wieder da!«
    Sofort blickten wir zum Wolkenhimmel. Die vertraute Silhouette des
Seeadlers zog dort hoch über uns ihre Kreise. Oder war es nicht
Haliaet, sondern ein wirklicher Raubvogel? Der Logiksektor meldete
sich:
    Sehr unwahrscheinlich! Er wacht über euch.
    Schafherden drängten sich auf trockenem Land zusammen,
bewacht von Männern und Hunden. Im Uferschlamm wälzten sich
Schweine. Es war früher Morgen; hinter uns stand die rote Sonne
im Nebel. In der Strömung trieben
    nicht nur tote Tiere, sondern auch Menschen. Etwa zwei scharfe
Tagesritte vor uns griffen die Randausläufer der Wolke nach
unten. Am Horizont zogen bisweilen lange Reihen von Karren dahin. Von
zwei Pferden gezogen, mit auffallend großen Speichenrädern
und großen, bronzegeschmückten Wagenkörben.
    »Jedes neue Land ist für uns seltsamer als das
vorhergegangene«, faßte Ptah unsere ersten Beobachtungen
zusammen. Ich kletterte ins Heck der AXT und aktivierte die
verborgenen Antriebsmechanismen des

Weitere Kostenlose Bücher