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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Korn,
Shastry.«
    »Die Fürsten, die flußabwärts und
flußaufwärts herrschen, werfen neidische Blicke auf uns.«
    »Ich weiß dies, weil du und deine Männer einige
Spione gefangen haben. Sie arbeiten, sahen wir, fleißig an
unseren Kanälen und Feldern.«
    »Sie sind unsere Leute geworden. Andere werden folgen. Und
wenn es bewaffnete Krieger sind?«
    »Dann werden wir kämpfen.«
    »Wir? Wir alle? Oder nur du und deine Männer?«
    Wir hatten die schweren Energiemagazine einer einzigen Lanze
geopfert, als wir Hunderte von riesigen Bäumen binnen weniger
Stunden dicht über dem Boden abgeschnitten hatten. Vielleicht
hatten sie in Pattala den Lärm gehört, aber niemand hatte
uns gesehen. Obwohl uns noch immer, und dies mit einigem Recht, der
Nimbus des Fremden, Geheimnisvollen umgab, kannte niemand unsere
technischen Möglichkeiten wirklich und aus eigener Anschauung.
So sollte es auch bleiben.
    Ich beugte mich vor und sagte voller Eindringlichkeit:
    »Hör zu, Shastry, und sage es auch deinen Männern
- wenn zwei Spione kommen, zehn oder zwanzig, dann werden sie von dir
und deinen ElefantenReitern gefangen. Sind es hundert, kämpfen
alle Männer unserer kleinen Stadt für ihre Freiheit. Und
wenn es tausend sind, dann wirst du erleben, welche erstaunlichen
Dinge wir vermögen. Wir sind nur wenige, aber wir können
eine Armee in die Flucht schlagen. Du vermagst mir zu glauben?«
    Seine Begeisterung und Selbstsicherheit kämpften gegen seinen
Glauben an Götter, überirdische Vorgänge und
Naturgewalten, die von Blitzen, Felsen oder Bäumen ausgingen und
von zahllosen anderen Eigentümlichkeiten bestimmt waren.
Schließlich, nach unverhältnismäßig langer
Zeit, schien seine Skepsis zu siegen.
    »Ich glaube dir. Ich hoffe, daß du neben mir kämpfst,
wenn es sein muß. Und ich werde allen, die ebenso denken wie
ich, eine entsprechende Antwort geben.«
    »Sage mir, wann Chandragupta wieder einmal hierher kommt«,
schwächte ich ab.
    »Er sagte zu mir, daß es vor der nächsten
Indusschwelle sein wird.«
    »Also in drei, vier Monden.«
    »So mag es sein. Und. was denkst du? Was meinst du wirklich?
Glaubst du daran, daß der Sohn des Maurya unser aller König
werden wird?«
    Ich lehnte mich zurück und überlegte lange. Von allen
Bewohnern Pattalas waren Shastry, Arthasar um seine Männer mit
uns allen am meisten beschäftigt gewesen. Wenn jemals einer aus
der Siedlung wirklich etwas über uns wußte, so waren es
die Jäger, die gleichzeitig die Grenzen unseres Gemeinwesens
beschützten. Bisher hatte es nicht den geringsten Grund gegeben
ihnen zu mißtrauen. Also konnte ich guten Gewissen antworten:
    »Charis, ich und alle anderen kennen viel von dei Welt. Wir
sahen Fürsten und Könige kommen und gehen. Ob nun eines
Tages Chandragupta, ein anderer König oder ein Eroberer über
Pattala herrschen wird steht in den Sternen. Wir bauen eine Stadt,
die reich sein wird, ein Knoten zwischen Land, Fluß und dem
fernen Meer. Wir bauen sie wegen uns. Für uns, Shastry! Wenn sie
fertig ist, besteigen wir unser Schiff und fahren in unser Land
zurück.«
    »Ist das die Wahrheit?«
    »Haben wir versucht, über euch alle zu herrschen? Zahlt
ihr uns Abgaben? Bringt ihr uns Gold oder die Steine, die wir im Sand
der Flüsse und in den Ebenen finden?«
    »Nein.«
    »Nimm es als Zeichen. Noch zwei Jahre werden vergehen oder
mehr, bis dieses Modell der Wahrheit entspricht. Bis dahin kann viel
geschehen.«
    Er senkte den Kopf und murmelte:
    »Alle fragen, was sein wird. Nein! Nicht alle, aber viele.
Jene, die ihr Schreiben und Lesen gelehrt habt. Und sie schickten
mich, weil sie Angst vor der Zukunft haben.«
    »Sie fürchten sich«, sagte ich, »weil sie
glauben, jemand kommt und nimmt ihnen alles weg.«
    »Davor ängstigen sie sich. Ich werde ihnen Mut
zusprechen und sie anfeuern.«
    »Tu dies. Denn unsere nächste große Arbeit ist
ein Wall, der sich gegen kleine Gruppen von Angreifern richtet. Gegen
ein Heer sind wir ohne Macht.«
    Er nickte. In der Tat war es so, daß Pattala inzwischen ein
lohnendes Ziel darstellte. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren
gesund und hatten vieles gelernt. Durch die Bilder des Adlers wußte
ich, daß im weiten Umkreis keine Siedlung sich mit Pattala
messen konnte. Mehr als dreitausend braunhäutige Menschen lebten
hier zufrieden, ruhig und arbeitsam. Es gab keinen Tempel und keine
Priester; ein Umstand, der unsere Arbeit sehr erleichterte. Eines
Tages würde auch dieser Faktor für die Menschen

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