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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wertvolle
Hilfe. Ein Einsatz der anderen Beiboote der STARLIGHT barg wegen der
fortgeschrittenen Zerstörungen durch den Staub hohe
Absturzrisiken.
    Sieben Kilometer vom Wrack entfernt ließ McLinland Halt
machen. Hier wurden in Leichtbauweise provisorische Unterkünfte
errichtet. Da nur zwei Roboter den Absturz heil überstanden
hatten, mußten alle mit zupacken. Selbst Frederik Dudzig fügte
sich, wenn auch widerwillig.
    Innerhalb weniger Stunden entstanden sieben geräumige Hallen,
von denenjede eine eigene Sanitärzelle besaß. Die Sonne
sank bereits dem Horizont entgegen, und im Osten zog das Grau der
Nacht herauf.
    Mit dem Ende der Arbeiten bildeten sich überall kleine
Gruppen, die über ihre Zukunft spekulierten. Eine Rückkehr
in die Zivilisation schien illusorischer denn je. McLinland war
gezwungen, Rede und Antwort zu stehen.
    “Warum setzen Sie keinen Notruf ab?" wollte einer der
Passagiere von ihm wissen.
    “Ich glaube nicht, daß ein Hyperfunkspruch wirklich
nach außen durchdringt. Die Störfaktoren der galaktischen
Zentrumsregion sind außergewöhnlich hoch. Vielleicht
könnte unser Ruf in zwei- oder dreihundert Lichtjahren
Entfernung
    empfangen werden, nur befindet sich innerhalb dieser Reichweite
keine Station eines uns bekannten Volkes."
    “Wenn Sie es nicht versuchen, werden Sie niemals einen
Erfolg erzielen", begehrte Dudzig auf.
    “Unsere Sender arbeiten bereits seit über dreißig
Stunden ununterbrochen", erwiderte de Kommandant. “Sie
werden den Notruf wiederholen bis ihre Energie aufgezehrt ist oder
der Staub sie zerfressen hat. Wir hätten längst eine Anwort
erhalten müssen."
    Die Nacht über der namenlosen Welt war faszinierend. Ein
endloser Ozean aus Sternen zeichnete weiche Schatten, und ihr Licht
war so anders als die Helligkeit des Tages, war irgendwie milder,
wärmer in gewissem Sinn.
    Solarmarschall Allan D. Mercant fand keine Ruhe. Er spürte
die Erregung um ihn her, ohne allerdings einzelne Gedanken erfassen
zu können. Auch er dachte an die Erde, an Perry Rhodan und die
Zukunft. Die Aussichten waren bedrückend. Er hatte das Wrack des
Forschungsschiffs der Aras gesehen und wußte, daß die
STARLIGHT in Kürze zerfallen würde.
    Ein neues Leben anfangen im Zentrum der Milchstraße? Sicher
berichteten Annalen der Raumfahrt immer wieder von Gestrandeten, die
ihre Welten in Besitz genommen und damit begonnen hatten, sie urbar
zu machen. Aber er fühlte sich nicht als Siedler - das sollten
Jüngere übernehmen, Frauen wie Dana Jankuhr und Männer
wie Diego Ortiz zum Beispiel. An ihnen würde es auch liegen, den
Fortbestand der Menschen auf diesem Planeten zu sichern, denn er
glaubte gewiß nicht daran, daß im Lauf der nächsten
Jahrzehnte irdische Raumschiffe in dieser Region erscheinen würden.
    Die letzten Unterhaltungen verstummten und wichen den Geräuschen
tiefer Atemzüge. Irgendwann jedoch schreckte Mercant aus
leichtem Schlaf auf. Er glaubte, leise Schritte gehört zu haben,
die sich langsam entfernten.
    Zögernd richtete er sich halb auf und lauschte. Daß
etwas geschehen würde, fühlte er förmlich. Hier, im
Innern des flachen Gebäudes aus Kunststoffbauteilen, war es
nahezu dunkel. Vorsichtig wandte er sich zur Tür und öffnete
sie einen Spalt breit, um hinauszuschlüpfen.
    Wie eine große, glühende Scheibe stand der rote Mond am
sternenübersäten Himmel. Die Wolken hatten sich nahezu
aufgelöst - zwischen ihren verwehenden Schleiern zogen die
Schatten von Vögeln ihre lautlose Bahn.
    Eine menschliche Silhouette zeichnete sich vor dem fernen Horizont
ab. Der Solarmarschall konnte nicht erkennen, wer da im Begriff war,
das Lager zu verlassen. Seine Rechte umfaßte den Nadler, der
entsichert in einer Tasche seines Anzugs steckte. Noch wußte
niemand, welche Gefahren diese Welt barg. Die einsame Gestalt schien
es keineswegs eilig zu haben. Mehrmals blieb sie stehen, und Mercant
hatte das Gefühl, daß sie zu den Sternen aufblickte. Er
war überzeugt davon, Dana Jankuhr vor sich zu haben. Purer
Leichtsinn, sich weiter als zweihundert Meter zu entfernen.
    Noch während er überlegte, ob er die Frau anrufen solle,
bemerkte er die zweite Person. Dana wurde ebenfalls aufmerksam; sie
rief etwas, was Mercant leider
    nicht verstehen konnte. Aber sie wartete, bis der andere sie
erreicht hatte. Für einige Minuten verschmolzen beide Umrisse
miteinander, dann löste Dana sich und begann, heftig mit den
Armen zu gestikulieren. Sie wollte davonlaufen, kam allerdings nicht
weit.

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