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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffes. Zuerst hob ich das
Fahrzeug so weit aus dem Wasser, daß sich nur der flache Kiel
und der Bug darinnen befanden. Und dann nahm die Geschwindigkeit
rasch zu und bewirkte, daß wir weniger lange für die Fahrt
brauchen würden. Wir stoben mit prallem Segel stromaufwärts.
    »Die Chou, ehemalige Nomaden, die das Land überfielen
und jetzt beherrschen«, erklärte Ocir uns, »beten zu
ihren Verstorbenen. Für die Masse der Eingeborenen, die sich als
Schwarzhaarige bezeichnen, sind es sehr wichtige Götter.«
    »Sie haben dennoch das Land nicht beschützen können!«
kam es von den Phöniziern. »Kennst du ihre Sprache?«
    »Ja. Sie besteht aus fünfzigmal hundert Zeichen«,
antwortete der Mondroboter. »Es ist nicht notwendig, sie zu
lernen. Wir bleiben nicht lange.«
    Auf der Fahrt zur Stadt passierten wir saubere Felder, Weiden und
Wälder. Überall wurde fleißig gearbeitet - wenn nicht
das lehmige Wasser des Flusses vom Land Besitz ergriffen hatte.
Unzählige Dämme wurden aufgeworfen, aber das Wasser stieg
und überflutete sie wieder. Die Sonne stieg und befreite sich
aus dem Dunst. Das Gestirn goß blendendes Licht über die
endlosen Wasserflächen und die Wälder, deren Wurzelwerk im
Schlamm versank. Zwar litt die Bevölkerung hier unzweifelhaft
Not, aber offensichtlich arbeitete die Verwaltung noch. Panik, Flucht
und Auflösung hatten noch nicht um sich gegriffen.
    »Euer Herrscher, den wir ES nennen«, wandte Tabarna
gegen Abend ein, als wir neben Sa'Valer im Heck standen und durch die
klare Luft die eisbedeckten Bergriesen unter der Wolke auftauchen
sahen, »ist unverständlich. Die Himmelsfackel muß
aus einem längst verschütteten Grab ausgegraben werden!
Kannst du mir sagen, warum?«
    Am frühen Nachmittag war die Sonne über und hinter der
Wolke verschwunden. Jetzt, bei Sonnenuntergang, tauchte sie am
westlichen Horizont wieder auf und übergoß die Bergriesen
mit feuerrotem Licht.
    »Ich denke mir, es muß stets etwas Ungewöhnliches
und Geheimnisvolles um das Projektil sein«, sagte ich. »Die
Eingeborenen verstehen nichts davon; für sie ist es ein Wunder.«
    Ptah-Sokar mischte sich ein. Er saß im Winkel zwischen
Schanzkleid und Hochdeck und trank Palmwein mit Charis. Sie schienen
irgendein Geheimnis miteinander zu teilen und lachten oft. Der
Ägypter sagte:
    »Es muß nach Arbeit, nach Geheimnis aussehen! Wir sind
die fremden
    Kämpfer, von denen die Wolke verbrannt wird. Uns umgibt der
Auftrag der Götter! Nur wir vermögen es. Aus diesem Grund,
dies ist meine Meinung, auch die Umwege, die schwierige Arbeit und
die Gefahren.«
    Einige Bogenschüsse voraus schien der Fluß ein weitaus
tieferes Bett zu haben. Er war nur mäßig über seine
Ufer getreten. Unzählige Menschen hatten die AXT DES MELKART mit
den riesigen Augen an sich vorbeirauschen gesehen; ich glaubte zu
wissen, daß berittene Kuriere nach allen Richtungen
stafettenartig davongestoben waren. Die Stadt kam näher, ihre
Häuser und Mauern grenzten ein Rechteck von rund tausend zu
vierhundert Schritten ein. Bäume, schmale Straßen,
steinerne Molen am Fluß, kantige Häuser, teilweise
zweistöckig und fast stets mit gebrannten Ziegeln gedeckt,
breiteten sich auf einigen Hügeln aus. Der Rauch unzähliger
Feuer stieg in der Abenddämmerung auf. Massen von Menschen
rannten auf die Stelle zu, an der wir anlegen würden. Die Kreise
des Seeadlers waren enger geworden; er bewegte sich schnell über
den Dächern dahin.
    »Wie meist, Ocir-Khenso«, wies ich den Mondroboter an,
»wirst du die Verhandlungen führen. Wir sollten versuchen,
das Problem schnell zu lösen.«
    »Verstanden. In diesem Land besitzen wir den Vorteil einer
ausgereiften Verwaltung. Was wir brauchen, wird uns schnell zur
Verfügung gestellt.«
    »Hoffentlich!« warf Charis ein und leerte den Becher.
»Zwei verschiedene Welten: die Große Ebene und das
Fischerdorf.«
    Ich löste den Steuermann ab, verringerte den Auftrieb des
Schiffes und steuerte es mit gischtender Bugwelle und schäumender
Hecksee auf den kleinen Flußhafen zu. Inzwischen hatten sich
Tausende versammelt. Prächtig gekleidete Würdenträger
und Krieger, deren Rüstungen von polierter Bronze starrten,
eilten durch die Menge. Als wir anlegten, blickten uns zahllose Augen
an. Eine Prozession von Gespannen kam hufklappernd und knarrend,
klirrend und im Schmuck von Wimpeln, Feldzeichen und Räucherschalen
näher und nahm auf der geschwungenen Mole Aufstellung.
    In einer völlig ungewohnten, hellen Sprache

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