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PR TB 231 Die Dimensions Touristen

PR TB 231 Die Dimensions Touristen

Titel: PR TB 231 Die Dimensions Touristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Brovas Gelegenheit geben, sich frei zu
entfalten. Sie sollten nicht dazu gezwungen werden, irgendwelche
gefällige Produkte zu erzeugen, nur weil sie auf dem
galaktischen Markt gefragt sind. Ich dachte, das Kunsthandwerk der
Brovas könnte allein durch seine Ursprünglichkeit und
Eigenständigkeit bestehen. Diese Meinungsverschiedenheit bestand
schon lange zwischen mir und Annemy."
    Ich erinnerte mich nur zu gut der vielen Diskussionen über
Wert und Unwert des Klacktoner Kunsthandwerks. Annemy kritisierte
etwa, daß die Glasbläser Trinkgläser schufen, die so
geformt waren, daß kein Mensch daraus trinken konnte, ohne sich
dabei den Hals zu verrenken. Walty dagegen ließ keinerlei
vernünftige Argumente gelten, sondern beharrte auf der
schöpferischen Freiheit der Brovas. Und er war überzeugt,
daß sich für solche und ähnliche Produkte ein Markt
finden würde. Er vertraute da auf das Geschick der Freihändler,
von denen man sagte, daß sie selbst den haarlosen Aras
Rasierapparate verkaufen konnten. Aber das war ein Witz, den Walty zu
wörtlich genommen hatte.
    Ich erinnerte mich auch noch daran, was Annemy vor dem Start der
SCHLEUDERBOGGE über das Ladegut gesagt hatte, als Walty
behauptete, daß sie mit leeren Laderäumen nach K-Planet
zurückkommen würden. Sie sagte: “Das werden wir nur,
wenn wir auf dem Flug bei einem Müllplaneten vorbeikommen, wo
wir den ganzen Krempel abwerfen können!" Damit hatte sie
Walty zutiefst
    gekränkt, und sie starteten in ziemlich frostiger Atmosphäre
zu dieser Geschäftsreise, die zu Boscyks Stern ging, deren
zweiter Planet, Olymp, die Welt der Kosmischen Freihändler war.
Im Orbit von Olymp sollte die Ladung von Roi Dantons Flaggschiff
FRANCIS DRAKE übernommen werden.
    “Nun", fuhr Walty mit einem Seufzer fort, “der
langen Rede kurzer Sinn ist, daß Annemy recht behalten hat.
Nach dem Rendezvous mit der FRANCIS DRAKE kam Roi an Bord und
inspizierte die Waren. Er tat es naserümpfend und sparte dabei
nicht mit bissigen Bemerkungen. Jedes seiner Worte war ein Dolchstich
in mein Herz. Er lästerte über die Totenmasken mit den
überdimensionierten Nasen, ohne auf mein Argument zu hören,
daß die Brovas eben diesem Organ größte Verehrung
zollen, weil es bei ihnen nicht sonderlich ausgeprägt ist. Er
hielt mir einfach vor, daß sich kein Mensch um den Nasenneid
der Brovas schere. Jawohl, er sagte Nasenneid! Aber viel schlimmer
noch, obszön geradezu, äußerte er sich über die
hunderttausend Tropenhelme, die die Brovas mit so viel Fleiß
und Hingabe gefertigt haben, und er meinte dazu, daß sie
unverkäuflich seien, weil Nachttöpfe längst schon
außer Mode sind. Jawohl, dieses Wort hat er gebraucht:
Nachttöpfe! Und Annemy hat in dieselbe Kerbe geschlagen. Sie
kostete ihren Triumph voll aus. Und nachdem feststand, daß Roi
nichts von meiner Ladung übernehmen wollte, verließ sie
die SCHLEUDERBOGGE und erklärte, erst wieder zurückkommen
zu wollen, wenn ich meine Ladenhüter - das hat sie wörtlich
gesagt! - bis auf das letzte Stück verkauft hätte. Sie flog
mit Roi und ließ mich mit meinem Unglück allein." Er
blickte hoch und sah uns bekümmert an. Die Traurigkeit in seinen
Augen machte die Ähnlichkeit mit einem Hippo noch deutlicher.
Und wie um einen dramatischen Schlußpunkt zu setzen, sagte er:
“Das ist das Ende!"
    “Aber, Walty", redete ich ihm zu. “Das ist doch
kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Du kennst Annemy, sie ist
eben sehr impulsiv. Ihr Zorn wird bald verraucht sein, dann kommt sie
nach K-Planet zurück."
    “Meinst du?" fragte Walty hoffnungslos. “Ich kann
es nicht glauben. Ich bin ein Versager. Annemy war lange geduldig,
aber irgendwann mußte sie genug von mir bekommen. Ich habe sie
in jeder Beziehung enttäuscht. Nun habe ich auch meine letzte
Chance vertan. Ich Nichtsnutziger! Ich Unglücklicher...!"
    “Na, na", machte ich, weil mir dazu nichts Besseres
einfiel. “Ich bin sicher, daß Annemy bereits
Gewissensbisse hat und sich überlegt, wie sie sich mit dir
wieder versöhnen könnte. Im Grunde will sie dich doch gar
nicht anders, als du bist. Vielleicht hat sie Roi bereits veranlaßt,
mit der FRANCIS DRAKE Kurs auf K-Planet zu nehmen..."
    “Hoffentlich nicht", warf Otto ein und verdrehte die
Augen.
    “Was sagst du da, Otto?" fragte Walty verständnislos.
“Würdest du mir dieses Glück nicht gönnen?"
    “Gerade weil ich dir nichts Böses wünsche, hoffe
ich, daß Annemy nicht so plötzlich zurückkommt",
erwiderte Otto.

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