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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Der laue Nachtwind trug Mercant einen erstickten Aufschrei zu.
Die beiden bemerkten den Solarmarschall nicht.
    “Du solltest mich in Ruhe lassen!" Dana Jankuhrs Stimme
klang überaus wütend.
    “Warum? Wir sind verloren, Dana, hast du endlich begriffen?
Rettungslos verloren! Keiner von uns wird die Erde jemals
wiedersehen." Frederik Dudzig war es, der sie bedrängte.
    “Das ist kein Grund ..."
    “Nein? Wenn ich schon sterben muß, will ich vorher
noch wissen, was mir das Leben zu bieten hat. Du gehörst mir,
Dana, mir ganz allein."
    “Du widerst mich an. Verschwinde, oder ich schreie das ganze
Lager zusammen."
    “Ich weiß, daß du es nicht so meinst, Dana.
Warum sträubst du dich noch immer?"
    “...vielleicht gefällt ihr die Art nicht, wie Sie mit
Frauen umgehen, Mr. Dudzig." Urplötzlich stand der
Solarmarschall neben den beiden. “Außerdem sollten Sie
bei den Gebäuden bleiben. Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Das gilt
auch für dich, Dana."
    “Ich weiß nicht, weshalb Sie sich einmischen. Bilden
Sie sich bloß nichts auf Ihren Rang ein; auf dieser Welt sind
Sie ein Nichts, wie jeder von uns." Dudzig funkelte den
Solarmarschall wütend an.
    Mercant lächelte. “Solange ich für Ruhe und
Ordnung sorgen kann, werde ich es tun. Undjetzt lassen Sie die Frau
in Ruhe und verschwinden."
    Dudzig wollte aufbegehren, überlegte es sich aber im letzten
Moment noch anders. Ruckartig warf er sich herum und stapfte durch
das hohe Gras zurück. Dana bedachte den Solarmarschall mit einem
nachdenklichen Blick. Dann schüttelte sie stumm den Kopf und
ließ ihn einfach stehen. Fast gewann er den Eindruck, daß
sein Beistand ihr alles andere als gelegen kam.
    Eine Sternschnuppe zog über das Firmament hinweg - eine
leuchtende Verheißung. Sie erinnerte Allan an seine Kindheit,
als er oft in klaren Nächten zu den Sternen aufgeschaut hatte.
Es waren andere Sterne gewesen, doch das spielte keine Rolle. Er
hatte einen Wunsch frei. Und er wünschte sich, Terra
wiederzusehen.
    Auf einmal hatte er Zeit, viel Zeit sogar - nichts drängte
ihn, zum Lager zurückzukehren. Er lauschte dem Säuseln des
Nachtwindes und den fernen Tierstimmen. Wahrscheinlich hatte Frederik
Dudzig recht. Nur kam es eben darauf an, was einjeder selbst aus
seiner Situation machte.
    Ein Menschenleben allein reicht nicht aus, um diese Welt zu
erforschen, dachte Mercant. Ich werde nicht darauf warten, daß
eines Tages ein Raumschiff am Himmel erscheint; selbst für einen
relativ Unsterblichen muß das Leben mehr zu bieten haben.
    Da war noch jemand, der die laue Nacht unter freiem Himmel der
drückende Schwüle in den Gebäuden vorzuziehen schien.
Der Solarmarschall erkannte Wilm van Kojhen und eilte ihm schnellen
Schrittes hinterher. Der Erste Offizier blieb überrascht stehen.
    “Es sieht so aus, als sollte diese Welt zu unserer neuen
Heimat werden", sagte Mercant.
    Van Kojhen funkelte ihn wütend an. “Sie haben uns das
eingebrockt, Solarmarschall, wenn ich Ihnen einen guten Rat geben
darf, verschwinden Sie, bevor sich die Stimmung aller gegen Sie
richtet. Noch glauben die meisten nicht wirklich daran, aber im Lauf
der nächsten Tage werden sie wohl begreifen lernen ..."
    “Ich denke, ich habe mir nichts vorzuwerfen." Mercant
betonte die Worte so eigenartig, daß sein Gegenüber
unwillkürlich stutzte.
    “Das klingt, als würden Sie der Schiffsführung die
Schuld in die Schuhe schieben."
    “Keineswegs", wehrte Mercant ab. “Reden wir
lieber von etwas anderem. Was hat die Untersuchung des Einmannjägers
ergeben?"
    Van Kojhen lachte heiser auf. “Das können wir
vergessen. Glauben Sie, daß in ein paar Monaten Antis oder
Liquitiv noch wichtig sind?"
    “...oder Lineartriebwerke? Ich führe die Sache trotzdem
zu Ende. Der Schuldige wird bestraft werden, so oder so. Sie kennen
selbst die Gesetze, die es einem Bordgericht erlauben, rechtsgültige
Urteile zu fällen."
    “Tut mir leid", sagte van Kojhen. “Meine Leute
haben nichts gefunden. Und Tari Nango wird leugnen, für die
Anti-Priester gearbeitet zu haben."
    “Das tut er bereits", nickte Mercant. Sein Blick war
eine einzige stumme Drohung.
    Im Sternenschein glitzerte das Wrack der STARLIGHT. Nur mehr
kleine Rauchwolken kräuselten sich über der Absturzstelle.
Die Schwelbrände an Bord erloschen von selbst.
    Wilm van Kojhen zog sich überraschend schnell zurück.
Auch Mercant verspürte eine stärker werdende Müdigkeit.
Die Anstrengungen der letzten Stunden forderten ihren Tribut.
    Er schlief tief

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