PR TB 241 Eine Sonne Entartet
als sein Bruder starb. Er sah dessen Tod voraus und
konnte es nicht verhindern, obgleich er es versuchte.
Und jetzt diese furchtbaren Bilder von Planetensterben.
Er wußte, daß es eine Warnung war. Von der Sonne
drohte Gefahr. Sie alle spürten es doch!
»Wir müssen evakuieren«, murmelte der alte Mann.
»Wir müssen alles aufgeben. alles, was wir jemals schufen.
das ganze System! Oder wir sterben alle. und niemand weiß, aus
welchem Grund!«
Er griff sich an den Kopf.
»Aber wie sollen wir den Planeten verlassen? Unsere Raumer
kommen nicht aus dem System heraus. oder sie sind Jahrtausende
unterwegs, bis sie ein anderes, bewohnbares System erreichen. der
Transmitter! Wenn er arbeitete, wäre es ein Kinderspiel.«
Er schüttelte den Kopf. Es war alles sinnlos. Damals hätte
man den zerstörten Großtransmitter vielleicht zu
reparieren vermocht. Heute konnte es niemand mehr. Die Wissenschaft
der Asoyther entwickelte sich in eine andere Richtung. Sie besaßen
in ihren Raumschiffen zwar überlichtschnelle Ortung und
überlichtschnellen Funk, aber schon die Antriebe vermochten die
Raumschiffe gerade bis zur Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Das
Geheimnis des Linearraums, das die Vorfahren noch kannten, war
verloren. Es gab keine Unterlagen, keine Aufzeichnungen, oder Lor
hätte davon gewußt. Und es gab niemanden, der die
Hyperphysik auch nur annähernd beherrschte, um einen Transmitter
konstruieren zu können.
Dabei bedurfte es vielleicht nur eines einzigen genialen
Gedankenblitzes, der von hyperschnellen Funkfrequenzen zum
Transmitter weiter führte!
Aber niemand hatte diesen Gedankenblitz.
Der alte Mann drehte sich um und ging zum Gleiter zurück. Es
war alles so sinnlos. Er wußte es. Seine Vision trog ihn nicht.
Das Asoyth-System war dem Tod geweiht.
Und niemand würde entkommen.
Songar hatte die TRIAN-zhan im Griff. Die gewaltigen
Impulstriebwerke des Kugelraumers jagten kilometerlange Lichtbahnen
in den Weltraum. Im Innern des Schiffes jaulten die
Andruckneutralisatoren in schrillstem Diskant, als sie innerhalb
weniger Sekunden bis an die äußersten Grenzen ihrer
Leistungsfähigkeit belastet wurden. Der mächtige
Druckkörper schwang herum und brach aus seinem stabilen Orbit
auf.
Songars Finger flogen über die Sensortasten. Die großen
Bildschirme zeigten ihm die Kursänderung.
Immer noch heulten die Sirenen, verkündete die Hauptkontrolle
den Strahlungseinbruch.
»Keine Funkverbindungen mehr möglich! Störungen
auf allen Frequenzen!«
Genau wie vorher, dachte Songar. Die TRIAN-zhan wurde schneller
und entfernte sich von der Sonne. Tropfend verstrichen die Sekunden
und Minuten.
Endlich verstummten die nervtötenden Sirenen.
Das Schott flog ein. Tira stürmte herein.
»Distanz?« stieß sie hervor.
Nach einem Blick auf die Anzeigen der Instrumente verriet Songar
es ihr. Die Kommandantin schüttelte den Kopf.
»Unfaßbar. Das ist schon zu weit, viel zu weit.«
Songar gab Gegenschub. Der große Forschungsraumer wurde
langsamer. »Wieder Orbit um die Sonne?« fragte Songar.
Tira von Asoyth trat an das Steuerpult. »Lohnt sich nicht
mehr«, stellte sie fest. »Wir sind jetzt schon auf halber
Planetendistanz. Versuchen Sie, die TRIAN zu fixieren. Wie sieht es
mit dem Funk aus?«
Aus der Funkzentrale kam Antwort. »Verbindung mit Asoyths
Planet wieder möglich. Aber unsere Wissenschaftler melden, daß
sie keinen Kontakt mehr zum innersten Sondenring haben. Entweder sind
alle tausend Sonden ausgefallen, oder die Störstrahlungen halten
dort immer noch an.«
»Das muß sich doch feststellen lassen«,
verlangte Tira. »Und nun geben Sie mir eine Direktverbindung
zum Planeten.«
»Was haben Sie mitzuteilen?« flüsterte Songar ihr
zu.
Die Kommandantin straffte sich.
»Wir geben System-Alarm«, sagte sie tonlos.
»System-Alarm?« flüsterte Ro Sarim. »Sind
Sie wahnsinnig, Tira von Asoyth?«
Die Bildübertragung war perfekt und zeigte ihr Kopfschütteln.
»Diese Strahlung, die auf eigenartige und unerklärliche
Weise unsere Schutzschirme einfach ignoriert, soll zwar den Aussagen
unserer Biologen nach für den akonischen Organismus unschädlich
sein. Zumindest haben sie keine Schädigungen feststellen können.
Aber die Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser Strahlungsausbrüche
ist ungeheuerlich.«
Ro Sarim trommelte nervös mit den Fingern auf der
Arbeitsplatte. »Wir können keinen System-Alarm geben«,
sagte er. »Wir machen die Bevölkerung verrückt, und
weil es keine Möglichkeit gibt,
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