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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lichtstunden von GREEN EYE IV entfernt. Der
Schiffsführung blieb keine andere Wahl, als weiter zu
beschleunigen und mit Lichtgeschwindigkeit zu versuchen, die rettende
Welt zu erreichen. Relativistische Effekte mußten dabei in Kauf
genommen werden, zumal die Entfernung gering genug war, um größere
Zeitverschiebungen erst gar nicht auftreten zu lassen.
    Die Sauerstoffversorgung fiel vollends aus. Vermutlich lag es an
der raschen Umwälzung, daß auch die Notaggregate bereits
Ausfallerscheinungen zeigten. “Notfalls müssen die
Raumanzüge angelegt werden", sagte McLinland bedrückt.
“Aber ich denke, daß es soweit nicht kommt."
    Normalerweise hätte die Atemluft innerhalb der 200 Meter
durchmessenden Schiffszelle tage- wenn nicht gar wochenlang
ausreichen müssen. Die Vermutung, daß der Staub einen
Großteil des vorhandenen Sauerstoffs an sich band, kam sehr
bald auf.
    Tari Nango nickte nur stumm, als Mercant ihn davon unterrichtete.
Er hatte etliche Apparaturen aufgebaut, um möglichst viel über
atomare Beschaffenheit und Reaktionen des Staubes herauszufinden. Daß
der Solarmarschall blieb, nahm er mit unwilliger Miene zur Kenntnis.
    “Sie können mir assistieren", brummte er
schließlich. “Hier, achten Sie auf dieses Meßgerät
und rufen Sie mich, sobald die Anzeige sich dem Wert Null nähert."
    Mercant brauchte nicht lange zu warten. Die Skala war an einen
druckdichten Gasbehälter angeschlossen, in dessen Innerem er
eine größere Menge Staubes vermutete.
    Tari Nango zeigte sich überrascht. “Das Vakuum ist
schneller entstanden, als ich gedacht habe", gestand er.
“Allerdings beweist ein anderes Experiment, daß ich meine
Annahme ohnehin revidieren muß. Wir haben es nicht mit
anorganischer
    Materie zu tun, sondern mit mikroskopisch kleinen Lebewesen."
“Möglicherweise ist das der Ansatzpunkt, um damit fertig
zu werden", vermutete Mercant.
    “Warten wir ab, wie lange sie im Vakuum überleben",
sagte Nango. “Außerdem werde ich einige von ihnen
verschiedenen Giftgasatmosphären aussetzen." Stunden später
flog die STARLIGHT in das GREEN-EYE-System ein. Selbst die
Impulstriebwerke zeigten inzwischen Ausfallerscheinungen. So kam es,
daß der Kreuzer mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf den
vierten Planeten des Systems zuraste.

9.
    Die STARLIGHT verwandelte sich in ein feuerspeiendes Ungetüm,
während auf dem Panoramabildschirm die Planetenoberfläche
rasend schnell deutlicher wurde. Nur über dem Festland hing eine
fast undurchdringliche Wolkendecke; der Ozean erstrahlte im
Widerschein der Sonne goldgrün.
    Gellend heulte der Alarm durch das Schiff. Erste Andruckkräfte
wurden spürbar. Viel zu schnell tauchte der Kreuzer in die
Atmosphäre ein, einen breiten Schweif ionisierter Moleküle
hinter sich her ziehend und ein Vakuum, in das die verdrängten
Luftmassen donnernd hineinstürzten.
    Noch fünf Kilometer Höhe ...
    Die Ringwulstttriebwerke begannen unregelmäßig zu
arbeiten. Trotzdem gelang es, die STARLIGHT auf einen flacheren
Anflugwinkel zu bringen.
    Drei Kilometer...
    Eine endlos scheinende Wasserwüste erstreckte sich unter dem
Schiff. Aber dann Felsen am Horizont, eine Steilküste, die
förmlich aus dem Wasser emporwuchs.
    Als die letzten Reste des Schutzschirms zusammenbrachen,
schnellten die Temperaturen in die Höhe. Selbst innerhalb der
Zentrale stiegen sie bis auf nahezu fünfzig Grad Celsius.
    Manchem raubten Hitze und ungewohnter Andruck die Besinnung.
    Der rollende Donner einer Explosion schien das Ende anzukündigen.
Jäh sackte die STARLIGHT durch, in ihrem Sog wurde der ansonsten
ruhige Meeresspiegel aufgepeitscht.
    Noch einmal gelang es, das Schiff anzufangen. Vierhundert Meter
zeigten die Höhenmesser an, als der Kreuzer, einem feurigen
Phantom gleich, über die Küste hinwegfegte.
    “Ortung!" schrie Diego Ortiz, aber seine Stimme ging im
aufbrandenden Lärm unter.
    Flüchtig zeichnete sich ein weitgestreckter Dschungel auf den
Schirmen ab, bevor die STARLIGHT hineintauchte in das üppige
Grün. Mächtige Urwaldriesen splitterten wie dünne
Hölzer. Dann schlug die STARLIGHT auf. Das Donnern weiterer
heftiger Explosionen, das Geräusch der berstenden Schiffszelle,
die Schreie der Besatzung und das Heulen des entfachten Sturmes, all
das vermischte sich zu einem Stakkato der Vernichtung.
    Mercant sah eine Feuerwand auf sich zukommen, er fühlte noch
die Hitze, bevor ihn eine wohltuende Ohnmacht umfing.
    Er konnte nicht lange ohne Besinnung gewesen sein, denn als

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