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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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immer wieder am Schiff
vorbeizudriften. Wir sahen Krokodile, Elefanten, die sich im Schlamm
wälzten und Wasserfontänen durch ihre Rüssel bliesen.
Ich verglich unsere Position mit den Höhenphotos. Der Fluß
hatte in der nahen Vergangenheit immer wieder weite Teile des Landes
überflutet. Wir sahen es deutlich an den Hinterlassenschaften
der Überschwemmung - vielleicht kam das Wasser regelmäßig
jedes Jahr nach der Schneeschmelze oder den großen sommerlichen
Regen. Auch Pattala war auf einem Schwemmlandhügel gebaut.
Fische sprangen in der abendlichen Kühle aus dem Wasser.
Zwischen den mächtigen Ästen summten gewaltige Wolken
schillernder Mücken und Fliegen.
    Die INDRAS VAJRA bewegte sich ebenso wie die Reitergruppe entlang
einer alten Grenze. Der Einfluß des medischen Reiches verlief
hier im Osten etwa entlang des vielfach gewundenen Indus-Flusses.
Charsada, hoch im Norden, »Stadt des Lotos«, sicherte die
Handelsstraßen zwischen Ost und West. Die Bewohner dieses
Landes kannten Eisen, verwendeten sogar eiserne Münzen. Eine
Unmenge kleiner Fürstentümer bekriegte einander an den
Grenzen der Einflußgebiete.
    Rico hatte Unmengen von Informationen zusammengetragen und uns
einige Sendungen zusammengestellt. Chandragupta Maurya, ein junger
Herrscher, wußte besser als wir, daß Bogenschützen
aus Gandara und Hindush in persischen Heeren gegen Alexander
kämpften, zuletzt in Gaugamela. Persische Baumeister und
Künstler arbeiteten für einige der kleinen Fürsten.
Auch die Schrift der Achemäniden, von rechts nach links
ausgeführt, hatte in diesem Land die Kultur beeinflußt.
    »Dieser Chandragupta«, meinte der Steuermann und
lenkte das Schiff in einer weiten Kurve auf den linken Uferstreifen
zu, »er scheint im Land einzelne Stützpunkte errichten zu
wollen.«
    »Pattala bietet sich als Hafen an. Für den Fluß
ebenso wie für die letzte Station vor dem Meer«, sagte
ich. »Die Hauptstadt dieses lockeren Reiches ist in der Mitte
des Subkontinents, in Pataliputra. Ich glaube, daß er unerkannt
hier eingetroffen ist.«
    »Immerhin kontrollieren seine Krieger uns bereits.«
    »Ich würde es nicht anders machen. Sie werden uns heute
berichten, was wir wissen wollen. Am Ankerplatz.«
    Immer wieder trat der Wald zurück und machte kleineren und
größeren Gebieten Platz, die vollständig eben waren -
wie in Mesopotamien. Wir sahen Fischerdörfer, nicht größer
als eine Handvoll windschiefer Hütten auf Stelzen, wir
vermochten vom Deck des Schiffes aus kleine Dörfer inmitten von
dürren
    Feldern zu sehen. Jetzt, am Abend, zogen dünne Rauchfahnen in
die Luft und wurden nach Nordosten abgetrieben. Vorherrschende
Windrichtungen in dieser Jahreszeit war Süd bis Südsüdwest;
ein feuchtwarmer Wind blähte die Segel des Schiffes.
    »Der Umstand, daß die Einwohner von ihren Herrschern
gut organisiert, gut verwaltet werden, erleichtert sicher unsere
Aufgabe«, sagte ich. »Ich fange an, mich zu freuen.«
    »Wir sind in einem riesigen, fruchtbaren Flußtal. Hier
gibt es alles im Überfluß. Ich hingegen hoffe, daß
wir auch mehr von der Kultur des östlichen Teiles sehen werden.«
    »Dafür muß Chandragupta sorgen.«
    Wir näherten uns dem Ufer und begannen, einen Lagerplatz zu
suchen. Die Sonne stand als rote Scheibe eine Handbreit über dem
Horizont. Schließlich fanden wir eine schräg vorspringende
Kiesinsel, in deren Strömungsschutz wir den Anker ausbrachten.
Einige von uns wateten an Land und schlangen Halteknoten in die
Trossen. Ich schlug mit der breiten Klinge der Doppelaxt eine schmale
Gasse in Schilf und Bambusrohr. Ein Vogelschwarm stob auf.
    Chastar und Atarga holten die Haltetaue straff und sprangen über
die Reling. Nach der langen Fahrt schien der Boden unter unseren
Stiefeln zu schwanken. Chastar fragte fröhlich und aufgeregt:
    »Versuchen wir, einen fetten Braten zu schießen? Holz
für ein feines Feuer gibt es genug.«
    Zwischen den trockenen Gewächsen lagen große Mengen von
Schwemmholz. Ich nickte und holte meinen Bogen. Wir schlugen noch
mehr Gestrüpp um und schaufelten eine Vertiefung für das
Feuer. Die Schatten wurden länger, und gegen die riesige Sonne
zeichneten sich die drei Elefanten ab. Auf ihrem Rücken trugen
sie flache Plattformen mit Haltestäben und Seilen. Als die
Krieger uns sahen, winkten sie, wie es schien, sehr freundlich. Sie
waren mit langen Lanzen bewaffnet.
    »Vielleicht haben sie unseren Braten bereits«, rief
Atarga in das aufgeregte Schnattern einer Affenherde

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