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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vermutete,
begriff er, daß er in einer tödlichen Falle saß.
    Es gab die Vertiefung im Boden, aber sie war gut gesichert. Eine
Stahlplatte deckte die Öffnung gegen den überschwemmenden
Regen. Schon stand das Wasser knietief in der Mulde.
    Immer neue Wassermassen strömten vom Himmel herab und füllten
den Talkessel auf. Das Wasser war angenehm warm, seltsamerweise, aber
das nahm dem Vorgang nichts von seiner beängstigenden Wirkung.
Schon spürte Akhisar das Wasser am Knie, und stetig stieg die
Flut an. Akhisar sah sich hastig um. Wohin flüchten? Es gab ein
paar Bäume in der Nähe. Akhisar stapfte hinüber.
    Konnten die Pflanzen halten? Nun, sie standen dort, und es war
vermutlich nicht der erste Guß dieser Art, der das Tal traf.
Folglich würde der Baum Akhisar wohl tragen.
    Er mußte springen, um den untersten Ast erreichen zu können,
und bis er sich darauf geschwungen hatte, verging geraume Zeit - der
Marsch hatte den jungen Helagh ermüdet, und an sportlichen
Übungen dieser Art hatte er sich seit Jahren nicht mehr
versucht.
    Auf dem untersten Ast sitzenzubleiben, erschien Akhisar nicht
ratsam - er wollte auch Ausschau halten nach den anderen. Langsam
stieg er in dem Geäst nach oben.
    Er hatte Angst herunterzufallen. Dennoch kletterte er weiter und
weiter. Zwischendurch machte er eine Pause, zum einen, um seine
heftigen Atemzüge wieder zu beruhigen, zum anderen, um seine
Furcht niederzukämpfen. Es gelang ihm erstaunlich rasch,
vielleicht lag es daran, daß er in den letzten Stunden
praktisch nichts anderes getan hatte - fast alles, was er unternommen
hatte, war neu und damit aufregend gewesen.
    Akhisar kletterte weiter.
    Hoch im Wipfel hielt er inne.
    Bis an die Grenze des Sichtbereichs wälzte sich die lehmgelbe
Flut, schlug gegen die Wände des Kessels und schien unter dem
Trommeln des Regenfalls gleichsam zu brodeln.
    Akhisar hielt Ausschau nach den Freunden. Hoffentlich hatten sie
sich ebenfalls retten können -Bäume gab es in großer
Zahl. Es waren aber nicht alle Gewächse so stabil wie der Baum,
den sich Akhisar erkoren hatte - er konnte zwei entwurzelte Stämme
vorbeitreiben sehen, dem Rand des Kessels entgegen.
    War es Zufall oder geschickte Berechnung? Aus irgendeinem Grund
begann sich das ganze Wasser im Tal zu drehen. Wie in einem einzigen
riesigen Wirbel formte sich ein gewaltiger Strudel.
    „Gfad! Betaph!"
    Akhisar schrie mit höchster Stimmkraft, nach den Freunden.
Sie waren verloren, wenn sie es nicht schafften, sich ins Zentrum des
Wirbels zu retten - an den Wänden würden sie unweigerlich
mitgerissen und zermahlen werden.
    Minuten vergingen, dann sah Akhisar, wie sich drei Gestalten
mühsam näherten. Sie standen bis an die Hüften im
Wasser und schoben sich mit letzter Kraft nach vorn, auf das Zentrum
des Tales zu. Akhisar spähte umher, ob er den dreien in
irgendeiner Form Hilfe zukommen lassen konnte. Er
    kletterte an seinem Baum hinab, bis er den untersten Ast erreicht
hatte.
    „Hierher!" schrie er so laut er nur konnte. „Hier
seid ihr sicher!"
    Die drei kämpften sich Schritt für Schritt voran. Ihre
Gesichter spiegelten die Anstrengung wider, die mit diesem Kampf
verbunden war; sie glichen verzerrten Fratzen. All das vollzog sich
in einer nur ab und zu von Blitzen erhellten Dunkelheit, unter dem
Donnergetöse und dem tückischen Gurgeln der Wassermassen
ringsum.
    Akhisar sah einen Arm unter sich, langte hinab und griff zu. Wie
mit eisernen Klammern krallte sich die Hand des Mannes in Akhisars
Unterarm, Schmerz durchzuckte Akhisar. Er ließ nicht locker,
griff selber zu und spannte die Muskeln an.
    Mit letzter Kraft schaffte er es, den Mann in die Höhe . zu
zerren. Es war Betaph, den er auf diese Weise gerettet hatte.
    „Hilf mir, die anderen hochzuziehen!" stieß
Akhisar hervor.
    Als nächstes erwischten sie Chadaban, der kaum noch Luft
hatte, als er endlich in Sicherheit war. „Wo ist Gfad?"
schrie Akhisar.
    Der gerade Gerettete zuckte die Schultern. Blut lief ihm aus der
Nase, der rechte Arm hing schlaff herab.
    „Weiß nicht!" ächzte Chadaban.
    Akhisar ließ die beiden Basuran, wo sie waren. In größter
Eile turnte er hinauf in den Wipfel des Baumes. Von dort hatte er die
beste Übersicht.
    Er fand Gfad nach kurzem Suchen. Ein Blitz erhellte für ein
paar Augenblicke das Dunkel, und in dem fahlen Licht sah Akhisar, wie
sich Gfad an einen Baum in der Nähe klammerte, augenscheinlich
restlos erschöpft und vermutlich verwundet. Allein hatte er
keine

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