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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeichen
des Friedens seinen abgeschnittenen Kopf zu Alexander.
    Zweitausend Männer starben, als er mit dem Heer wieder
aufbrach, um im Osten jene zu besiegen, die sich nicht unterwarfen,
wobei die meisten in der klirrenden Kälte starben. Eine Festung,
die, am Berghang gelegen, als unbezwingbar galt, wurde von
dreihundert erfahrenen Soldaten gestürmt, die wie Fliegen an den
Felswänden hingen und hinaufkletterten. Dreißig von ihnen
stürzten von der eisverkrusteten Berg flanke ab. Die Festung
fiel, weil Alexander die gesamte Zeit seine Männer anfeuerte.
Eine zweite wurde erobert, indem ein Brückenkonstruktion
errichtet wurde, die niemand an sehen konnte, ohne schwindelig zu
werden. Man erbeutete große Mengen von Proviant, und vorläufig
überlebte das Heer.
    Ich sage dir, Atalantos, es waren schlimme Zeiten. Selbst ich habe
an Alexander gezweifelt! Aber wir gingen den Weg, den ihm seine
kühnen Gedanken eingegeben haben, immer weiter.
    Und, Atalantos, beim Zeus! Du hättest bei uns sein sollen.«
    3. Jahr, Frühling
    ATALANTOS:
    Selbst die Brunnen, die uns alle mit frischem Wasser versorgten,
befanden sich weit über der Marke des Fluß-Hochwassers.
Die vielen Bäume wuchsen; alle jene, die zur Ernährung
beitrugen, hatten reiche Früchte. Es war nicht verwunderlich,
denn wir pflegten sie, als wären es Kinder, die wir aufziehen
mußten. Die Handelskarawane war eingetroffen, und mit ihr
Botschaften von Chandragupta.
    Überdies wußten wir, wo sich Alexander mit seinem Heer
befand. Er kämpfte im Augenblick nicht, sondern heiratete.
    Shastry, der sich hatte überreden lassen, sein Haar zuerst zu
waschen, dann zu schneiden, der inzwischen fast ebensogut wie einer
von uns mit dem Bogen umzugehen wußte, saß mir gegenüber
in dem weichen Sessel und starrte immer wieder auf das Modell aus
Tonwürfeln, Linien, Tälern, Kanaleinschnitten und Hügeln.
    »Seit siebenundzwanzig Monden, mein Freund, bin ich an
deiner Seite und tue, was du willst. Ich muß sagen, daß
ich noch niemals bessere Jahre erlebt habe.«
    Wir hatten durch Beispiele und dadurch, daß wir
ununterbrochen mit jedem unserer etwa dreitausend Mitarbeiter
sprachen, vieles verändert. Zum Besseren, wie wir erkennen
konnten. Ich lächelte und zeigte auf die Realisation einer
Stadt, so wie wir uns die Endphase vorstellten.
    »Ich bin es nicht gewöhnt, allzuviel begeisternde Worte
zu hören, Shastry. Was willst du also wirklich?«
    »Ich will dir Fragen stellen, Atalantos.«
    Seine Sorgen waren unsere Probleme, also vermochte ich mir
ungefähr vorzustellen, was er wollte.
    »Frage, mein Freund!«
    »Inzwischen weißt du, als Fremder in unserem Land, wer
herrscht und daß es so viele Fürstentümer wie Bäume
im Wald gibt.«
    »Das weiß ich«, sagte ich. »Und da wir es
wissen, verändern wir nur wenig in Pattala. Und sehr langsam,
wie du weißt.«
    Es gab große Felder, die prächtige Ernten trugen. Es
gab für alle mehr als genug zu essen. Die gemauerten
Kornspeicher waren halbvoll, und es gab viele davon. In jedem Haus
hingen geräucherte Schinken und viel getrockneter Fisch. Viele
Männer aus Pattala hatten inzwischen flache Boote, mit denen
sich der Fischfang lohnte. In unserer kleinen Stadt gab es inzwischen
fast jede Art von Handwerk, die wir brauchten. Und je größer
die Baume wurden, desto weniger sah man aus dem Wald, vom Pfad oder
vom Wasser aus die Grenzen und die wirkliche Ausdehnung unseres
großen, reichen Dorfes.
    »Ich weiß es, Atalantos. Du hingegen weißt, daß
ich der Mann Chandraguptas bin.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Er will, daß wir auf einen bestimmten Tag hin
arbeiten. Wir alle, seine
    Getreuen. Der Tag mag kommen oder nicht, aber ich denke, jetzt,
hier und heute, daß es der Tag Chandraguptas ist.«
    »Es mag sein Tag sein oder nicht«, antwortete ich
leidenschaftslos und dachte an die riesige Arbeit, die wir alle
hinter uns hatten. »Und wenn es nicht seine Stadt wird, so
haben wir doch eine Siedlung aus dem Nichts erschaffen, die zu den
reichsten und glücklichsten weit und breit zählt. Worauf
willst du hinaus?«
    Zweifellos hatten ihn seine Männer vorgeschoben. Er stellte
ihre Fragen. Er arbeitete seit dem ersten Tag mit uns und neben uns
und wußte, daß wir um des Ergebnisses willen arbeiteten.
Er versuchte auszuweichen, aber unter meinen bohrenden Blicken sagte
er schließlich:
    »Hier ist wirklich eine reiche kleine Stadt entstanden.
Schon jetzt!«
    »Du kennst jeden einzelnen Schinken und jeden Eimer

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