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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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reiten neben dem
mächtigsten Herrscher auf dem Elefanten. Eine dritte Möglichkeit
haben wir nicht.«
    »Wir sind Chandraguptas Männer. Wir schützen ihn,
er schützt uns und befiehlt uns. Noch müssen wir sein wie
die Krokodile.«
    »Wie lange?«
    »Bis zu den Tagen, in denen Chandragupta das Reich gründet.
Es kann Jahre dauern.«
    »Es dauert auch Jahre, die Stadt zu bauen«, sagte ich.
Der Logiksektor sagte sarkastisch:
    Atlan, der Städtebauer. Überall auf dem Planeten
hinterläßt du Wegzeichen, Städte und eine große
Leere, wenn du gehst.
    Wie der Makedone, sagte ich in Gedanken.
    »Wir werden also eine Stadt bauen«, sagte ich und hob
meinen Becher. »Langsam und, so gut es geht, ohne aufzufallen.
Chandragupta Maurya hilft uns mit Geld, Arbeitern und Handwerkern.
Wir bereiten die Stadt und das Land darum für einen Tag vor, an
dem er sie feierlich übernimmt. Und wir erhalten Lohn und haben
die Freiheit, zu tun, was wir für richtig halten.«
    Es gab so etwas wie wortlose Übereinstimmung. Man fand sie
oft unter Männern, die gewohnt waren, sich inmitten von Gefahren
zu bewegen. Ein solcher Zustand herrschte jetzt zwischen Shastry und
mir. Wie dauerhaft er war, konnte ich nicht abschätzen. Es würde
sich zeigen, wenn es hart auf hart ging.
    Ich goß unsere Becher wieder voll und teilte sie aus.
Braten, frische Früchte, dünne Brote aus ungesäuertem
Teig und fetter Käse wurden auf Holzbrettchen und frischen
Blättern herumgereicht. Wir redeten ruhig und lange, während
uns die Dunkelheit der Nacht, die vielfältigen Geräusche
des Urwalds, die wuchtige Gegenwart der drei Kolosse und das Gluckern
und Flüstern des Wassers umschlossen und zu schützen
schienen. Zum erstenmal seit langer Zeit genossen wir diesen Zustand.
    »Und morgen«, drohte Shastry heiter, »wirst du
dein Versprechen einlösen, Weißhaariger.«
    »Das werde ich tun. Morgen abend ankern wir bei Sonnenlicht,
und ich zeige dir, wie unsere guten Bögen hervorragende Pfeile
in alle Ziele schießen.«
    Das Gelächter zerriß die Ruhe. Vögel kreischten
aufgeregt in ihren Nestern.
    Mücken und Motten versengten ihre Flügel an den Flammen
und fielen knisternd in die Glut. Wir waren in eine neue, gänzlich
andere Welt eingetreten und würden lange Zeit darin verbringen.
Wieder einmal stellte sich uns die Frage des Überlebens. Wir,
die Fremden, schliefen ruhig im Schiff, und die Eingeborenen hüllten
sich in Decken und Mäntel und streckten sich neben der roten
Glut aus, die wie ein riesiges Auge durch die Nacht leuchtete.
    An diesem Tag hatten wir eine weitaus größere Strecke
zurückgelegt. Durch die Höhenphotos wußten wir, daß
der Indusfluß sein Bett veränderte, wenn er Hochwasser
führte und gewaltige Mengen an Lehm, Erde und Schwemmgut aller
Art. Ich erinnerte mich, wie in Babylon Stadt und Kanäle
geschaffen worden waren, damals, als ich mit Hammurabi zusammen als
Shar-Atlan die fremden Raumfahrer gejagt hatte. Hier herrschten etwa
die gleichen Verhältnisse, und einige Jahrtausende mochten auch
die handwerklichen Fähigkeiten der Barbaren stark verbessert
haben. Aufmerksam musterten wir die Ränder des breiten Flusses,
verglichen das, was wir sahen, mit den Luftaufnahmen und machten
erste Pläne. Mit Hunderttausenden von Helfern würden wir
eine große, prächtige Stadt in kurzer Zeit bauen können,
mit Hunderten brauchten wir einige Jahrzehnte dazu. Chandragupta
würde die Entscheidung treffen - wir fühlten uns
herausgefordert und würden, dachten wir, eine gute Zeit haben.
Ich konnte Alexander im Auge behalten und würde eine neue
Zivilisation in einem Teil der Welt unterstützen, den ich noch
nicht kannte.
    Baumriesen reckten sich an den Ufern in die Höhe. Ein
seltsamer, würziger Geruch hing in der Luft. Weit vor uns ging
ein kurzer Regenschauer nieder. Links von uns tauchten immer wieder
die Elefanten mit ihren Reitern auf freiem Gelände auf. Die
Insassen kleiner Kanus blickten aufmerksam zu uns herüber und
winkten, manchmal riefen sie uns etwas zu. Aufgeblähte Kadaver
trieben am Bug vorbei. Am frühen Nachmittag schob sich die
INDRAS VAJRA auf den krümeligen Lehm einer flachen Böschung
hinauf. Unsere neuen Freunde erwarteten uns bereits mit einem Feuer,
mit zwei riesigen Fischen und Beutetieren, die sie aus dem Fell
geschlagen und an hölzerne Bratspieße gesteckt hatten.
Plötzlich meldete sich der Logiksektor, als sei ihm etwas
Überraschendes eingefallen.
    Und was tust du, wenn dich dein Herzensfreund Alexander um

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