PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande
daß die
Wände und der Boden jeden Moment bersten mußten.
Als das Programmierpult plötzlich aufglühte, schrie
Lichy markerschütternd.
Im nächsten Moment hüllte das wesenlose Dunkel des
Entstofflichungsfelds die Menschen ein. Das Universum wurde
gegenstandslos...
...und erstand neu, nachdem die zwölf Menschen und der
Roboter im Zieltransmitter wiederverstofflicht worden waren und ihre
Sinne wieder normal funktionierten.
Sie standen auf dem kupferfarbenen Boden einer riesigen Halle mit
seltsam verdrehten Wänden und Rampen - und hoch über ihnen
spannte sich eine goldfarbene, grell spiegelnde Decke, von der nicht
zu erkennen war, ob sie sich nach außen oder nach innen wölbte.
„Wo sind wir hier?" flüsterte Bella beklommen.
Kitsaiman blickte sie erstaunt an, dann trat ein verständnisvolles
Lächeln in seine Augen.
„Ich hatte ganz vergessen, daß der
Knotenpunkt-Transmitter eine paramechanische Absicherung besitzt,
deren Strahlung vergessen läßt, wohin man transmittieren
wollte. Von uns bin ich wohl der einzige, der dagegen immun ist."
„Nein, ich bin auch immun", sagte Sultan - und Siskas
Translator übersetzte es.
„Ja, natürlich", erwiderte Kitsaiman. „Wir
befinden uns in der Station, die Alaska Saedelaere damals als
Transferpunkt bezeichnete - als Transferpunkt für eine andere
Dimension." Seine Stimme wurde rauh, und seine Augen loderten in
animalischem Feuer. „Ich spüre ihren Ruf!"
„Jetzt, da du es gesagt hast, weiß ich es wieder",
erklärte Siska. „Der Transferpunkt war unser Ziel. Nein,
eigentlich nicht. Wir sind hierher geflohen, weil es einen Unfall
gegeben hatte."
„Es war kein Unfall", behauptete Sultan. „Das
gesamte Transmitternetz ist ausgebrannt, weil es durch parapsionische
Kräfte kurzgeschlossen wurde."
„Das gesamte Transmitternetz?" entfuhr es Raul
erschrocken. „Dann können wir nie mehr zurück?"
„Das gesamte Transmitternetz kann nicht ausgebrannt sein,
denn diese Station ist offensichtlich in Ordnung", stellte
Jillan Taoming fest.
Kitsaiman schüttelte den Kopf.
„Der Transferpunkt gehört nicht zum Transmitternetz.
Ich weiß es, und Alaska stellte damals ebenfalls fest, daß
diese Station weder von Akonen noch von anderen Intelligenzen aus
unserer Galaxis oder den beiden Magellanschen Wolken erbaut wurde,
sondern von Wesen aus einer unvorstellbar fremden Dimension. Deshalb
konnten die parapsionischen Kräfte ihr nichts anhaben."
„Zu unserem Glück, denn sonst wären wir jetzt
tot", sagte Merrit Blandau. Nachdenklich fügte er hinzu:
„Parapsionische Kräfte, hm! Damit können doch wohl
nur die Porleyter gemeint sein - beziehungsweise die Kräfte
ihrer Kardec-Schilde. Es gibt auch niemanden sonst, dem ich die
Ungeheuerlichkeit zutrauen würde, das für die galaktischen
Zivilisationen lebenswichtige Transmitternetz zu zerstören."
„Aber für die Porleyter war es ebenfalls sehr wichtig",
wandte Hughman Kruft ein.
„Richtig!" sagte Virgil Handle sinnierend. „Wenn
sie es dennoch absichtlich zerstörten, dann nach dem Ende des
Blackouts im Hyperraum - oder kurz vorher, als es sich abzeichnete."
Er blickte aus zusammengekniffenen Augen zuerst an die Decke der
Halle und dann auf Kitsaimans ebenso goldfarben und stark
reflektierenden rechten Unterarm einschließlich Hand.
„Für dich und die, die dich begleiten werden, ändert
sich dadurch eigentlich nichts, Herr der Tiger. Wir müssen
vorher nur dafür sorgen, daß Bella und Jillan mit den
Mädchen und Jungen wieder nach Hause finden."
„Nur!" sagte Merrit sarkastisch. „Wie stellst du
dir das vor, wenn das Transmitternetz nicht mehr existiert?"
„Wenn der Blackout im Hyperraum vorbei ist und der normale
Raumschiffsverkehr wieder aufgenommen wird, kommen wahrscheinlich
Schiffe nahe genug an diesen Planeten heran, daß wir sie mit
unseren Minikoms erreichen können", erklärte Virgil.
„Ich schlage vor, wir sehen uns erst einmal draußen um
und versuchen, die ungefähre Position des Planeten zu bestimmen,
auf dem der Transferpunkt sich befindet."
„Es gibt keinen Ausgang", sagte Bella. „Das hat
Kitsaiman damals berichtet. Weißt du das nicht mehr, Virgil?"
„Oh, jetzt erinnere ich mich wieder daran!" rief der
Trivideokonstrukteur. „Aber damals hatten Kitsaiman und seine
Begleiter keine Zeit, sich lange umzusehen, denn auf Jefromo warteten
die Seuchenerkrankten auf Kosmobiotika, und wir befanden uns in einem
Wettlauf mit der Zeit. Diesmal können wir in aller Ruhe nach
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