Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einigen hundert persischen und griechischen
Kämpfern aus der Stadt hervor und griff in den Kampf ein. Die
Angreifer wurden zurückgetrieben, während noch einige von
ihnen mit Erfolg versuchten, die rennenden und glühenden
Maschinen zu löschen. Wilde Schreie gellten durch die
hereinbrechende Nacht. Überall hörte man jetzt das Klirren
der Waffen, das inzwischen zu einem schauerlichen Dauergeräusch
geworden war. In einem weiten Halbkreis vor den Mauern schlachteten
sich die Angreifer und die Verteidiger ab. Dann prallte die dritte
Gruppe auf die Kämpfenden.
    Chaos brach aus.
    Schreie, Kommandos, die niemand hörte, erschollen. Befehle
wurden gar nicht oder falsch befolgt. Dann bildete sich etwa in der
hinteren Hälfte der Verteidiger eine Kampflinie. Alte, bärtige
Veteranen aus den ersten Tagen fällten ihre Sarissen, rückten
aneinander, bis sich ihre Schultern berührten, bildeten mit
ihren zerbeulten Schilden eine Mauer und rückten mit grimmigem
Nachdruck vor. Wieder sah man zwischen ihnen einen breitschultrigen,
nicht sonderlich großen Mann, der knappe Befehle schrie und
genau wußte, was hier und jetzt zu geschehen hatte.
    Eine erste Reihe von vierzig oder mehr Schildträgern bildete
sich, bald darauf eine zweite, dann eine dritte, und schließlich
kamen an beiden Flanken weitere Gruppen zusammen. Ihr Schrittmaß
änderte sich, wurde schneller, und eben an dieser neugebildeten
Schlachtreihe richteten sich die fliehenden Makedonen wieder auf. Sie
wichen, als sie ihre erfahrenen Kameraden erkannten, nach rechts und
links aus und sammelten sich hinter den Reihen. Die Verteidiger,
deren erste Welle in die langen, geschliffenen Klingen der Sarissen
rannte und starb, gerieten ins Stocken. Inzwischen war der letzte
rote Glanz der Abenddämmerung vergangen; nur noch die nahen
Berggipfel und hohe Wolken spiegelten das Blutrot der Sonne wider,
die ins Meer tauchte.
    Die Männer aus Halikarnaß zogen sich zurück.
Binnen kurzer Zeit wurde aus dem geordneten Rückzug eine Flucht,
die immer stärker in Panik abglitt. Verteidiger und Angreifer
stolperten über Leichen und über Verwundete. Die ersten
Verteidiger erreichten die Stadtmauern und blickten sich suchend nach
den Toren um.
    Nach wie vor standen Bogenschützen und Peltasten auf der
Mauer. Faustgroße Steine heulten durch die beginnende Nacht,
Pfeile bohrten sich mit trockenem Krachen durch die harten
Lederpanzer und fuhren ins Fleisch. Aber die Verteidiger auf den
Zinnen und Türmen vermochten bald nicht mehr zwischen Feind und
Freund zu unterscheiden und trafen auch ihre eigenen Leute.
    Die Torflügel flogen auf, während sich hinter ihnen die
Schwerbewaffneten aufstellten. Auf der Mauer erschienen mehr Fackeln.
Das Durcheinander nahm zu.
    Die ersten zogen sich zurück, schlüpften durch die
Pforten der engen Tore, wurden von den hinter ihnen Stehenden
zurückgerissen in den fragwürdigen Schutz der Stadtmauern
und der Häuser und Gassen, deren Stufen voller Trümmer
waren. Mehr und mehr Verteidiger ballten sich vor den Toren zusammen.
Die Männer von Halikarnassos auf den Türmen und Mauern
erkannten die Gefahren und verdoppelten ihre Bemühungen, die
Makedonen abzuwehren. Ihre Geschosse vermochten nicht, die
nachdrückenden Angreifer zurückzudrängen und
sicherzustellen, daß jeder Verteidiger den rettenden Einschnitt
in den zernarbten Mauern erreichte. Vor den Toren ballten sich die
Verteidiger zusammen, und nur wenige von ihnen drehten sich herum und
wandten sich gegen die Angreifer, um zu kämpfen.
    Als noch einige wenige Verteidiger außerhalb der Mauern
waren und die Makedonen nachrückten, sich entlang der Quadern
schoben und ebenso große Schwierigkeiten hatten, Gegner von
eigenen Leuten zu unterscheiden, schlossen sich die Tore.
    Niemand hatte den Befehl gegeben. Die Verteidiger wurden zwischen
die Makedonen und die Mauern geschoben und dort derart bedrängt,
daß sie sich kaum wehren konnten in der fürchterlichen
Enge. Ephialtes fiel im Kampf mit mehreren Makedonen, die gar nicht
erkannten, wen sie da niederhieben. Um die Stadttore entbrannte ein
furchtbarer Kampf; die Makedonen schleppten einen hölzernen
Widder herbei und hämmerten zwischen den Kämpfenden und
Toten gegen die Pforte.
    Anführer und Angreifer erschienen und schrien hinauf zur
Mauer:
    »Unser Herrscher verlangt, daß ihr als Griechen die
Stadt übergebt. Dann wird er Gnade walten lassen.«
    Persische Flüche erschollen durch die Nacht. Die Griechen
schienen zu zögern, und

Weitere Kostenlose Bücher