Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
halben Jahrzehnt bekannt?«
    »Es sind immerhin wichtige Schritte getan worden«,
sagte ich. »Zugegeben, das Endziel ist noch immer unendlich
weit entfernt.«
    »Ich höre?« meinte Chatalion und schüttelte
Staub aus seinem nackenlangen Haar. »Ich frage dich, weil wir
uns so oft darüber unterhalten haben.«
    »Ich weiß. Praxagoras erkannte den Unterschied
zwischen Arterien und Venen. Der Hebel ist bekannt, seine Gesetze
werden erforscht. Der attische Münzfuß existiert. Von
Pytheas aus Massilia wissen wir, daß er fast den nördlichen
Pol erreicht und dessen Lage durch Messungen festgestellt hat. Euklid
betreibt Geometrie mit wenigen mathematischen Grundsätzen, und
Aristoteles hat immerhin erkannt, daß es einen freien Fall
gibt, eine beschleunigte Bewegung. Plato hat eine brauchbare These
über das Aussehen des Sonnensystems gefunden, immerhin. Es gibt
einen Goldenen Schnitt, Herakleides hat errechnet, daß es eine
Erdachse gibt, ebenso hat sich Eudoxos von Knidos mit Mond und
Planeten beschäftigt, und es existiert sogar eine philosophische
Lehre vom Atom.
    Wir sehen, daß die Barbaren sich bemühen, ihren
archaischen Status zu verändern!«
    »Das Bemühen spricht ihnen niemand ab. Aber die Erfolge
sind dürftig. Was kann Alexander daran ändern? Und. will er
etwas ändern?«
    Der Königsweg war breit, aber staubig. Die kantigen Steine,
die ihn gegen das Land abgrenzten, dienten den Bemausten, den
griechischen Schrittmessern, als Grundlage ihrer Karten. Dennoch gab
es nicht einen unter ihnen, der die Umrisse und Ausdehnungen der
Kontinentteile richtig erkannt hatte. Noch war es nicht an der Zeit,
ihnen auf listenreichem Weg exakte Karten zukommen zu lassen. Wir
ritten in einer lang auseinandergezogenen Formation und suchten den
Schatten der Palmen. Der Friede der arbeitenden Bevölkerung
wurde von den Heeren des Makedonen und den Persern nur wenig gestört.
Ich hob den Kopf und sah, daß unser schwarzer Riesenvogel seine
gleichmäßigen Kreise unterbrach und sich uns näherte.
Ein Zeichen!
    »Alexander«, sagte ich und wies auf den Robotvogel,
»wird alles unternehmen, das seine Macht festigt. Auch Wissen
und Kenntnisse bedeuten Macht für ihn. Alles was ihm nutzt, wird
von ihm gefördert.«
    »Mögest du, kluger Schütze im Dunkel, immer recht
behalten!« sagte mein Gefährte halb feierlich, halb
spöttisch. Der Adler schlug über unseren Köpfen mit
den Schwingen, wirbelte Staub auf und krächzte abgehackt:
    »Ein Bote aus Susa. Der Sohn des Satrapen will zu Alexander.
Sprecht mit ihm.«
    Ich gab das Signal, daß wir verstanden hätten und er an
seinen Platz zurückschweben könne. Zwei Stunden später
trafen die beiden Gruppen aufeinander. An der Spitze der Perser ritt
ein glutäugiger, schwarzhaariger
    Mann auf prächtig geschmücktem Rappen. Als wir einander
richtig erkennen konnten, hoben wir gleichzeitig die Arme und
zügelten die Pferde.
    »Alexander wartet auf ein Zeichen von euch. Kampf oder
Friede?« rief ich. Gleichzeitig faßte ich an den Griff
des Schwertes.
    »Wer bist du?«
    »Kein Makedone, aber wir sind Abgesandte Alexanders. Wir
sollen euch davon überzeugen, daß es besser ist, Susa
kampflos zu übergeben. Wir sind, und das sollst du deutlich
wissen, keine Soldaten des Alexander.«
    »Ihr müßt diese seltsamen Fremden sein, von denen
man spricht«, sagte er. »Ich bin der Sohn des Satrapen,
und auch uns liegt nichts am Kampf, da Darius geflohen ist und kaum
einer weiß, wo er ist, und ob er noch einmal gegen Alexander
kämpfen wird.«
    »Hättest du erlebt, wie Alexander sieben Monde lang
Tyrus belagert hat, dann würdest du nicht einmal das Wort Kampf
in den Mund nehmen«, erklärte Atama glaubwürdig.
»Laßt uns im Schatten sitzen und sprechen. Noch einmal:
Wir sind unabhängig und keine Krieger des Makedonen.«
    Wir einigten uns schnell.
    Die Perser, etwa dreißig Mann, öffneten ihre
Weinschläuche. Wir berichteten, woher wir kamen, und wie wir zu
Alexander standen. Je mehr wir erzählten, desto deutlicher wurde
es den Abgesandten aus Susa, welches Schicksal ihnen drohte. Die
Perser schilderten uns den Zustand des Reiches und die Furcht vor der
Wut Alexanders.
    »Die Stadt hat keine Mauern«, sagten sie. »Sie
liegt am Fluß Kara Su, und wir sind schutzlos gegen ein solches
Heer. Ich gebe euch einen Boten mit, der euch in Susa einführt.
Ich reite zu Alexander und führe ihn nach Susa. Dir, Atalantos,
gebe ich einen Brief an meinen Vater. Ihr sollt ein gutes Leben in
Susa haben,

Weitere Kostenlose Bücher