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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie mit Geld, Gewändern, Ochsen,
Schafen und Weizen. Abermals nannte er vor allen Kriegern Persepolis
die >verabscheuungswürdigste Stadt unter der Sonne.<
    Er rief den Soldaten, die natürlich die Krüppel gesehen
hatten, etwa folgendes zu: >Plündert die Stadt, nehmt ihnen
alles! Aber schont die Bevölkerung! Und den Palast verschont -
er gehört mir. <«
    Ich blickte nach dem Stand der Sonne und schloß:
    »Ich habe die Ruhe dazu benutzt, mit dir zu sprechen, Rico.
In der kommenden Nacht fliege ich nach Persepolis. Wir haben unsere
Zelte vorsichtshalber außerhalb der Stadt aufgeschlagen. Die
Gefährten warten auf mich.«
    »Ich habe alles verstanden, Gebieter. Ich werde den Gleiter
wieder unter meine Obhut nehmen.«
    »Wie bisher, Rico.«
    Ich schaltete das Funkarmband ab und lehnte mich zurück in
dem harten Gleitersessel. Ich wartete hier in einem gut getarnten
Versteck auf den Abend. Ich wollte nicht riskieren, daß mich
jemand in diesem seltsamen Flugapparat sah, weder Perser noch
Makedone. Vermutlich würde ich zugleich mit den ersten Spitzen
des makedonischen Heeres vor Persepolis eintreffen, vor den riesigen
Palästen, die sich auf rund zehnmal mannshohen Hügeln
erhoben mit ihren tausend Säulen.
    PERSEPOLIS breitete sich schutzlos vor uns und dem Heer aus. Die
beiden Teile von Alexanders rund sechzigtausend Mann starken
Kampfverbänden hatten sich wieder vereinigt; die Heerführer
ritten dem Heer voraus. Wir gehörten offensichtlich seit der
Mission in Susa dazu. Uns allen bot sich ein wahrhaft erstaunlicher
Anblick. Auf einer Terrasse, vor langer Zeit aufgeschüttet,
zwischen dem »Berg der Gnade« und dem Wasser des Araxes,
breiteten sich die hochstrebenden Bauwerke der Stadt aus. Persepolis
war der staatliche Mittelpunkt des Reiches, und die gesamte Stadt
strahlte im Licht des Vormittags königliche Macht aus. Langsam,
in ehrfürchtigem Schweigen, aber ebenso unaufhaltsam und
drohend, rückte die gewaltige Masse der Bewaffneten näher.
Alexander führte das Heer geschlossen bis an die niedrigen
Stufen des nordwestlichen Aufgangs heran, der zum Tor des Xerxes mit
den beiden flankierenden Riesenstieren aus Stein hinaufwies.
    Der junge Bagoas, intimer Freund Alexanders, sagte mit honigsüßer
Stimme:
    »Du bist an deinem Ziel, Alexander!«
    Alexander richtete sich auf und drehte sich herum. Er musterte
sein Heer, das sich langsam nach beiden Seiten verbreiterte. Über
der Szene lag ein
    gespanntes Schweigen.
    »Noch lange nicht. Es ist im Weg des Halbgotts nicht mehr
als ein StadienStein«, widersprach der Philosoph Onesikritos.
Alexander schwieg, dann bohrte er seine Augen beschwörend in
meine. Ich riskierte es, eine beschwichtigende Gebärde zu
machen.
    »Die Männer werden ungeduldig, Alexander«, mahnte
Kleitos, der kämpferische Freund des Feldherrn. »Lasse sie
nicht zu lange warten.«
    Auch Krateros, einer der vielen hervorragenden Heerführer,
nickte zu dieser Bemerkung zustimmend. Alexander ließ sich vom
Pferderücken gleiten und stieg auf die erste Stufe. Die Treppe
war aus großen, aber niedrigen Plattformen zusammengesetzt;
sehr viele Menschen fanden auf dieser Rampe Platz. Die Makedonen
hatten derlei Pracht noch nie in einer solch massierten
Zurschaustellung gesehen. Susa und Babylon waren gänzlich
anders.
    Alexander schritt zwischen den Reliefs aufwärts. Sie zeigten
lange Reihen von Unsterblichen, den prächtigen Leibwachen. Jede
Treppenstufe wurde von gemeißelten Figuren flankiert. Der
persische Statthalter erschien in demütiger Haltung weiter oben
und kam Alexander entgegen.
    »Es wird ihnen wenig nützen, diese Unterwerfung«,
murmelte der Weissager Aristander. »Seit Monden begleitet der
Adler des Zeus unseren Helden!«
    Du würdest staunen, dachte ich, wenn du das Innere dieses
Göttervogels sehen würdest. Nein. Du würdest nichts
verstehen, weil dein Weltbild zusammenbräche.
    Alexander, eine Stufe unterhalb der Perser, winkte uns. Aus dem
Heer, das immer mehr die Marschordnung verlor und sich noch mehr
ausbreitete, erscholl ein zorniges Brummen wie von einem gewaltigen
Hornissenschwarm. Wir folgten in gebührendem Abstand treppauf.
Audienzsäle, der königliche Harem, bronzegepanzerte Tore
von einmaliger künstlerischer Aussage, zehn und mehr Mannsgrößen
hohe Ziegelmauern, Säulen aus Marmor und Holz auf
glockenförmigen Sockeln - der Eindruck war, je mehr wir sehen
konnten, noch massiger und barbarischer. Man führte Alexander
und, mit einigem Abstand, auch die große

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