PR TB 231 Die Dimensions Touristen

Rustoner auf seine Farm
eingeladen, wo sie munter weiterexperimentierten und -erfanden. Aber
der Hippo würde das wohl nie erfahren, wenn sich Walty nicht
dazu breitschlagen ließ, es ihm zu erzählen oder das
Klacktodrom mit dieser Geschichte zu speichern. Irgend etwas stimmte
da nicht.
    Ich war so in Gedanken versunken, daß ich nicht gleich
verstand, was Jello zu mir sagte, als ich an ihm vorbeiging. Aber
allmählich drangen mir seine Worte ins Bewußtsein, und ich
nahm die Beine in die Hand und rannte, so schnell ich konnte. Jello
hatte mir nämlich verraten, daß in einer halben Stunde der
TDT-Bus mit den Touristen eintreffen würde.
    Als ich auf die Farm kam, saß Walty schon hoch zu Roß
und war von einem Dutzend berittener Gauchoroboter umringt.
    “Ich hätte keine Sekunde länger gewartet",
schalt mich Walty.
    Ich schwang mich auf das bereitstehende Pferd, und wir ritten los.

7.
    Ich nenne mich Gaffel, weil es so Sitte geworden ist, sich Namen
zuzulegen. Ich habe einen Geist und einen Körper, aber bis vor
kurzem hatte ich beides nicht
    gebraucht. Wie alle meine anderen Artgenossen auch. Man kann
sagen, daß wir dahinvegetierten, bis Walty Klackton zu uns kam.
Klack-Klack hat uns erst gezeigt, was Leben ist. Er hat uns vor Augen
gehalten, welch erbärmliches Dasein wir eigentlich führten.
    Wir hatten keine Ahnung davon, denn wir besaßen keine
Vergleichsmöglichkeiten. Wir waren in einem engen Kontinuum
eingeschlossen. Von den Weiten des Universums und der Vielzahl der
Universen hatten wir keine Ahnung. In unseren eng gesteckten Grenzen
hatten wir alles erreicht, was es zu erreichen gab. Und als wir an
der Grenze unserer Welt angelangt waren und nicht weiter vordringen
konnten, kehrten wir uns nach innen. Wir erforschten uns selbst bis
zu unserem innersten Kern, und als wir auch diese Geheimnisse
enträtselt hatten, blieb uns eigentlich nichts mehr zu tun. Es
führte kein Weg mehr vorwärts -und damit taten wir den
ersten Schritt zurück.
    Wir degenerierten.
    Das sehen wir aber erst seit Klack-Klacks Auftauchen so, denn er
war ein Bezugspunkt für uns, den wir früher vermißten.
Von ihm erfuhren wir erst, wie vielfältig das Leben ist, wie
weit der Raum und wie exzentrisch die Zeit. Das alles war uns neu, so
wie Walty selbst.
    Es heißt, daß wir einst den höchsten Gipfel der
Erkenntnis erreicht hatten, doch Walty hielt uns vor Augen, wie eng
unser Horizont gewesen war. Wir nahmen uns ein Beispiel an ihm und
eiferten ihm nach. Wir gebrauchten wieder unsere Körper und
unsere Sinne. Wir lernten seine Sprache und sogen sein Wissen über
das Universum und dessen Lebensvielfalt in uns auf.
    Walty war für uns ein Gott. Er räumte durch sein
Erscheinen gründlich mit unserer ichbezogenen Tradition auf und
zerstörte das Dogma, daß jeder sein eigenes Universum sei.
Seine Sitten und Gebräuche wurden auch die unseren.
“Blova-blova", wie wir damals sagten. Wir gaben uns Namen.
Lorebir Larhular wurde zu unserem Oberhaupt, denn er erfaßte
die Chance, die sich uns - unserem Volk - bot, als erster. Ich
erinnere mich noch gut seiner ersten Worte, die er in der L-Sprache
an uns richtete:
    “Wil müssen uns auf Klack-Klacks Stufe begeben, um von
dolt neue Höhen zu elklimmen. Walty ist aus einel andelen
Dimension zu uns gekommen, also müssen wil uns seinel
Möglichkeiten bedienen, um unsel Kontinuum vellassen zu können.
Walty ist unsel Volbild."
    Wir eiferten Klack-Klack so nach, daß wir ihm auch äußerlich
ähnlich wurden.
    Die Trans Dimensions Tours wurde gegründet, deren Statuten
gleichzeitig zu unserem Gesetz wurden. Die Gesellschafter der TDT
prägten unsere Gesellschaft. Wir, die wir uns bis jetzt nur den
medialen Dingen gewidmet hatten, nur für uns selbst lebten,
jeder ein eigenes Universum für sich, traten miteinander in
Wettstreit. Der Begriff Glück wurde für uns zum Zauberwort,
und wir strebten nur noch danach, weil wir unsere Lage als Unglück
erkannten, seit Walty uns einen Spiegel
    vor Augen gehalten hatte. Wir begannen also, dem Glück
nachzujagen, ohne es je erhaschen zu können. Aber das spornte
uns noch mehr an, und unsere Jagd wurde immer wilder.
    “Das Glück ist ein Vogel", sagte Klack-Klack, und
er riet uns, nie aufzuhören, ihm nachzujagen, wiewohl es uns nie
gelingen würde, ihn einzufangen. Das war der Motor, der uns von
nun an antrieb und uns zu immer neuen Erkenntnissen trieb. Wir
erforschten das wirklich Unbekannte. Unsere Gesellschaftsstruktur
wurde immer diffiziler, es