Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
für Enten
oder hysterische Übertreibungen. Ich werde Ihnen sagen können,
wo wirklich Hilfe nötig ist, oder wo nur jemand die Nerven
verloren hat und maßlos übertreibt.«
    »Machen Sie sich an die Arbeit«, bestimmte Mohlem.
»Ich werde zusehen, daß wir einen Kontakt zu den
Eingeborenen bekommen.«
    Kalav Turam war als Kommandant eines Schnellen Kreuzers der
Solaren Flotte einiges gewöhnt; er hatte mehrere Risikoeinsätze
mit unerschütterlicher Umsicht und Tapferkeit erledigt, galt als
humorvoll, umgänglich, besonnen, intelligent - ein Mann von
Epsal, den eigentlich nichts hätte umwerfen können,
insbesondere nicht bei seiner Statur.
    Dennoch war Turam am Ende seiner Nervenkraft angelangt, und das
lag an den Passagieren, die Turams Schiff zu transportieren hatte.
Irgendein bürokratischer Pfiffikus in der Einsatzleitung der
Flotte hatte ausgerechnet sein Schiff, die HOTSPUR, dazu ausersehen,
das Staatsoberhaupt von Plophos durch den Raum zu transportieren. Daß
es sich bei diesem Obmann von Plophos um eine Frau handelte, konnte
Turam nicht erschüttern - er war nicht borniert genug, um etwas
daran zu finden, von einer Frau Befehle zu bekommen.
    Das diese Frau auffallend schön war, konnte das Urteil eines
Mannes von Epsal nicht trüben - für ihn war sein Passagier
entschieden zu zerbrechlich ausgefallen. Epsaler bevorzugen Lebens-
oder Ehegefährtinnen, die nicht beim kleinsten Zugriff in
Einzelteile zu zerbrechen drohten.
    Turams epsalisches Selbstbewußtsein wurde auch nicht durch
den Umstand angeschlagen, daß es sich bei dieser Frau um die
Gattin des Großadministrators Perry Rhodan handelte. Falsch
verstandene Dienstbeflissenheit und Unterwürfigkeit waren nicht
Turams Sache; er hätte jede beliebige Person mit der gleichen
freundlichen Ruhe befördert, wenn er einen entsprechenden Befehl
bekommen hätte.
    Was Kalav Turam aber nachgerade immer nervöser und
ärgerlicher machte, war die Tatsache, daß Mory Rhodan-Abro
diesen Flug in Begleitung ihrer beiden Kinder angetreten hatte, und
die machten sich offenbar ein Vergnügen daraus, auf Turams
Nervenkostüm herumzutrampeln.
    Seit dem Abflug war kein Tag vergangen, an dem die beiden nicht
irgendeinen Schabernack ausgeheckt und in Szene gesetzt hätten.
Es hatte damit angefangen, daß das Geschwisterpaar sich in
Turams Kabine geschlichen hatte und dort das Nachtgewand des
Kommandanten so zugenäht hatte, daß Turam es bei dem
Versuch, es anzuziehen, in Stücke gerissen hatte. Wie die beiden
es angestellt hatten, das Türschloß nebst Sicherung
auszutricksen, blieb ihr Geheimnis.
    Am Tag darauf hatte ein Übeltäter am Kombüsenroboter
herumgespielt und ihn so programmiert, daß er sämtliche
Lebensmittel mit grellen Farben versehen hatte. Turam, der dem
Flottenfraß, wie er ihn nannte, ohnehin wenig abzugewinnen
wußte, war fast umgefallen, als der fade Synthobrei plötzlich
in allen Regenbogenfarben schillerte und in den grellsten
Farbkombinationen auf dem Teller dampfte. Der Geschmack hatte sich
dadurch nicht geändert, aber die Farbspiele auf seinem Teller
hatten Turam gründlich den Appetit verschlagen.
    Wenig später hatte er herausfinden müssen, daß ein
Schalk sein Mundhygieneset mit Flüssigseife gefüllt hatte;
Turams Tobsuchtsanfall darüber war buchstäblich in einem
Schaumgebirge erstickt worden.
    Die Liste hätte sich weiter fortsetzen lassen - die beiden
Geschwister waren von unerschöpflichen Erfindungsreichtum, wenn
es darum ging, ihre leidgeprüfte Umwelt zu ärgern und in
Staunen zu versetzen. Turam hatte den schlimmen Verdacht, daß
dabei weniger der munter dreinblickende Knabe Michael den
Rädelsführer abgab als seine sanft und verträumt und
unschuldsvoll dreinblickende Schwester Susan.
    Die Besatzung fand diese Späße, die fast ohne Ausnahme
den Kommandanten zur Zielscheibe hatten, einfach prächtig; man
amüsierte sich königlich an Bord der HOTSPUR.
    Einmal, kurz nach dem Start, hatte Kalav Turam sich an die Mutter
der beiden Racker gewandt, war aber kläglich abgeblitzt. Mory
Rhodan-Abro vertrat die seltsame Auffassung, daß ein
erwachsener Epsaler sehr wohl in der Lage sein sollte, allein mit
einem Streiche spielenden Geschwisterpaar fertig zu werden.
    »Das ist ein Problem zwischen Ihnen und meinen Kindern,
nicht meines«, hatte sich Turam anhören müssen.
»Lassen Sie sich etwas einfallen.«
    »Und wenn ich die beiden einfach übers Knie lege?«
hatte Turam hoffnungsvoll angefragt.
    »Sie könnten auf Kinder einschlagen?«

Weitere Kostenlose Bücher