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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Norden kommt! Hier sind Frieden, Ruhe und
Handel. Sende uns Pläne für deinen Palast, sage den
Menschen, daß sie hier siedeln können, wenn sie
mitarbeiten wollen. Dies schreibt Shastry, und Atalantos liest es.
    Mein Extrasinn wisperte:
    Vögel, die zur Kommunikation verwendet werden!
    Aus dem obersten Käfig fischte der Braunhäutige einen
Vogel, befestigte vorsichtig mit zwei dünnen Schnüren das
Pergament, das er um einen Fuß wickelte. Dann hauchte er den
Vogel an, murmelte etwas Unverständliches und warf ihn in die
Luft. Mit klatschenden Flügelschlägen jagte die Taube davon
und verschwand zwischen den nassen Wipfeln. Shastry rief ihr nach:
    »Achte auf die Falken, Vogel!«
    Ich nickte. Ich hatte verstanden und begriff sein Geheimnis. Diese
Taube kehrte dorthin heim, wo sie aufgezogen worden war. Die Antwort
kam mit einem Vogel, der hier ausgebrütet worden war. Ich
klopfte dem Jäger auf die Schulter und sagte:
    »Klug erdacht! Ich lerne von dir, mein Freund! Eine Methode,
die wirksam und ziemlich sicher ist, denn die Tauben fliegen schnell.
Daß sie auch als Kuriere zu verwenden sind, werde ich mir
merken. Ich danke dir, daß du uns so vertraust.«
    »Wem sollten wir mehr vertrauen als euch«, antwortete
er mit einem entwaffnenden Lächeln. Dann deutete er auf die Wand
und sagte:
    »Eßt mit uns. Wir haben uns viel Mühe gegeben.«
    »Mit Vergnügen!«
    Wir fanden eine große, fröhliche Runde. Alle unsere
Jäger waren hier, die Lenker der Elefanten, einige junge Mädchen
und zwei Kinder. Als wir durch den dichten Vorhang aus Tausenden
Holzperlen hindurch waren, sahen wir eine große Sitzbank voller
Menschen, die ihre Beine unter einen nicht viel kleineren Tisch
streckten. Wir nahmen, als wir den überladenen Tisch sahen, Hüte
und Mäntel ab und wurden in eine lautstarke, fröhliche und
lange Begrüßung eingesogen wie in einen Wasserstrudel.
    Ehe ich mich in die Polster aus Federn, Leder und Holzperlen
fallen ließ, wandte ich mich an Shastry und versicherte:
    »Wenn du in unser Haus kommst, werde ich dir mein Geheimnis
zeigen. Hast du die Braten geschossen?«
    Er machte eine umfassende Bewegung und deutete dann auf die Tafel.
    »Wir alle. Wir haben auch genug Wein eingetauscht. Und die
schönen Mädchen hier, sie sind auch mit der Karawane
gekommen.«
    Wir nahmen es zur Kenntnis, widmeten uns aber mit Hingabe dem
Essen, das ebenfalls erkennen ließ, daß die Bewohner von
Pattala viele unserer Ratschläge beherzigten. Der Tisch
spiegelte förmlich wider, was praktisch zu jeder Jahreszeit aus
der reichen Natur zur Verfügung stand. Abgesehen von viel
Arbeit, die auf uns wartete, standen die Dinge gut. Noch standen sie
gut.
    3. Jahr - Frühes Jahr
    Die Tochter des sogdianischen Fürsten Oxyartes, Roxane, in
der Landessprache Kleiner Stern genannt, bezauberte Alexander. Er
vergaß Barsine, Bagoas, seine Konkubinen und alles andere und
heiratete sie zeremoniell. Dennoch vergaß er nicht alles.
Dreitausend junge Iraner ließ er aussuchen, nahm sie mit und
wollte sie makedonisch-griechisch ausbilden lassen, zudem besaß
er gegenüber ihren Vätern ein Faustpfand. Hephaistion wurde
zum König neben Alexander ernannt zum Chiliarch. Das neue Jahr
dieses Feldzugs brachte Aufregungen, die nebeneinander aufgereiht
waren wie die Perlen einer Kette.
    Alexander, der aus seinem Zustand nach dem Mord an Kleitos nichts
gelernt hatte, verlangte von seinen Freunden eine Zeremonie, die von
den Makedonen und Griechen proskynesis genannt wurde. Offensichtlich
waren Kniefall und Wangenküsse vor dem Feldherrn gefordert
worden. Mittlerer Aufruhr war die Folge. Für einen freien
Griechen grenzte diese Art der Verehrung, besonders einem knapp
Dreißigjährigen gegenüber, an Blasphemie. Bei einem
Gastmahl wurde diese Verehrung durchgeführt, mit ausgesuchten
Gästen. Nur Kallisthenes, der Historiker, empfing von Alexander
keinen Kuß und ging davon, laut ausrufend, daß er in
seinem langen Leben einen einzigen Kuß leicht verschmerzen
könne. Noch vor einem halben Jahr hatte er seinen jungen Freund
über den Mord an Kleitos getröstet. Und nach einer
aufgedeckten Verschwörung der Pagen, die Alexanders Tod
betrieben, wurde der Historiker in Fesseln geschlagen.
    Im Sommer fing Alexander den »indischen Feldzug« an.
Alexander wollte bei seiner Sucht, die Welt zu beherrschen, auf
Indien nicht verzichten.
    Vor den Makedonen, Griechen und Persern tat sich eine neue Welt
auf. Perdikkas und Hephaistion wurden mit starken Abteilungen in

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