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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an den Tisch von Tari Nango setzte. Der Ara sah
nur flüchtig auf und widmete sich dann wieder dem Studium
irgendwelcher Zeitschriften.
    “Sie sind Wissenschaftler?" begann Mercant schließlich,
um dennoch eine Unterhaltung in Gang zu bringen.
    “Was sonst?" brummte der Ara mißgelaunt. “Arzt.
Oder ist das nicht allgemein bekannt?"
    “Doch, doch", beeilte der Solarmarschall sich zu
versichern. “Ich wollte nur fragen, wie Ihnen das Schiff
gefallt.. ."
    “Weil es ein terranisches ist? Trotzdem ganz gut. Der
Komfort ist zumindest angemessen."
    “Das freut mich", lächelte Mercant. “Eigentlich
verstehen wir uns immer noch nicht richtig." Der Ausdruck seiner
Augen nahm jene Wachsamkeit an, diejeden Gegner warnen sollte.
    Tari Nango achtete nicht darauf. Unvermittelt schlug er seine
Zeitschrift zu und starrte Mercant über den Rand der Blätter
hinweg an.
    “Was wollen Sie von mir?"
    Der Solarmarschall behielt sein Lächeln bei.
    “Ich meine, es muß interessant sein, die Maschinen der
STARLIGHT zu besichtigen."
    Tari Nango rückte näher und stützte seine Ellbogen
auf die Tischplatte. “Sie haben mir nachspioniert?"
    “Gibt es etwas zu spionieren?" erwiderte Mercant
heftig. “Ich wurde zufällig Zeuge, wie Sie das Schott
geöffnet haben."
    “Und? Was haben Sie nun vor?" Zum erstenmal zuckte es
um Tari Nangos Mundwinkel. Mercant erkannte, daß der Ara
keineswegs so selbstsicher war, wie er sich gab. “Wollen Sie
Ihre Entdeckung dem Kommandanten melden?" “Aber nicht
doch. Ich denke, das ist etwas, mit dem wir beide allein fertig
werden können."
    “Also Erpressung ..."
    “Ein häßliches Wort. Sagen wir eher - ein
Geschäft!"
    “Wieviel?" Der Ara knallte die Zeitschrift auf den
Tisch, daß die anderen Anwesenden erstaunt herüber
blickten. Nur Dana Jankuhr gab sich alle Mühe, Mercant zu
übersehen.
    “Wie soll ich eine Summe nennen, ohne zu wissen, um wieviel
es geht? Glauben Sie im Ernst, ich ließe mich mit einigen
tausend Solar abspeisen?"
    “Nennen Sie endlich Ihre Forderung, oder ich werde dem
Kommandanten meine Version berichten."
    Wenn Tari Nango bluffte, so tat er es, ohne mit der Wimper zu
zucken. Einen anderen als den Chef der Solaren Abwehr hätte er
damit verunsichern können. “Meinen Sie, McLinland würde
Ihnen, einem Ara, mehr Glauben schenken als mir? Halten Sie mich in
der Tat für so naiv, darauf hereinzufallen? Was ich will, ist
ein einfaches Geschäft: die Teilhaberschaft."
    “Sie sind verrückt!"
    “Ich ahnte, daß Sie das sagen würden. Es geht um
viel Geld, nicht wahr. Um sehr viel Geld."
    In dem Moment, in dem der Ara mit der Rechten in eine Tasche
seiner Kombination griff, warf Mercant sich nach vorne und packte zu.
Wertvolles Geschirr klirrte zu Boden, aber der Ara hielt mühelos
stand, wenngleich
    Mercants Griff ihm zu schmerzen schien.
    “Lassen Sie mich los!" zischte er.
    Der Solarmarschall hatte vorschnell gehandelt. Tari Nango steckte
das, was er in der Rechten hielt, in den Mund und begann, darauf
herumzukauen. Dann versuchte er mit fahrigen Bewegungen, die
Essensreste von seiner Kleidung zu entfernen und bedachte sein
Gegenüber mit einem nachdenklichen Augenaufschlag.
    “Für einen Geschäftsmann haben Sie eine verdammt
gute Reaktion", bemerkte er. “Wer hat Sie geschickt? Sie
sind doch Terraner, oder?"
    Mercant blieb eine Antwort erspart, weil zwei Roboter versuchten,
den angerichteten Schaden so gut wie möglich zu beheben.
    “Tut mir leid", sagte er. “Es war eine
Ungeschicklichkeit. Selbstverständlich werde ich dafür
aufkommen."
    “So etwas kann passieren", erwiderte einer der Roboter.
Mit ausfahrbaren Spezialarmen bearbeitete er den Teppich. “Wünschen
Sie ein neues Menü?" “Danke." Mercant winkte ab.
Als er sich dann nach dem Ara umwandte, war dieser verschwunden.
    Das spöttische Lächeln von Dana Jankuhr blieb dem
Solarmarschall nicht verborgen. Allem Anschein nach hatte sie den
Vorfall beobachtet, denn mit einem Kopfnicken deutete sie in Richtung
eines Seitenausgangs.
    Sekundenlang fühlte Mercant sich versucht, dem Ara zu folgen,
dann entschied er sich anders. Noch konnte er Nango nicht gut genug
einschätzen, glaubte aber, daß er ihn zumindest
verunsichert hatte.
    Viel Zeit stand nicht zur Verfügung. Er war fest
entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. In wenigen Tagen mußte
ein Ergebnis vorliegen.
    Gerade als Mercant den Speisesaal verlassen wollte, kam Frederik
Dudzig herein. Der Geschäftsmann ergriff einen

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