PR TB 233 Die Insel Der Verbannten
kommen, wird niemand Verdacht schöpfen."
Braddox fuhr dicht am Waldrand entlang. Die wenigen Sterne gaben
genügend Orientierungslicht. Bald hoben sich die Umrisse der
beiden Explorer schemenhaft gegen den Horizont ab. Von Wachen war
nichts zu bemerken. Alles lag in tiefster Dunkelheit, wenn man vom
schwachen Licht der Sterne absah.
Braddox hielt unter dem Pol der EX-7.
Die Luke war geschlossen.
“Und unsere beiden Gefangenen?" fragte Termoil.
Braddox hantierte an seinem erbeuteten Energiestrahler, bis er die
Regulierung gefunden hatte.
“Wir verpassen ihnen eine länger andauernde Narkose,
ganz einfach. Dann haben wir Zeit genug."
“Die Dosierung muß stimmen", warnte Heien.
“Die stimmt schon, ich kenne mich mit den Dingern bereits
aus."
Wenig später verließen sie das Fahrzeug, kletterten zur
Hangarluke empor und befanden sich kurz darauf an Bord des Schiffes.
Sie schlossen die Luke wieder hinter sich und zwar derart, daß
niemand sie mehr von außen öffnen konnte, ohne sie zu
zerstören.
Sie nahmen den Lift und erreichten die Zentrale. Braddox schloß
sämtliche Sichtluken, ehe er Licht einschaltete. Dann atmete er
erleichtert auf und ließ sich im Pilotensitz nieder.
“Jetzt könnten wir sogar starten", sagte er mit
einem Unterton des Bedauerns. Er winkte ab. “Kein Kommentar, es
warja nicht so ernst gemeint."
“Nimm lieber Kontakt zu Hennessy auf!" riet Helen.
“Vergiß den Captain' nicht, wenn du mit ihm redest",
empfahl Braddox. “Er legt großen Wert darauf."
Termoil grinste nur und schwieg.
Zuerst schaltete er den Empfänger ein und suchte die übliche
Frequenz der Explorerflotte. Kaum war das geschehen, als er auch
schon die ersten Laute vernahm, allerdings völlig
unverständlich. Eine Sendung der Thuaner war das nicht, aber ...
Geistesgegenwärtig schaltete er den Zerhacker hinzu, und
schon wurden die Worte verständlich.
Ebenso wie Heien und Termoil hielt er verblüfft den Atem an,
als er die kurze Unterhaltung zwischen einem Beiboot der EX-13 und
Captain Hennessy verfolgte. Das Beiboot befand sich auf dem Rückflug
zum Explorer.
“Sie wissen also Bescheid", stellte Braddox fest, als
das Gespräch beendet wurde. “Ein Beiboot hat unsere Insel
aufgesucht und mit unseren Freunden Kontakt aufgenommen. Damit hat
sich die Situation entscheidend verändert."
“Unsere hier nicht", dämpfte Heien seinen
Optimismus. “Wir sind nichts als Geiseln. Ob wir auf der Insel
oder hier im Schiff sitzen. Wenn wir einen Start versuchen, werden
wir von den Forts vernichtet."
“Nicht bei einem Notstart", gab Braddox zu bedenken.
“Diesmal sind wir gewarnt, und nur mit Punktfeuer könnten
die Thuaner unseren Energieschirm knacken. Leider hätten sie
Zeit dazu, wenn wir zur Insel flögen, um die anderen
aufzunehmen."
“Nimm Kontakt zu Hennessy auf", riet Termoil.
Braddox schüttelte den Kopf.
“Das würde uns im Augenblick auch nicht weiterhelfen,
aber es könnte uns verraten. Wir würden nichts gewinnen,
also lassen wir es lieber. Hennessy wird irgend etwas unternehmen,
und ich hielte es doch für besser, wir versuchten, auf die Insel
zurückzukehren."
“Bist du verrückt?"
“Absolut nicht, Termoil. Hast du einen besseren Vorschlag?"
“Wir bleiben hier im Schiff! Was meinst du, Heien?"
“Ich bin auch dafür."
Braddox fügte sich der Mehrheit.
“Also gut, einverstanden. Warten wir ab, was passiert.
Eingreifen können wir dann noch immer."
Heien ging, um etwas Eßbares zu holen.
Nun, da Captain Hennessy über alles unterrichtet worden war,
sah er keinen Grund mehr, das Katz- und Mausspiel der Thuaner
mitzumachen. Er wußte nun, was mit den vermißten
Explorern geschehen war und was mit der EX-13 noch geschehen sollte.
Wenigstens nahm er an, daß er es wußte.
Nach einer längeren Funkpause nahm er wieder Kontakt mit
Thuan auf und verlangte den Ersten Rat zu sprechen. Zu seinem
Erstaunen meldete sich Patrona diesmal ohne jede Verzögerung.
“Hören Sie gut zu, Erster Rat von Thuan, denn ich werde
mich nicht wiederholen. Unsere beiden Schiffe kamen in friedlicher
Absicht zu Ihnen, ebenso wie mein Schiff. Sie haben sie in eine Falle
gelockt und die Leute gefangengesetzt. Sie weigern sich auch jetzt
noch, sie freizulassen. Im Gegenteil: Sie wollen auch uns hier
festhalten. Es wird Ihnen inzwischen klar geworden sein, daß
das unmöglich sein dürfte. Haben Sie Lust, meine Forderung
zu vernehmen?"
“Reden Sie", lautete die knappe Aufforderung der
Gegenseite.
“Mein
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