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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kojhen erklärte es ihm, seine Antwort konnte Mercant
leider nicht verstehen. Doch gleich darauf forderte der I. O. Jackson
auf, ihm die Waffe zurückzugeben.
    “Danke", nickte der Solarmarschall und winkte flüchtig
ab, als Jackson sich entschuldigen wollte. “Sie haben Ihre
Pflicht getan."
    “Sie sind gewiß nicht zu Ihrem Vergnügen auf der
STARLIGHT, Sir", stellte der Erste Offizier fest. “Darf
man erfahren, worum es geht, oder unterliegt Ihre Mission der
Geheimhaltung?"
    “Sie ist abgeschlossen. Die Roboter werdenjeden Moment
mit..." Ohrenbetäubendes Kreischen, das tief aus dem Innern
der STARLIGHT zu kommen schien, machte jede Verständigung
unmöglich. Blendende Helligkeit sprang von den Bildschirmen
herab, auf denen eben noch die verwirrenden Linien des Zwischenraums
gewesen waren.
    Unter dem Aufprall fremder Energien schien die STARLIGHT sich
aufzubäumen. Flackernd erstarb die Beleuchtung, die Schwerkraft
nahm schlagartig zu.
    Allan D. Mercant fühlte eine schier unwiderstehliche Last,
die ihn in die Knie zwang. Eine unsichtbare Faust drückte ihn zu
Boden. Das Atmen fiel schwer; er lag jetzt ausgestreckt auf dem
Rücken und ermochte kaum die Hand zu heben. Vier- bis fünffache
Erdbeschleunigung, schätzte er. Kein unerträglicher Wert
also, aber eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die
Passagiere.
    Es war fast völlig dunkel geworden. Nur von den Bildschirmen
ging ein irisierendes Glühen aus, das jedoch kaum Helligkeit
spendete. Und mit einem Mal entstand eine leuchtende Wolke inmitten
der Zentrale, flüchtig wie treibende Nebelschwaden, aber von
einem Zusammenhalt, der sie nicht völlig verwehen ließ.
Allan D. Mercant konnte den Blick nicht abwenden; alles andere
verschwamm vor seinen Augen zu einem diffusen Nebeneinander dunkler
Schatten.
    Er glaubte, riesige Moleküle zu sehen, Atome sogar, wurde
gleich darauf von den sich rasend schnell bewegenden Elektronen der
Atomhüllen umkreist.
    Das Geschehen indes gebar einen kühnen Gedanken, der
erschreckend und verwirrend zugleich erschien. Irrte er sich? Waren
dies keine Atome, sondern...
    ...blickte er in die Ewigkeit? Sah so das heimatliche Universum
vom Zwischenraum aus, sobald die Geschwindigkeit eines Raumschiffs
auf relativ Null gefallen war? Oder bewegte die STARLIGHT sich mit
dem Faktor unendlich?
    Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort gab, die sich
quälend in jeden noch so unbedeutenden Gedanken einbrannten und
Furcht aufkommen ließen. Schlagartig war alles anders, als
Allan D. Mercant seinen inneren Widerstand aufgab. Er schwebte im
freien Raum, um sich eine Vielzahl von Sonnen, die rasend schnell zu
einer rotierenden, spiralförmigen Scheibe wurden.
    Die Milchstraße! durchzuckte es ihn.
    Eine weitere Galaxis geriet in sein Blickfeld. Zwei kleine
Sternhaufen waren ihr vorgelagert.
    Das mußte Andromeda sein.
    Die Angst schnürte Mercant die Kehle zu. Er rang nach Atem
und glaubte ersticken zu müssen.
    Ein gellender Schrei riß ihn aus der beginnenden Lethargie.
Dann entlud sich auch seine Anspannung in einem unkontrollierten
Aufstöhnen. Aus dem Nichts heraus entstand die vertraute
Umgebung der Raumschiffszentrale, die Schwerkraft normalisierte sich
wieder. Schwankend kamen die Männer und Frauen der Besatzung auf
die Beine.
    “Was ... was war das?" hörte Allan D. Mercant sich
fragen.
    “Ich weiß nicht", erwiderte Wilm van Kojhen. “Am
Anfang eine Kollision vielleicht... mit einer Sonne. Wir sind weiß
Gott nicht das erste Schiff, dem das passiert. Aber dann?
Auswirkungen der beschädigte Kalups möglicherweise ..."
Er unterbrach sich, weil das Hauptschott aufglitt. Zwei Kampfroboter
stampften herein. Einer von ihnen trug den gelähmten Ara auf den
Armen.
    “Tari Nango", machte der Erste Offizier überrascht.
Zugleich wirkte er erleichtert. Er vermied es, Mercant direkt
anzusehen, der ihn über den Rand seiner altmodischen
Nickelbrille hinweg musterte, sondern eilte den Robotern entgegen.
Erst nachdem er festgestellt hatte, daß der Ara noch für
längere Zeit gelähmt war, wandte er sich wieder um.
    “Was werfen Sie ihm vor, Sir?"
    “Verschiedenes", antwortete Mercant ausweichend. “Der
Hauptanklagepunkt ist noch nicht formuliert. Es geht dabei um
Liquitiv."
    Van Kojhen wurde blaß.
    “Das hätte ich nicht gedacht", stammelte er.
“Ausgerechnet an Bord unseres Schiffes. Haben Sie Beweise, Sir,
und wie kamen Sie auf den Ara?"
    “Bitte verstehen Sie, daß ich meine Informationen
nicht preisgeben kann.

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