Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
er
wieder die Augen aufschlug waren McLin-land und einige andere gerade
erst im Begriff, sich aus ihren Sesseln zu erheben. Die schwach
ausgeprägte telepathische Gabe, die ihn hin und wieder in die
Lage versetzte, Kommendes zu ahnen, ließ den Solarmarschall die
Verzweiflung erkennen, die sich ringsum ausbreitete.
    Mehrere Schaltpulte brannten. Dicker, schwarzer Qualm wälzte
sich träge durch die Zentrale, weil die Löschautomatik
versagte. Ein bedrohliches Knistern und Knacken, das von überallher
zu kommen schien, ließ vermuten, daß die STARLIGHT noch
nicht zur Ruhe gekommen war.
    “Wir verlassen das Schiff!" befahl der Kommandant.
    Unmöglich zu erfahren, ob es Opfer gegeben hatte. Die meisten
Interkomanschlüsse waren ausgefallen. Nur vereinzelt trafen
Meldungen aus anderen Abteilungen ein. Trotzdem schien der Absturz
einigermaßen glimpflich verlaufen zu sein.
    Die STARLIGHT hatte eine weite Bresche in den dichten Urwald
gerissen und war erst in der angrenzenden Steppe zum Stillstand
gekommen. Glücklicherweise hatten die Stummel der Landestützen
sich so in den weichen Boden gebohrt, daß sie ziemlich aufrecht
stand. Andernfalls wäre es schwergefallen, das Schiff auf
normalem Weg zu verlassen. An manchen Stellen stieg Rauch aus dem
Dschungel auf. Aber seine üppige Feuchte verhinderte, daß
die vielen kleinen Brände sich ausbreiteten.
    GREEN-EYE stand im Zenit. Ihre wohltuende Wärme vertrieb die
Verzweiflung.
    Immer mehr Männer und Frauen versamelten sich vor dem Wrack.
Manche von ihnen bluteten aus kleineren Wunden, andere hatten
Prellungen und Schürfungen davongetragen, doch soweit schon
jetzt abzusehen war, schien es keine ernsthaft Verletzten zu geben.
    “Mr. McLinland", gellte eine heisere Stimme aus der
Höhe herab. “Sie haben eine verdammt geschickte Art, Ihre
Versprechungen einzuhalten. Dafür werden Sie bezahlen." Den
Strahler, den Frederik Dudzig mit zitternder Hand hielt, mochte er in
dem allgemeinen Durcheinander gefunden haben. Jedenfalls zielte er
auf den Kommandanten, und sein Zeigefinger lag bedrohlich nahe am
Abzug. “Lassen Sie den Unfug, Mann, machen Sie sich nicht
unglücklich." “Unglücklich?" Dudzig ließ
ein Lachen vernehmen, das seine eigene Hilflosigkeit offenbarte.
    Und dann schoß er... Der Energiestrahl verlor sich weit über
den Köpfen der Versammelten in den Wolken.
    Mit wütender Bewegung schleuderte Dudzig die Waffe von sich.
“Holen Sie mich hier herunter!" brüllte er.
“Verdammt, wie lange muß ich denn warten?"
Schluchzend sank er am Rand der kleinen Mannschleuse in sich
zusammen.
    “Er ist am Ende", stellte McLinland leise fest. “Aber
ich müßte ein Lügner sein, würde ich sagen, daß
es mir besser ergeht."
    Mercant nickte. “Beschäftigen Sie die Leute. Sie dürfen
keine Gelegenheit erhalten, ins Grübeln zu geraten. Solange der
Schock in ihnen nachwirkt, müssen wir mit allem rechnen."
Prüfend blickte er zum Himmel empor. “In spätestens
acht Stunden bricht die Nacht herein. Wollen Sie, daß wir in
der Nähe des Schiffes bleiben?"
    Der Kommandant schüttelte den Kopf.
    “Noch besteht die Gefahr, daß die Reaktoren hochgehen.
Wir holen lediglich Vorräte aus dem Kreuzer und Material zur
Errichtung provisorischer Unterkünfte, dann ziehen wir uns
zurück." In seinen Blick trat ein Hauch von Belustigung.
“Unseren Passagieren steht selbstverständlich ein Dach
über dem Kopf zu."
    Zwei Besatzungsmitglieder trugen Frederik Dudzig heran. Leblos
hing der Geschäftsmann zwischen ihnen; er schien mit allem
abgeschlossen zu haben. Verkrustetes Blut aus einer harmlosen
Platzwunde entstellte sein Gesicht. “Bringen Sie ihn wieder auf
die Beine!" befahl McLinland.- “Manchmal wirkt ein Schluck
Alkohol Wunder."
    Die Jacke, die Dudzig trug, war viel zu eng; vor allem über
der Brust schien sie ausgebeult und spannte. Als die Helfer ihm den
Kragen aufknöpfen wollten, sprang er wütend auf und
verschränkte die Arme. “Lassen Sie mich in Ruhe!"
brüllte er, erneut den Tränen nahe. “Sie haben schon
viel zu viel kaputt gemacht."
    Ein stummer Zug wälzte sich dann durch das kniehohe Gras
westwärts, der sinkenden Sonne hinterher. Jeder der Männer
und Frauen trug entweder Vorräte mit sich, Baumaterial oder
Waffen. McLinland machte keine Unterschiede. Vielfältige
Tierstimmen aus dem nahen Urwald hallten über die Steppe, und
hin und wieder zog mit brummenden Motoren der einzige noch intakte
Shift vorüber. Das Amphibienfahrzeug erwies sich als

Weitere Kostenlose Bücher