Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
grüßend die Hände.
An seinem Hals, an einer Kette, hing das Zeichen des Nechet-Aton,
eines einflußreichen Händlers.
    »Du willst zu mir?« fragte ich und begrüßte
ihn. Er schien einen weiten Weg hinter sich zu haben. Er zog eine
Papyrusrolle aus dem Gürtel und las vor:
    »Aus Siwa, der Oase des Ammon, schickt der Tempel viel Salz
nach Naukratis. Dafür will der Tempel bestimmte Nahrungsmittel,
Räucherwerk und andere Dinge, die auf dieser Liste stehen. Den
Hütern des Tempels ist daran gelegen, daß jener mächtige
Fremde die Karawane begleitet, der so gut die Welt des Wassers, der
Felsen und des Sandes kennt, ebenso gut wie wir die unerforschlichen
Welten des Schicksals. Er soll kommen, denn der Tempel braucht seinen
Rat.«
    Der Logiksektor meldete sich in heller Aufregung.
    Woher kann jemand in Siwa dich so genau kennen? Achtung, Arkonide!
    Ich blickte starr in die großen, dunklen Augen des Ägypters.
Er wirkte auf mich nicht so, als wüßte er viel mehr, als
in der Botschaft stand. Den Namen der Oase hatte ich bereits gehört,
daß der Tempel Salzladungen bis zur persischen Hofhaltung
schickte. Woher aber wußten die Priester, was ich konnte?
    »Steht in deiner Botschaft, aus welchem Grund mich die
Priester zu sprechen wünschen?«
    »Nein. Die Karawane meines Herrn Nechet-Aton wird bald
aufbrechen. Aber er glaubt zu wissen, daß ein Besucher von
großer Wichtigkeit im Orakel Ammons erwartet wird.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    Natürlich drängte sich mir die Überlegung auf, daß
es entweder Alexander oder, weniger wahrscheinlich, Darius sein
mußte. Siwa lag weit im Westen, mitten in einer endlosen Wüste
aus Felsen, Schluchten und Sand, und die Bedeutung als Orakel war
groß. Ich nickte langsam und meinte:
    »Wenn ich dem Ruf der Priester folge, dann nicht allein.«
    »Der Tempel sagte nicht, daß es verboten sei, die
Karawane zu mehreren zu begleiten. Mein Herr weiß, daß
der Weg unendlich schwierig ist.«
    Natürlich reizten mich das Unwägbare und das
Phantastische dieser Bitte. Ebenso natürlich war, daß ich
mich trotz der kurzen Zeit gut vorbereiten
    würde. Eine vage Idee huschte irrlichternd durch einige
Überlegungen. Trotzdem blieb vorläufig das meiste noch
völlig geheimnisvoll. Ich lachte kurz, deutete auf den Boten und
sagte:
    »Sage deinem Herrn, daß wir eure Karawane auf das
beste begleiten und beschützen werden, und daß wir uns
freuen, von den Priestern eingeladen zu werden. Wann brecht ihr auf?«
    »Ich denke, in drei Tagen.«
    Meine Freunde schwiegen, obwohl sie überrascht waren. Der
Bote hob die Hand und verließ den großen, ummauerten Hof
der Anlage, nicht ohne vorher seinen Kopf ins Wasser gesteckt und
ausgiebig getrunken zu haben. Ich sagte zu den Begleitern:
    »Ich ahne, daß es eine ganze große Sache wird.
Alexander belagert Tyrus! Kommt alle hinauf aufs Dach! Ich werde euch
erklären, was ich denke.«
    Auf dem Dach entwickelten wir unseren Plan. Rico würde dafür
sorgen, daß wir über Alexanders weitere Taten lückenlos
informiert wurden. Schon jetzt steuerte der riesige Adler in die
Richtung der Oase und tastete alle Einzelheiten des vor uns liegenden
Weges ab.
    Ammon-Orakel! Die Priester schienen entweder besser informiert zu
sein als wir, oder sie versuchten, mit geheimnisvollen Aussagen ihre
Umwelt zu verblüffen und ihren Ruf zu stärken. Wir waren
stets bereit, schnell aufzubrechen und verwendeten eine Menge Zeit
und Mühe darauf, auf diese Weise unsere Unabhängigkeit zu
behalten. Futter, Wasser, Ausrüstung und unsere Waffen packten
wir ein, sechs unserer Männer blieben in der Karawanserei zurück
und hüteten einen Teil der technischen Ausstattung. Charis und
ich besuchten den Herrn der Karawane, und er bat uns, an seiner
Stelle diesen Tansport zu leiten. Gegen eine symbolische Bezahlung
willigten wir ein und ritten los.
    Schon nach wenigen Tagesritten befanden wir uns in einer Umgebung,
die aussah, als befänden wir uns auf einem anderen Planeten.
    Etwa zweihundert Kamele und Pferde trugen die Lasten und die
Reiter. Die Karawane bildete eine schier endlose Prozession. In der
Stunde legten wir in den ersten Tagen pro Stunde weit weniger als
eine Parasange zurück - die Entfernung betrug rund
hundertfünfundzwanzig Parasangen. Je weiter wir uns aus dem
Nildelta entfernten, desto spärlicher wurde der Pflanzenwuchs.
Die Brunnen und Tümpel, wertvollste Teile der Landschaft, waren
von pharaonischen Posten bewacht. Die Sandflächen wurden größer
und blendeten

Weitere Kostenlose Bücher