PR TB 241 Eine Sonne Entartet
Akonen. Himmel, Leyden, ich habe ja ein
Arbeitsessen mit dem akonischen Botschafter. ob ich dem mal ein wenig
auf den Zahn fühle? Jetzt muß ich aber los, weil der Akone
schon wartet.«
Leyden sah ihm nach und dachte über Bulls letzte Worte nach.
Ein Raumsektor dicht bei den Akonen, auf den Zahn fühlen. hatte
Bully etwa den Verdacht, daß sich dort etwas zusammenbraute,
das nach einem akonischen Angriff aussah?
Ausschließen wollte dies auch Tyll Leyden nicht. Aber eine
Sonne zu manipulieren, daß sie sich in einem noch unbekannten
Bereich von anderen Sonnen gleichen Typs unterschied? Dann aber
dachte er an die -zigtausendjährige Technik der Akonen und an
ihre gigantischen Transmitterstraßen von Stern zu Stern, und
der Gedanke kam ihm plötzlich zwar noch phantastisch, aber gar
nicht mehr so unmöglich vor.
Tyll Leyden fror! Und er hatte das Gefühl, daß sie
beide, Bull ebenso wie er selbst, etwas Entscheidendes übersahen.
Aber was?
Bully nützte die Gelegenheit weidlich aus, dem akonischen
Botschafter auf den Zahn zu fühlen. Dabei brachte er das
bewundernswerte Kunststück fertig, diesem seine Abneigung nicht
zu zeigen. Seit dem Ende von Arkon III sah Bully meist rot, wenn die
Rede auf die Akonen aus dem Blauen System kam. Viele Gemüter
hatten sich längst wieder beruhigt, vornehmlich die der
Arkoniden selbst, die den Sinn ihres Lebens immer noch vorwiegend im
künstlerischen Gestalten von Bildschirmmustern sahen. Bully
selbst beruhigte sich noch lange nicht, weil er immer wieder an die
Toten denken mußte, die die Verteidigung der Arkonwelten auch
von Terra gefordert hatte. Dennoch wußte er nur zu gut, daß
weder die Akonen als Volk noch der einzelne Akone Schuld an diesem
furchtbaren Geschehen trug, sondern nur die politische Führungsspitze
sowie die Agenten des sogenannten Energiekommandos.
Der Botschafter erwies sich sogar als angenehmer Plauderer. Bully
rang mit sich. Er wehrte sich mit innerlichem Grimm dagegen, diesen
Mann sympathisch zu finden, aber um so leichter fiel es ihm dadurch,
das Gespräch auf den Raumsektor Grün-Terra zu bringen, in
dem es diesen seltsamen Stern gab, nahe dem akonischen
Interessengebiet.
Den Begriff Grün-Terra mußte er dem Akonen erst
auseinandersetzen, weil dieser erstens in anderen Begriffen dachte
und zum zweiten auch mit akonischen Raumsektor-Bezeichnungen nicht
sofort etwas anfangen konnte. Bully mußte ziemlich weit
ausholen.
»Marschall Bully, warum interessieren Sie sich denn für
diesen Sektor?«
Bully beschloß einen kleinen Bluff zu starten. Wenn dort
wirklich etwas im Busch war und der Botschafter etwas wußte -
Botschafter waren schon immer Geheimdienstangehörige gewesen,
und auch bei den Akonen war dies nicht anders -, dann mußte er
nervös werden.
»Nun, die Solare Flotte plant dort ein kleines Manöver,
und wir möchten doch nicht unsere diplomatischen Beziehungen
stören, weil das so dicht am Grenzgebiet liegt.«
»Was für ein Manöver?« fragte der
Botschafter.
»Oh, soweit ich informiert bin, üben die den
Großangriff auf gegnerische Sonnensysteme mit
Planetenblockade.«
Der Botschafter lächelte. »Ich verstehe. Sie befürchten
irrtümlich eines unserer Kolonialsysteme behelligen zu können.
Nun, da kann ich Sie beruhigen. In diesem Sektor dürfte es
meines Wissens keine akonischen Interessen geben.«
Bully beobachtete ihn genau. Aber er konnte nichts Verdächtiges
am Mienenspiel des Akonen erkennen.
Sie schieden in gutem Einvernehmen. Kaum war Bully wieder in
seinem Büro, als er eine unauffällige Überwachung des
Akonen verlangte. Wenn in
Grün-Terra etwas los war, mußte der. Botschafter in den
nächsten Stunden Alarm schlagen.
Aber nichts geschah. Der Akone schien nicht gelogen zu haben, oder
es gab einen Nachrichtenkanal ins Blaue System, von dem die Abwehr
noch nichts wußte. Das aber wollte Bully ausschließen.
»Na schön«, brummte er. »Dann soll dieser
Leyden sein Raumschiff bekommen. Aber die Sache interessiert mich
persönlich.«
6.
Unverändert umkreiste das Raumschiff TRIAN-zhan Asoyths
Stern. Zweimal in den letzten Stunden hatte es eine Überlagerung
der Funkfrequenzen gegeben, die jedes Gespräch mit dem Planeten
oder anderen Schiffen unmöglich machte. Aber ein neuerlicher
Strahlungseinbruch hatte nicht stattgefunden. Offenbar befand sich
die TRIAN-zhan in ungefährlichen Bereichen.
Tira von Asoyth wurde in den Augen der Besatzung zum Phänomen.
Sie gönnte sich nur wenige Stunden Ruhe und war
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