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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinein, die
durch die Äste flüchtete.
    »Das ist gut möglich.«
    Die mächtigen grauen Tiere, »die eine Hand besaßen«,
wie die Leute sagten, hoben ihre Rüssel und trompeteten. Wie
riesige Schiffsbuge bahnten sie sich den Weg vom Ufer durch die
flache Insel. Hinter den kantigen Schädeln saßen
halbnackte, braunhäutige, schwarzhaarige und dunkeläugige
Krieger. Sie lachten uns mit blitzenden Zähnen an.
    »Wir haben Krüge voll Wein! Habt ihr etwas für die
Bratenspieße?«
    Nebeneinander hielten die Kolosse an. Sie hoben ihre Lenker mit
dem Rüssel herunter und setzten sie vor uns ab. Die anderen
Männer, je drei, kletterten an Seilen seitlich zu Boden. Vor uns
fielen zwei schwere Körper ins Schilf.
    »Hier, der Braten, ein Geschenk unseres Fürsten.«
    »Von Chandragupta?«
    »Er wird euch sprechen wollen. Er ist begierig, euch zu
sehen. Deine
    Freunde, Weißhaariger, sie sind nicht mehr weit.«
    »Sie sind so zuverlässig wie wir«, rief ich.
»Bleibt ihr hier? Haltet eure Riesen vom Schiff fern; wir
brauchen keine Trümmer.«
    »Keine Angst, Weißhaariger. Ich, Shastry, sorge dafür.
Ich bringe dich zu Chandragupta.«
    »Nenne mich Atalantos«, sagte ich und erwiderte seinen
Gruß. Er legte beide Hände flach gegeneinander, faltete
sie vor der Brust und verneigte sich leicht. Seine Blicke irrten ab,
er heftete sie auf Charis, die mit ausgebreiteten Armen über die
federnde Planke balancierte.
    »Das ist Charis, meine Gefährtin«, sagte ich und
lächelte. Übergossen vom lodernden Rot des Sonnenuntergangs
trat Charis auf wie eine unirdische Erscheinung. Sie trug einen
weißen Rock zu den Stiefeln, deren Verzierungen landesübliche
Muster aufwiesen. Über einem breiten Gürtel mit jener
auffallenden Schließe - sie enthielt verborgene Einrichtungen
und den Schalter für das Körper-Abwehrfeld - glänzten
die Nähte eines ärmellosen Mieders; auch dies eine
Anlehnung an vorhandene Stilelemente. Ihr weiches, braunes Haar fiel
auf die Schultern, die Linien und Muster der winzigen Goldplättchen,
der funkelnden Steine und der natürlichen Pigmentierung
funkelten und blitzten im roten Licht. Ich sprang in die Richtung des
Schiffes und half ihr an Land.
    »Shastry sorgt für uns«, sagte ich. »Er ist
ein guter Bogenschütze. Seine Pfeile sind noch zu verbessern.«
    Ich zeigte auf die geschossenen Tiere. Es waren junge, große
Hirsche. Die Pfeile hatten hervorragend getroffen. Die Lenker trieben
mit leichten Tritten hinter den ausgefransten Ohren die Elefanten
flußaufwärts, wo sie sich im Schlamm wälzen und von
den Männern unter fröhlichem Geschrei und Trompetenstößen
gewaschen wurden. Vorher hatten die erstaunlich gut geschulten Tiere
mit ihren Rüsseln mitgeholfen, die Plattformen herunterzuheben.
Wir bildeten schnell einen Kreis, und jeder arbeitete mit. Als die
Sonne inmitten eines gewaltigen Farbenspiels und riesiger
Wolkenballungen untergegangen war, loderte unser Feuer auf.
    Die Nahrungsmittel des Schiffes und der Krieger ergänzten
einander. Unsere Gewürze und das kostbare Salz verwandelten die
beiden Braten in kleine Köstlichkeiten. Unsere Waffen wurden
ebenso bestaunt, wie wir die Riesentiere und ihre Lenker bewunderten.
Becher gingen rundum. Alle Fragen und Probleme schienen im Dunkel der
beginnenden Nacht verschwunden zu sein.
    »Wie kommt es, daß Chandragupta hier eine Stadt bauen
will?« fragte ich kauend. »Es herrschen die Fürsten
und der König der Nandus.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Shastry. Seine Krieger
nickten. Im Bambus bewegten sich mit grollenden Eingeweiden die drei
Elefanten. »Chandragupta ist jung. Einst wird er die Hauptstadt
beherrschen. Wenn er die Fürsten einigen will, braucht er
Stützpunkte, in denen er Männer findet und Verpflegung. Er
braucht Männer wie uns. Überall im Land. Hier, im Delta,
soll es diese Stadt sein.«
    »Uns erzählten Händler von ihm und den Plänen
für Pattala. Wer erzählte ihm von uns?«
    »Das wissen wir nicht«, war die Antwort. Die ersten
wesentlichen Punkte ihrer Erzählungen deckten sich mit unseren
Informationen. Natürlich würden wir sehr lange brauchen, um
genau zu wissen, was alles in diesem noch fremden Land vorging, und
wie die wahren Machtverhältnisse waren. Zwei Möglichkeiten
gab es für uns.
    »Wir sind Fremde, Shastry«, sagte ich nachdenklich und
musterte die aufmerksamen Gesichter, »und wir sind leicht zu
verwunden, unauffällig zu töten. Also müssen wir uns
entweder verstecken wie die Krokodile, oder wir

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