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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blieb stehen.
    Es war der zweite Tag des Ausflugs in die Wildnis des
Dämmerdschungels. Die Sonne stand hinter schwarzen Wolken hoch
am Himmel. Es war Mittagszeit, und die dichte Bewölkung verriet,
daß bald eine verheerende Regenflut auf den Dschungel
niedergehen würde.
    „Hier ist jemand gegangen", sagte Gfad halblaut.
    Akhisar stand neben ihm und blickte an seiner Schulter vorbei nach
vorn. Deutlich war zu sehen, daß Gfad recht hatte - ein
Trampelpfad, der allerdings schon halb zugewachsen war.
    „Vielleicht die andere Seite des Dschungels?" vermutete
Akhisar.
    Gfad schüttelte den Kopf.
    „Wir sind mitten im Dschungelgebiet", sagte er. „Ich
habe nie gehört, daß es hier noch andere Siedlungen geben
sollte."
    „Warum sehen wir nicht einfach nach?"
    Gfad sah Akhisar ein wenig spöttisch an.
    „So tapfer?"
    „Pah", machte Akhisar.
    Gfad ging wie üblich voran. Er bückte sich, schob das
Gras beiseite und betrachtete aufmerksam den Boden. Fußabdrücke
waren nicht zu erkennen, wohl aber eine knapp einen Schritt breite
lehmige Spur. Es sah so aus, als sei hier für lange Zeit ein Weg
für viele Besucher gewesen.
    Gfad bewegte sich vorsichtig der Pfad entlang. Ab und zu blieb er
stehen und sah sich um.
    Außer dem undurchdringlichen Grün des Dschungels war
nichts zu erkennen. Am Himmel zog sich der Wolkenteppich weiter
zusammen. Erste Blitze zuckten über das düstere Grau.
    „Ich möchte wissen, wer sich hier herumgetrieben hat",
murmelte Gfad.
    Ein zweiter Pfad wurde sichtbarer kreuzte den ersten. Ein paar
Schritte weiter mündete ein dritter Weg auf den ersten.
    „Eine Siedlung? Hier?"
    Gfad zuckte mit den Schultern. Langsam bewegte er sich weiter. Das
System von Wegen wurde immer dichter und unübersichtlicher. Von
allen Seiten mündeten Pfade, Wege, manche kaum zu erkennen,
andere ausgetreten wie Marschstraßen. All das aber ergab
einstweilen keinen Sinn.
    Es war erkennbar, daß diese Wege seit geraumer Zeit nicht
mehr benutzt worden waren. Mindestens ein paar Jahre waren vergangen,
seit letztmalig ein Helagh über den lehmigen Boden geschritten
war. An einigen Stellen hatte der letzte Regenfall tiefe Pfützen
hint.er1a.ssen.
    „Wir sollten uns nach einem Dach umsehen", sagte Betaph
zwischendurch. „Das da oben sieht nach einer Sturmflut aus."
    „Du hast recht", stimmte Gfad zu. „Ich hoffe, daß
diese Wege auch irgendwohin führen - und am Ziel wird es
vielleicht eine Unterkunft geben."
    „Hoffentlich", murmelte Akhisar.
    Sie brauchten nicht mehr weit zu gehen.
    Plötzlich schien der Weg zu verschwinden. Er brach abrupt ab.
Die vier Helagh blieben stehen.
    Zu ihren Füßen dehnte sich ein Talkessel, steilwandig
und tief hineingegraben in den Boden. Er durchmaß fast
zweihundert Meter und war annähernd kreisrund. Der Boden des
Tales war dicht bewachsen. Dunkel gegen das Grün der Blätter
zeichnete sich ein Gewirr von Wegen auf dem Boden des Tales ab.
    Zentrum des Wegenetzes war eine Höhlung im Boden, ein Loch,
das in die Tiefe des Planeten hinabzuführen schien.
    „Wie kommen wir dort hinunter?" fragte Akhisar.
    „Über diese Stufen", schlug Gfad vor. Er deutete
auf die lange Treppe, die am Rand des Talkessels in die Tiefe
hinabführte. Die Stufen waren aus dem Lehm
    geschnitten oder getreten; sehr sicher sahen sie nicht aus, eher
krumm und schief getreten. „Versuchen wir es!" schlug Gfad
vor. „Ich gehe voran."
    Als erster begann er die vielen Stufen hinabzusteigen, dem Boden
des Talkessels entgegen. Akhisar folgte mit heftig klopfendem Herzen.
Die Stufen waren schmal und wirkten ausgetreten, und links von
Akhisar ging es tief hinab, fast lotrecht. Es gehörte Mut dazu,
diese Treppen zu benutzen. Jeder Fehltritt brachte unweigerlich den
Tod, und keiner der vier konnte auch nur annähernd ahnen, auf
was man unten stoßen würde.
    Im Talkessel bewegte sich nichts. Ein Schwärm Kreischvögel
stob über den Kessel, drehte aber sehr bald wieder ab. Gfad sah
es aus leicht zusammengezogenen Augen. Er pflegte auch solche Signale
der Natur zu beachten. Akhisar, dem das nicht entgangen war, deutete
die Flucht der Vögel als Gefahrenzeichen und war auf der Hut.
    Sie brauchten viel Zeit, bis sie den Boden erreicht hatten. Jeder
Schritt wollte bedacht sein, bevor er ausgeführt wurde. Immer
wieder mußten sich die Kletterer abstützen, wenn die
Stufen allzu schief und ausgetreten waren oder noch glitschig vom
letzten Regenguß.
    Ab und zu spähte Akhisar in die Höhe.
    Das Dschungelgewitter konnte

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