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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Grundzüge einer Planung entworfen.
Chandragupta würde uns Siedler, arbeitslose Baumeister, Bauern
und andere Männer schicken, die wilde Elefanten fingen und
abrichteten und all das konnten, was Shastry und Arthasar uns gezeigt
hatten. Er würde Geld und Nachrichten schicken und Nachrichten
empfangen. Er lauerte wie ein Geier auf eine Beute, von der er zu
wissen schien, daß sie ihm zufallen würde.
    Woher, fragte ich mich, bezogen die einfachen, auf strebenden, von
Ehrgeiz zernagten Barbaren dieses unverständliche Maß an
Selbstsicherheit und Selbstbewußtsein? In all den Jahren hatte
ich auf diese Frage noch nie eine zufriedenstellende Antwort
bekommen.
    »Wann sollen wir anfangen?« fragte ich.
    »Baut zuerst die Häuser für euch und die
Kornspeicher. Wartet die Überschwemmung ab. Wartet auf die
Helfer, die zu euch kommen.«
    »Wir haben unsere eigenen Vorstellungen«, meinte
Charis. »Wie lange bist du in Pattala?«
    »Einige Handvoll Tage«, entgegnete Chandragupta. Seine
Wangen glühten. »Ich muß über den Fluß,
und das Wasser wird steigen.«
    Später war noch immer Zeit, ihm zu zeigen, daß es mit
dem Schiff keine Schwierigkeit sein würde. Charis schlug vor:
    »Warte einige Tage. Wir ziehen das Schiff ans Land und
richten uns ein, und dann sagen wir dir, wie Pattala einst aussehen
wird. Eines schon jetzt: es wird Jahre dauern. Und jetzt laßt
uns von heiteren Dingen sprechen.«
    Chandragupta nickte, blickte mich voll Erstaunen an und fragte:
    »Ein seltsames Land, aus dem ihr kommt! Dort dürfen die
Frauen offen reden und sind im Rat der Männer dabei.«
    Meine Antwort war eine Mahnung und voll unüberhörbarer
Schärfe.
    »Dort, woher wir kommen, junger Fürst, herrschen andere
Gesetze. Dort ist nur der Lauf der Sonne so wie hier. Frauen, die so
klug wie Männer sind, sprechen so laut wie wir. Dort gibt es
keine Kasten und keine Einteilung in Sklaven, Krieger und Fürsten.
Dort darf jeder reden, auch wenn er Unsinn schwätzt. Die anderen
werden ihn davon schon überzeugen. Und in unserem Reich entlohnt
man Treue und Leistung nicht nur fürstlich, sondern königlich.«
    »Und noch etwas«, vollendete Atama. »Dorther
kommen Männer, die sich erbarmungslos wehren, wenn sie
hinterlistig angegriffen werden. Unter uns«, er deutete auf
mich, »gibt es Krieger, deren Straße von Gräbern
erschlagener Feinde reich gesäumt ist, viele Tagesritte weit.«
    Chandragupta lachte lange und laut, schlug sich auf die Schenkel
und rief dröhnend aus:
    »Das ist eine Sprache, die ich verstehe. Wir werden sehr
gute Freunde werden, Fremde! Fühlt euch wohl in dem reichen
Land, das bald unter meiner Herrschaft stehen wird.«
    »Ersteres tun wir bereits«, bemerkte Chapar
ausdruckslos, »und letzteres wird sich zeigen.«
    Der letzte Krug wurde geleert, während die jungen Frauen der
Siedlung, unterstützt von Trommlern, Flötisten und Sängern,
für uns einen stampfenden Tanz darbrachten, der uns in seiner
Schlichtheit die Größe der Aufgabe erkennen ließ,
die vor uns lag. Chandragupta dachte an Palastsklavinnen, ich dachte
an Schulen für Junge und Alte. Am frühen Morgen wankten wir
zum Schiff und zu den Zelten und schliefen lange in den Tag hinein,
der mit Regen begann und erst gegen Nachmittag blauen Himmel zeigte.
Etwa die Hälfte unserer Gruppe schwang sich in die Sättel
und ritt das Gebiet ab, das wir zu verwandeln gedachten. Das Wasser
des Indus stieg um einen Fingerbreit.

8.

Es kam unvermittelt:
    PLÖTZLICH, WIE DER STICH EINER WEISSGLÜHENDEN NADEL...
schmerzen, gedanken verwirrten sich, die stille und die geborgenheit,
wie sie ein embryo im mutterleib fühlt, reißen auf.
gedanken, eben noch klar, rasen auf irrwegen entlang, schmerz,
bohrend in den schlafen, umhertasten ohne gefühl. panik breitet
sich auf der geistigen landkarte aus. die winzigen gestalten des
zustands zwischen tief schlaf und bewußtsein rennen wild
durcheinander, ich, atlan, merke, daß der stau der erinnerungen
anschwillt, es ist zuviel, ich erschöpfe mich, wenn ich
weiterhin jede einzelheit berichte, schutzfunktion des geschundenen
Verstandes? eine stimme meldet sich, die ich lange nicht mehr gehört
habe, der extrasinn zischt in höchster erregung: SPRICH WEITER!
ABER BRINGE DEINE GESCHICHTE ZUM ENDE! BERICHTE IN FORM EINER
SYNOPSIS! HAST DU VERSTANDEN? WENIGER IST MEHR!
    WENIGER ANSTRENGUNG BEDEUTET MEHR HEILUNGSCHANCEN! ich zwinge
meinen verstand zu analogen Vorgängen ich erkenne: im wahnsinn
meiner unbewußten schilderungen

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