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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Leben
strotzt als dieser Urwald. Vergiß nicht, daß wir mit dem
Dschungel leben wollen, nicht gegen ihn." Akhisar deutete in die
Runde. „Dieser Landstrich ist lebensfeinilich", rief er
aus. „Überall Sumpf, überall gefährliche
Gewächse, und was an gefräßigem Viehzeug hier
herumläuft, möchte ich gar nicht erst aufzählen."
    „Möglich, daß dies nicht der sicherste Platz des
Planeten ist", sagte Gfad. „Aber Sicherheit und Leben
schließen sich weitgehend aus."
    „Bitte?"
    Gfad sah ihn ernst an.
    „Du hast zwei Möglichkeiten", sagte Gfad ruhig.
„Du kannst so tun, als seiest du unverwundbar, unangreifbar,
sicher in jeder nur denkbaren Beziehung. Aber dann bist du praktisch
tot, eingemauert in Abwehrhaltungen, Gefühlspanzern, Hemmungen
und Ängsten. Oder du entscheidest dich zu leben - dann mußt
du das Risiko eingehen, verletzt zu werden. Sieh her!"
    Gfad streckte die Hand aus. Von einem Baum hing an einer dürren,
halbvertrockneten Liane ein stumpf grüner Klumpen herab, der mit
dem leisen Wind hin und her schwang. Gfad nahm diesen Klumpen in die
Hand, umschloß ihn mit beiden Händen.
    Minuten vergingen, dann öffnete Gfad die Hände wieder.
    Der Klumpen hatte sich verwandelt. Eine prachtvolle Blüte war
daraus hervorgebrochen, mit intensiv blauen Blättern und
goldstrahlenden Staubgefäßen.
    Akhisar streckte die Hand danach aus. Es dauerte nur einen kurzen
Augenblick, dann hatte sich die Blüte geschlossen.
    „Da hast du deinen Beweis", sagte Gfad. „Diese
Blüte gibt es nur hier, in diesem Dschungel. Wenn du sie sehen
und erleben willst, mußt du dich in diese Gefahr begeben, einen
anderen Weg gibt esnicht. Diese Pflanze blüht in keiner Stadt,
unter gar keinen Umständen. Und sie hat dir deutlich gezeigt,
daß sie mit dir nicht einverstanden ist - mir zuliebe hat sie
geblüht, du hast sie wieder verschwinden lassen."
    „Das habe ich nicht gewollt", sagte Akhisar betroffen.
    „Das glaube ich", antwortete Gf ad. „Versuche es
noch einmal."
    Akhisar streckte die Hände aus, umschloß die Pflanze.
Er spürte Angst - die Furcht davor, daß die Pflanze
geschlossen blieb und ihm damit zu verstehen gab, daß sie ihn
nicht mochte. Diese Zurückweisung empfand Akhisar als
demütigend.
    Er spürte, wie sie sich unter seinen warmen Händen zu
rühren begann. Nach ein paar Augenblicken erstrahlte die Blüte
in frischem Glanz.
    „Nur wenn du das Risiko einer Zurückweisung eingehst,
kann man dir wirklich Zuneigung zeigen -das gehört zum Leben."
    Akhisar lächelte. Es tat gut, daß die seltsame Pflanze
unter seinen Händen erblüht war, und Akhisar hatte auch
begriffen, was Gfad ihm hatte mitgeben wollen.
    „Gehen wir weiter", sagte Gfad. „Es gibt übrigens
noch einen Grund, der mich dazu bewogen hat, diesen Vorstoß zu
unternehmen."
    „Das wäre?" fragte Betaph knapp.
    „Es gibt - so heißt es wenigstens - irgendwo im Herzen
dieses Dschungels eine Traummaschine", sagte Gfad. „Ich
weiß nicht, was an diesen alten Geschichten wahr ist, aber ich
will es erforschen." „Eine Traummaschine? Wozu soll das
gut sein?" fragte Akhisar.
    „Auch das weiß ich nicht", sagte Gfad. „Wir
werden es herausbekommen, falls wir die Maschine finden."
    „Und finden kann nur, wer sich ans Suchen macht",
ergänzte Akhisar.
    „Richtig", bestätigte Gfad lächelnd. „Gehen
wir weiter!"
    Stunde um Stunde setzten sie den Marsch fort. Es war feucht und
warm unter dem Blätterdach des Dschungels, zudem war das
Marschieren überaus anstrengend. Alle vier waren sehr bald
schweißüberströmt, und
    nach den Stunden des unentwegte! Marsches stellte sich auch Hunger
ein.
    Akhisar, der nie sehr viel von Leibesübungen gehalten hatte,
spürte jeden einzelnen Muskel mit schmerzlicher Deutlichkeit,
aber er wagte nicht, Gfad darauf aufmerksam zu machen - Akhisar
wollte nicht als Schwächling gelten.
    Er war daher heilfroh, als Gfad von sich aus eine Pause vorschlug.
    Die vier hatten eine Lichtung erreicht, man konnte sogar den
Himmel sehen, der sich wolkenbedeckt über dem Dschungel wölbte.
Es war kurz nach Mittag, stellte Akhisar mit einem Blick auf den
Sonnenstand fest. Seine Uhr zeigte das gleiche Ergebnis, und das
freute den jungen Helagh. Allmählich, so hoffte er, bekam er
einen Blick für die Dinge, die ihn umgaben.
    Die Helaghs sammelten Beeren und Nüsse, die es in der
Umgebung überreichlich gab. Eazu verteilte Gfad von dem Brot,
das im Nest gebacker worden war.
    Die vier ließen sich Zeit mit der Mahlzeit, sehr viel

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