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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Metropole, hatte er sich Gesichter angesehen. Und
sogar ihm war dabei viel Unangenehmes aufgefallen. Bei jungen Leuten
fand man nicht selten den Ausdruck unsäglicher Langeweile und
Ziellosigkeit, als hätten sie alle Freuden, Laster und Leiden
des Lebens ausgekoste", und seien nun für nichts mehr zu
begeistern. Bei den Alten hatte Akhisar immer wieder Züge von
Härte, Bosheit und Resignation gefunden, verhärmte und
übellaunige Greisengesichter - und das bei Leuten, die d.e
Lebensmitte erst vor kurzem überschritten haben konnten.
Innerlich hatte er immer ein wenig Furcht davor verspürt, eines
Tages selbst so auszusehen.
    Die Basuran zeigten andere Mieren. Sie waren allesamt hellwach,
konzentriert, wirkten gelöst und zufrieden. Vor allem aber waren
diese Gesichter lebendig. Akhisar sog diese Eindrücke förmlich
in sich hinein: es waren die ausdrucksvollsten Gesichter, die er
jemals erblickt hatte.
    Maathen sah ihn an. In ihren Augen lag Wärme, die Akhisar
deutlich spüren konnte - ebenso deutlich wie seine eigene
Verlegenheit, weil er nicht wußte, wie man Freundlichkeit in
einen Blick
    legen konnte. Offenbar schien es ihm dennoch zu gelingen -
Maathens Augen lächelten weiter.
    Die Kinder tobten durch den Raun, ohne von den Erwachsenen daran
gehindert zu werden - und seltsamerweise ging dabei nichts zu Bruch.
Akhisar wartete
    jeden Augenblick auf irgendein Scheppern und das unvermeidlich
darauffolgende Klatschgeräusch Handfläche gegen Gesicht.
Beides blieb aus.
    Diese Basuran waren sehr eigentümliche Leute, stellte Akhisar
fest. Er begann zu hoffen, daß er sich würde anpassen
können - ein so volltönendes, tief aus dem Bauch kommendes
Lachen, wie es Gfad in diesem Augenblick lachte, hätte er selbst
auch gern produziert. Bei ihm hatte es bisher nur zu einem Grinsen
gereicht, vielleicht noch zum Kichern.
    „Beeilst du dich? Ich möchte dir alles zeigen",
sagte Maathen.
    Akhisar war ohnehin mit seine Mahlzeit fast fertig. Er schabte den
hölzernen Napf mit dem Holzlöffel sorgfältig leer,
dann suchte er mit den Augen die Geschirrspülmaschine. Er
brauchte ein paar Sekunden, bis er sah, daß er sein Geschirr
selbst würde spülen müssen. Ob der Napf dabei
überhaupt sauber wurde, fragte er sich, nachdem er ihn
ausgespült, mit feinkörnigem Sand ausgerieben und danach
ein zweitesmal ausgewaschen hatte.
    „Komm!"
    Maathen nahm Akhisar bei der Hand. Die beiden verließen das
unterirdische Nest.
    „Es gibt noch drei andere Nester dieser Art, aber die liegen
ein bis zwei Wegstunden entfernt", sagte Maathen. „Und wir
planen, ein neues Nest zu bauen - du hast ja gesehen, daß wir
ein wenig beengt wohnen."
    „Ist das nicht sehr mühsam?"
    Maathen zuckte mit den Schultern.
    „Zwangsarbeit wäre schlimmer", sagte sie. „Dort
vorn kannst du unsere Gemüsebeete sehen."
    Sie deutete auf ein paar Stücke Land, die Akhisar
unwillkürlich für einen restlos verwilderten Garten
gehalten hätte. Gemüseplantagen kannte er aus Filmen - auf
diesen schmalen Streifen ließen sich die Erntemaschinen nicht
einmal abstellen, geschweige denn bewegen.
    „Wir bauen unser Gemüse selbst an", berichtete
Maathen. „Und wir pflanzen die einzelnen Arten absichtlich
durcheinander."
    „Warum das?"
    „Sieh hier - diese Knollenfrucht vertreibt genau die Sorte
Insekten, die normalerweise das daneben wachsende Obst befällt.
Pflanzt man vonbeiden Arten riesige Felder, finden die Schädlinge
einen hervorragenden Nährboden und sind kaum auszurotten - die
Sorge haben wir hier nicht."
    „Woher wißt ihr das alles?" wollte Akhisar
wissen. Dergleichen wurde bestimmt nicht an Schulen und Akademien
gelehrt.
    „Erfahrung", sagte Maathen. „Es gibt Basuran seit
mehr als einhundert Umläufen, und sie haben alle ihr Wissen
gesammelt und weitergegeben. Du kannst es überall sehen - wir
leben mit den Bäumen und dem Boden zusammen, nicht gegen ihn."
    Akhisar zog die Brauen in die Höhe. Diese Worte hörten
sich befremdlich an - aber sie schienen zuzutreffen.
    Maathen führte ihn durch das Gebiet rund um das Nest. Es gab
dort große und kleine Felder, alle mühsam von Hand
angelegt. Zwei Bienenstöcke versorgten die Gruppe mit Honig, auf
sorgsam gepflegten Beeten wuchsen Gemüse und Obst.
    „Der Dämmerdschungel bietet uns fast alles, was wir
brauchen", sagte Maathen. „Und darum bleiben wir hier - es
ist friedlich hier und freundlicher als in der Stadt."
    „Was hattest du überhaupt in der Stadt zu suchen, wenn
dies hier dein

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