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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Köcher.
    »Nein. Du warst lange nicht bei uns!«
    »Ich hatte, wie du weißt, an vielen anderen Stellen zu
arbeiten.«
    Alte Männer und Kinder suchten Abfälle zusammen,
reinigten die Straßen und neckten den gutmütigen
graubraunen Riesen. Das Tier hieß Shiwas Zorn und war gutmütig
wie ein junger Ochse. Eine Ziegenherde kreuzte unseren Weg. Es gab
überall junge Tiere; wir hatten bereits mehrere Herden Rinder
und Ziegen in die benachbarte Siedlung verkauft. Die Straße
wurde gerade, führte über eine steinerne Brücke und
zwischen zwei riesigen Feldern in die Nähe des Waldes. Holzzäune
und Steinmauern, dazu einige Wassergräben hatten bis zum
heutigen Tag verhindert, daß das Wild in unseren Feldern
größeren Schaden anrichtete.
    »Wieviel zahme Elefanten habt ihr?« fragte Charis.
Shastry erwiderte voller Stolz:
    »Siebenundzwanzig erwachsene und fünf junge Tiere,
Herrin. Wir fangen keine mehr, denn es ist genug.«
    »Du weißt sicher«, fragte Charis zurück,
»daß viele Heere in deinem Land Elefanten haben.
Ausgerüstet mit Klingen an den Stoßzähnen, gepanzert
und voller Männer mit Lanzen und Bögen?«
    »Ich weiß es. Aber woher wißt ihr es? Habt ihr
Spione und Augen an anderen Stellen des Landes?«
    »Zeige zuerst deine Geheimnisse, Held der Jagden!«
meinte ich. Wir passierten die beiden letzten wirklich großen
Bauernhäuser mit ihren Scheunen und Stallungen. Die Männer
hackten und sägten unter dem weit vorspringenden Dach der
Scheune Feuerholz, das sie mit Gespannen aus dem Fluß geholt
hatten und von den Ufern.
    »Bald wirst du sie sehen. Es ist nur ein kleines Geheimnis«,
meinte Shastry.
    Jeder unserer zahlreichen Spaziergänge durch das langsam
wachsende Gemeinwesen zeigte uns, daß bisher unsere Arbeit
richtig gewesen war. Wir versuchten, ein mögliches Paradies zu
schaffen, ebenso wie damals Ptah-Sokar. Die Einflüsse von außen
sorgten schon dafür, daß das Paradies keineswegs ungestört
blieb. Wir konnten nur dafür sorgen, daß die
Lebensumstände für jeden so gut wie möglich waren, und
daß buchstäblich jeder, der wollte, seine Fähigkeiten
zeigen und mit seinem Können Gold verdienen und Achtung erwerben
konnte. Die Fähigkeiten der Handwerker wuchsen von Mond zu Mond,
weil wir ihnen die Fortschritte zeigten und bewiesen, was mit
einfachen Mitteln möglich war. Überall sah ich unfertige
Anlagen - Pattala hatte noch lange nicht seinen Endzustand erreicht.
    Das feuchte Dunkel des Waldes nahm uns auf. Schwere Tropfen fielen
von den glänzenden Blättern. Für wenige Augenblicke
rissen die Wolken auf, und Sonnenlicht veränderte den Anblick.
Shiwas Zorn hob den Rüssel und stieß einen trompetenden
Ruf aus. Ein Chor langgezogener Rufe war die Antwort aus der Tiefe
des Waldes. Die Straße endete an einem Gatter; der
Elefantenbulle hob es auf, drehte sich und schloß es wieder.
Auf einem
    schmalen Pfad ging es weiter, in Schlangenlinien, vorbei an
gefällten und halb bearbeiteten Stämmen, an Stapeln von
dürren Ästen und an den Reihen der eingesetzten Schößlinge.
Überall waren Wildschutzzäune, und an vielen Stellen
flüchteten kleine Waldtiere vor den Fremden auf dem Rücken
des Tierriesen.
    Ein Rund aus Baumstämmen tauchte auf, eine Lichtung bildete
sich. Die Elefanten standen vor ihrem Futter innerhalb der Umzäunung
aus massigen Bohlen und Balken. Shastry ließ unser Reittier
rechts abbiegen und hielt es vor einem hölzernen Bauwerk an, das
dreistöckig war, umlaufende Plattformen und viele Treppen besaß.
Auch hier spürten wir Essensgeruch. Wir stiegen ab und benutzten
eine Veranda, die in der Höhe unserer Sitzplattform verlief.
Schweigend winkte uns Shastry zur Hinterfront des Hauses, aus dem
Stimmen und Flötenmusik zu hören waren. Wir blieben vor
luftigen Käfigen stehen, in denen Vögel hin und her
trippelten und fröhlich gurrten.
    Charis streichelte den Kopf eines buntgefiederten Tieres und sagte
leise:
    »Tauben! Ich kenne sie. Wo liegt das Geheimnis?«
    Shastry blinzelte sie listig an, zog aus seinem Gürtel
dünnes, weißgeätztes Pergament von Pattala und der
Stift, den ich ihm geschenkt hatte. Er legte einen hall handgroßen
Fetzen auf ein Brettchen und schrieb darauf langsam und methodisch.
(Wir hatten ihn schreiben gelehrt!) Ich las mit.
    An Chandragupta Maurya, unseren Herrn. Möge es dir ebenso gut
gehen wie uns in Pattala. Wir sind satt, reich und arbeitsfroh. Du
sollst, sagen alle, bald hierher kommen. Berichte uns mehr von dem
Eroberer, der aus dem

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