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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»daß sie
mir sagen, warum sie ausgerechnet auf uns und auf Alexander warten.«
    »Charis meinte, daß jene Priester möglicherweise
mehr wissen als wir normalen Sterblichen?«
    »Kaum möglich«, sagte ich entschieden. »Wir
sind keine normalen Sterblichen! Was wir wissen, weiß sonst
niemand - oder aber er erfährt es sehr viel später.«
    »Wir werden es erleben!« versprach Atagelos zweifelnd.
»Vielmehr: Du wirst es erleben.«
    Ich zuckte die Schultern.
    Wir hielten uns drei Tage in der ersten Oase der Städte
Ammons auf und genossen die Gastfreundschaft der Wüstenbewohner.
Hier lebten diejenigen, die das Land bebauten, und nur wenige
Soldaten aus Siwa waren zu sehen. Die meisten waren gekommen, um die
Karawane zu eskortieren. Wir ließen einen kleinen Teil unserer
Tiere als Tauschwaren hier, desgleichen eine Menge von Waren. Dann
formierte sich die Karawane erneut und stieß durch eine Reihe
von Schluchten vor, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Es waren ohne
Ausnahme tiefe und weniger tiefe Risse in der Planetenkruste, durch
die in vielen Fällen vor Jahrhunderttausenden reißende
Flüsse geschäumt haben mußten. Merkwürdige
Ritzzeichnungen und Runen unbekannter Völker waren in den Wänden
zu sehen. Für uns alle war es wie eine Reise durch bizarre
Auswüchse der kranken Phantasie, wie eine Irrfahrt durch ein
Labyrinth der Alpträume. Kochende Hitze und bewegungslose Luft
wechselten mit dem Schock eiskalter Schattenzonen ab. Hoch über
uns winselte ein heißer Wind durch die Löcher und Kamine
der Felsen. Wir fühlten uns, als wären wir auf dem
verschlungenen Weg ins glutflüssige, phantastische Innere des
Planeten. Jede Unterhaltung erstarb, selbst die Tiere verloren alle
ihre störrischen Eigenarten und schlichen dahin, bis sich der
Weg wieder auf eine Hochebene öffnete. Diesmal knirschten Kiesel
in allen Schattierungen von Weiß unter den Hufen.
    Eine Kavalkade von Soldaten kam uns entgegen, als wir die Hälfte
der glühenden Ebene hinter uns gelassen hatten. An den Sätteln
trugen sie prall gefüllte Wassersäcke.
    »Nur noch ein paar Stunden!« riefen sie und wirbelten
einen Hagel von Steinen auf. Der Jubel, der sie empfing, war nur
schwach. Wir ritten in engen
    Serpentinen wieder hinunter in eine weitere Schlucht, und auf den
Zacken tief neben uns erblickten wir schaudernd die zerbrochenen
Knochen von Herabgestürzten.
    Weiße Sanddünen schoben sich uns, als wir die Schlucht
verlassen hatten, in den Weg.
    Der Pfad war durch Lanzen mit farbigen Wimpeln markiert. Eine
Stunde später kam Charis in einer riesigen Wolke staubfeinen
Sandes an die Spitze getrabt und rief aufgeregt:
    »Die Soldaten ziehen die Lanzen aus dem Sand! Sie sorgen
dafür, daß niemand außer uns die Oase erreicht.«
    »Eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme«,
meinte ich. »Wir können die Oase ja schon sehen.«
    Nicht weiter als drei Parasangen war Siwa entfernt, der Rand der
Siedlung. Die Umgebung war absolut trostlos. Als die Sanddünen
endeten, breiteten sich riesige schneeweiße Flächen aus,
die wie Diamantstaub glitzerten. Unförmige pilzartige
Steingebilde schoben sich durch den Boden. Salzfelder und
knochentrockene Salzseen umgaben die Oase. Ein Weg oder ein Pfad wäre
nicht zu erkennen gewesen, wenn nicht in weiten Abständen die
Lanzen im Boden gesteckt hätten. Hoch über uns drehten
Falken ihre Kreise, und unser Adler glitt geräuschlos immer
höher hinauf.
    Inmitten der Oase, hinter ausgedehnten Wäldern, erhob sich
ein festungsartiges Bauwerk auf einem Hügel, der nicht höher
war als dreißig Mannslängen. Wir konnten nur wenige
Menschen sehen, die in den Salzfeldern arbeiteten und einzelne Blöcke
im Schatten heraussägten.
    Der Karawanenführer hob die Hand und winkte mir. In den
vielen Nächten hatten wir am Lagerfeuer über diese seltsam
abgelegene Oase und das Orakel oft gesprochen.
    »Die Oase ist in drei Bezirke aufgeteilt. Auf dem Hügel
findest du den Palast der Herrscher, dann einen Ring, in dem die
Familien, die Diener, der Schrein Ammons und die Haremsweiber wohnen,
und der Rest gehört den Soldaten und den Arbeitern. Hier
treiben's die Männer miteinander, als wären sie verheiratet
- gib acht, Atalantos!«
    Ich lachte kurz und machte eine eindeutige Bewegung. Es war
erstaunlich, daß dieses Orakel von Menschen aus allen
Himmelsrichtungen besucht wurde, sogar Griechen, hatte man mir
gesagt, kamen, weil sie die Wahrhaftigkeit zu schätzen wußten.
Obwohl die Bewohner der Oase wußten, daß eine

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