PR TB 231 Die Dimensions Touristen
verging kein Moment ohne neue
Errungenschaften auf soziologischem, kulturellem, wirtschaftlichem
oder wissenschaftlichem Gebiet. Walty gab dazu den Anstoß und
hat damit eine Lawine ausgelöst. Er hat den Funken des Neuen
entzündet und damit eine Flamme in uns entfacht, die uns
förmlich verzehrte. Denn nun erkannten wir erst wirklich, was
eigentlich in uns steckte.
Aber genug der Gemeinplätze.
Ziel der TDT war es, den apathischen, unglücklichen Horser,
oder Hippo (uns war jede dieser Bezeichnungen recht, denn bis dahin
waren wir namenlos gewesen) dazu zu veranlassen, den Weg ins
Klackton-Universum zu nehmen, damit er dort wahres Lebensglück
erfahre. Aber nicht alle Hippos hießen dies gut, die meisten
waren schon zu ichbezogen, um etwas anderes als sich selbst zu
akzeptieren. Sie beschuldigten Lorebir Larhular der Gleichmacherei,
unterschoben ihm, die Individualität untergraben zu wollen. Sie
gingen in Opposition - und traten so ungewollt in den allgemeinen
Wettstreit mit ein.
Als die TDT endlich soweit war, die Barriere ins
Klackton-Universum überwinden zu können, war der
Klacktaler, der im Soge des sich entwickelnden Leistungsprinzips
eingeführt wurde, bereits eine harte Währung. Und als die
ersten TDT-Angestellten durch das Walty-Tor gingen, das damals noch
ein portalloser Schwarzhermann gewesen war, um Waltyland zu erbauen,
wurde das Ansehen eines Hippos an seinem Klacktaler-Konto gemessen.
Ich kann mich als recht wohlhabend bezeichnen, denn ich gehöre
zu den Hippos der ersten Stunde, und bin einer der ersten Walty-Fans.
Ich habe viele MeditationsFreunde angeworben, aber im Vergleich zu
mir sind sie arme Schlucker. Nach der ersten Währungsreform, bei
der jedem Hippo 10 000 Klacktaler zugesprochen wurden, hat sich ihre
finanzielle Lage soweit gebessert, daß sie sichjederzeit einen
Trip nach Waltyland leisten könnten. Manche zögern aber
noch. Nun, die TDT-Werbung wird auch sie noch weichkriegen. Wie
gesagt, ich bin wohlhabend und habe für den Rest meines Lebens
ausgesorgt. Ich könnte es mir leisten, für immer in
Waltyland zu leben, und habe das auch vor.
Waltyland ist für mich die Erfüllung, das Paradies, der
Himmel. Gibt es da noch eine Steigerung, die ich nicht kenne? Wenn es
sie gibt, dann sei sie die richtige Bezeichnung für Waltyland.
Ich war schon beim ersten Touristen-Transport dabei und war von
diesem Trip wie
berauscht. Ich muß aber zugeben, daß ich durch das
geballte Erlebnis-Paket ein wenig überfordert war und gerne für
eine Verschnaufpause in mein Hippo-Kontinuum zurückkehrte. Aber
als dann der nächste TDT-Bus startete, konnte ich es kaum
erwarten, wieder nach Waltyland zu kommen. Ich war süchtig
geworden. Und genau so erging es allen anderen Touristen. Durch
unsere Mundpropaganda neugierig geworden, fanden sich haufenweise
neue Interessenten. Obwohl TDT die Kapazität verfünffacht
hatte, konnten nur drei Prozent der Anmeldungen erledigt werden.
Wir waren fünfhundert Touristen in einem Doppeldecker-Bus,
von denen die meisten keine rechte Vorstellung davon hatten, was sie
erwartete. Aber selbst für uns alte Hasen, die wir den Trip
schon zum zweitenmal machten, gab es gleich bei der Ankunft einige
Überraschungen. Zum Glück hatten wir in Billy Neckarmann
einen kundigen Führer, so daß wir für alles eine
Erklärung bekamen, was um uns und mit uns passierte.
Kaum verließ der Bus das Walty-Tor in Richtung K-Planet, als
er auch schon gestoppt wurde. Auf der hellen Bustrasse, deren
rosafarbene Sprenkelung eine beruhigende Wirkung auf den Hippo hat
und längst brachliegende Gehirnregionen reizt, türmte sich
eine Anhäufung von Felsbrocken, die von Billy Neckarmann als
Begrüßungshermann bezeichnet wurde.
“Wie nett von ihm", äußerte sich mein
Meditationspartner Kiffel, der neben mir saß. Ich konnte ihm
nur zustimmen.
Lorebir Larhular, der den Bus steuerte, war aber weniger angetan,
denn er hatte einige Mühe, die Garnitur um den Begrüßungshermann
herumzulenken. Kaum hatte er das Hindernis umfahren, türmte sich
ein noch größerer Berg aus Felsbrocken vor uns auf. Der
Bus kam zum Stillstand.
Während Lorebir Larhular darüber in fast ekstatische
Erregung geriet, für welche Gefühlsaufwallung ich ihn
beneidete, forderte Billy uns auf, den Bus zu verlassen und dieses
zweite Monument abzutragen. Seine Begründung:
“Klack-Klack wäre zutiefst beleidigt, würden wir
auch diesen zweiten Begrüßungshermann ignorieren. Er
erwartet von dem glücksuchenden
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